ElternSchokolade - ein Elternratgeber mit überraschender Wirkung

Teenies tun selten das, was wir wollen – aber fast immer das, was sie brauchen. Heute erzählen wir von zwei Teenagern.  Lea versinkt im Spiegel, Mika im Kopfhörer-Modus – und irgendwo dazwischen sitzen genervte Eltern, die sich fragen, warum alles an ihnen hängt und wann Entwicklung eigentlich wieder nach Fortschritt aussieht. In dieser Folge schauen wir hinter Selfies, Trotz und null-Bock-Momente. Wir entdecken, warum genau diese scheinbar nervigen Szenen oft die klarsten Hinweise auf Wachstum sind und was Kinder dann wirklich brauchen.

Heute hören wir von Laura, Tobias mit Tim (Ben) und Lina. Tobias ist diszipliniert und leistungsorientiert. Laura – müde, feinfühlig und oft zwischen allen Fronten. Ihr Sohn Tim (Ben) (5) wirft am Frühstückstisch ein Marmeladenbrötchen zu Boden. Ein kleiner Moment, der den Tag kippen lässt. Kurze Zeit später konfrontiert Ben seine Familie mit Wutausbrüchen, Schimpfwörtern, Schlägen und will sich nicht eincremen lassen. Tobias greift kurzerhand ein, ruppig, Laura`s Welt bleibt stehen. Dabei machen sie doch alles – und trotzdem fliegt das Brötchen und Ben landet auf der Treppe, obwohl das beide nie wollten. Wir sprechen über Überforderung, Ohnmacht, den Moment, an dem Eltern ihre Grenzen überschreiten – und wie man den Weg zurückfindet, ohne sich selbst zu verlieren.

Heute hören wir von Frida und Paul. Ihre Tochter (5) ist wild, sensibel – und will in schwierigen Momenten nur eins: Mama. Wenn sie fällt, ruft sie nach ihr. Wenn Papa trösten will, wird er weggedrückt. Sogar beim Einschlafen geht nichts ohne Mamas Nähe. Paul bleibt aussen vor – und reagiert zunehmend verletzt, genervt, manchmal auch abwertend. Frida zermürbt das. Sie will ihr Kind begleiten, ohne ihren Partner kleinzumachen, aber Paul reagiert zunehmend aggressiver. Dabei wünscht er sich doch die Nähe zu seiner Tochter und möchte Frieda auch entlasten.  Wir sprechen über Bindung, über emotionale Exklusivität, Zurückweisung, Kränkungen – und darüber, wie Eltern ihre Plätze neu finden, wenn Kinder sich (scheinbar) einseitig binden.

Heute hören wir von Mila. Sie ist alleinerziehend, arbeitet Teilzeit, ihr Sohn ist drei – und irgendwie gerade ziemlich ausser sich. Er reagiert oft aggressiv, macht grundsätzlich das Gegenteil von dem, was sie sagt, isst morgens kaum, will gefüttert werden und sagt deutlich: »Ich will nicht zu Papa!« Mila erinnert sich an Situationen mit ihrem Ex-Partner, die geprägt waren von Angst und Respektlosigkeit. Und jetzt fragt sie sich: Ist das Verhalten ihres Sohnes normal? Oder spielt da etwas Tieferes mit? Unschöne Szenen aus der Babyzeit? Und vor allem: Wie beantwortet sie das – ohne das Gefühl, ihn zu verwöhnen oder ihm alles durchgehen zu lassen? Wir sprechen über Loyalitätskonflikte, innere Alarmglocken, Sicherheit – und darüber, was Kinder eigentlich brauchen, wenn alles zu viel wird.