CAISzeit – In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir leben?

CAISzeit – In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir leben?

In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir leben?

Episoden

Agile Wissenschaft – Forschung in Sprints?
20.11.2025
36 Minuten
In dieser Folge der CAISzeit spricht Host Dr. Matthias Begenat mit Samuel T. Simon über Agilität in der Wissenschaft. Gemeinsam diskutieren sie, wie Forschung mit Hilfe agiler Methoden organisiert werden kann, ohne dass Tiefe und wissenschaftliche Gründlichkeit verloren gehen. Außerdem werfen sie einen Blick auf experimentelle Formate und Tools, die gleichzeitig Prozesse strukturieren und Freiräume für interdisziplinäre Forschung schaffen können. Agilität in der Wissenschaft – ist das möglich? Samuel T. Simon argumentiert, dass agile Methoden nicht nur Buzzwords sind, sondern Vorteile für Forschungsprozesse bringen können. Ob bei CERN, NASA oder in der Nachhaltigkeitsforschung: Agile Ansätze können dabei helfen, Prozesse zu optimieren, Teams effizienter zusammenarbeiten zu lassen und Freiräume für die eigentliche Forschung zu schaffen. Dabei geht es vor allem um transparente Kommunikation, klare Strukturen und effiziente Prozesse: Scrum, Kanban und andere Tools machen Projektfortschritte und Zuständigkeiten sichtbar, schaffen Übersicht und ermöglichen eine gemeinsame Sprache. So kann Forschung trotz Agilität weiterhin sorgfältig und wissenschaftlich bleiben. Gleichzeitig erfordert agiles Arbeiten Kompetenzen wie Unsicherheitstoleranz, eine positive Fehlerkultur und transparente Kommunikation sowie eine verantwortliche Prozessbegleitung durch eine:n Facilitator. Empfehlungen zum Thema: Agile Infrastruktur am CERN zur kompletten Umstrukturierung des Ressourcen- und Konfigurationsmanagements ihrer Computing-Center: https://cds.cern.ch/record/1622187 NASA’s Agile Community of Practice: https://ntrs.nasa.gov/api/citations/20240011407/downloads/NASA%20Agile%20TIM%20-%20IAC%202024%20Presentation.pdf  Paper "Agile by Accident" (Biely, 2024): https://doi.org/10.1007/s43545-023-00823-3 Crumbles Framework von Iikka Meriläinen & Julia Autio, University of Oulu: https://www.researchgate.net/publication/391395584_Crumbles_A_Framework_and_Ontology_for_Modular_Inter-and_Transdisciplinary_Dissemination ScrumAdemia, entwickelt von sieben Doktorand*innen am GIGA, ist eine speziell auf die Herausforderungen der Promotionsphase zugeschnittene Adaption des Scrum-Frameworks: https://www.cambridge.org/core/journals/ps-political-science-and-politics/article/introducing-scrumademia-an-agile-guide-for-doctoral-research/6275B823DB54B3FB56011C8A7B182528   "Zwischen den Welten – Ein Wegweiser für transdisziplinäre Forschung" von Josephine B. Schmitt und Samuel T. Simon: https://www.cais-research.de/forschung/inkubator/forschungsinkubator-wegweiser/ Open Educational Resource-Kurs "Agile Forschung" der Uni Duisburg-Essen (noch nicht veröffentlicht) Blogbeitrag zu "Agil Arbeiten in der Wissenschaft"
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Grüne Innovationen (un)erwünscht? Das Pop-Up Citizen Lab als neue Form der Bürgerbeteiligung
02.10.2025
34 Minuten
Wie stehen Bürger:innen eigentlich zu umwelt- und klimafreundlichen Innovationen?  Im "Pop-Up Citizen Lab" des CAIS untersucht ein Forschungsteam in Bochum, wie Menschen auf grüne Innovationen reagieren – und zwar nicht etwa durch klassische Umfragen, sondern durch innovative Bürgerlabore, die direkt vor Ort stattfinden und in denen neuartige Formen der Beteiligung entwickelt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Wärmewende und die Frage: Wie können Bürger:innen besser in Entscheidungen einbezogen werden, die ihren Alltag und ihre Nachbarschaft direkt betreffen? Über die Herausforderungen der Bürgerbeteiligung, über kreative Forschungsmethoden und darüber, warum es bei Innovationen eben nicht nur um Technik, sondern auch um die soziale Akzeptanz und Einbettung geht, spricht Pauline Heger mit Host Matthias Begenat.
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Versteckte Regeln, sichtbare Folgen: Wer moderiert unsere Timeline?
16.07.2025
59 Minuten
Hasskommentare, Aufrufe zur Gewalt oder rassistische Äußerungen – täglich werden Milliarden Inhalte in sozialen Medien veröffentlicht, darunter auch problematische Äußerungen. Doch wie werden diese Inhalte erkannt und wie moderiert? Warum bleiben hasserfüllte Postings in vielen Fällen online, während scheinbar harmlose Postings gelöscht werden? Wer entscheidet darüber? Wie funktioniert die Moderation der Inhalte genau? Und welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz dabei? Gemeinsam mit den Forscher:innen Anna Ricarda Luther (Institut für Informationsmanagement Bremen, Universität Bremen), David Hartmann (Weizenbaum-Institut & TU Berlin) und Prof. Dr. Hendrik Heuer (CAIS, Forschungsprogramm "Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz") spricht Host Dr. Matthias Begenat über die Moderation der Inhalte auf Social-Media-Plattformen. Ein besonderer Fokus liegt auf den sozialen Folgen. Hassrede bleibt nicht nur im digitalen Raum, sondern beeinflusst die Lebensrealität von Aktivist:innen, Lokalpolitiker:innen, Journalist:innen und engagierten Nutzer:innen. Wer regelmäßig angegriffen wird, zieht sich häufig zurück – mit direkten Auswirkungen auf politische Teilhabe und Meinungsvielfalt. Trotz der Herausforderungen gibt es Entwicklungen, die Anlass zur Hoffnung geben. Die Forscher:innen sprechen über neue gesetzliche Regulierungen wie den Digital Services Act, fordern mehr Transparenz und Kontrolle sowie besseren Zugang zu Plattformdaten. Außerdem diskutieren sie zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für sichere digitale Räume starkmachen: Wie kann Moderation besser, fairer und wirksamer werden? Welche Verantwortung tragen Plattformen – und welche Rechte sollten Nutzer:innen haben? Disclaimer: In dieser Folge wird über hasserfüllte Sprache, beleidigende Begriffe und diskriminierende Konzepte gesprochen – u.a. zum Genozid in Myanmar und Tigray und über rassistische Äußerungen. Aus Transparenzgründen haben wir uns entschieden, diese Begriffe im Original wiederzugeben. Wenn Euch das belastet, überspringt gerne die entsprechenden Passagen. 4:28 – 5:06: Genozid an den Rohingya in Myanmar 5:08 – 6:09: Bürgerkrieg in Äthiopien 10:44 – 11:14: Geleakte Dokumente von Meta mit Angabe von beleidigenden Äußerungen 38:30 – 38:50: Hass gegen Menschen mit Behinderung 40:00 – 40:36: Beleidigungen gegen Muslim:innen Hinweis: Betroffene von Hassrede können sich an HateAid wenden: https://hateaid.org/ beratung@hateaid.org Empfehlungen zum Thema: Initiative Save Social Beitrag von Hendrik Heuer, Anna Ricarda Luther und David Hartmann auf der re:publica 25 Data Workers Inquiry "The Cleaners" (2018) – Dokumentarfilm "Careless People" von Sarah Wynn-Williams "Code & Vorurteil - Über Künstliche Intelligenz, Rassismus und Antisemitismus" "Empire of AI" von Karen Hao
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Unterwegs im Darknet: Zwischen Schutzraum, Kriminalität und Verschwörungserzählungen
18.06.2025
40 Minuten
Das Darknet gilt vielen als mysteriöser Ort voller illegaler Aktivitäten. Doch was steckt wirklich dahinter? Und wie unterscheidet es sich vom offenen Internet? In dieser Folge der CAISzeit gehen wir gängigen Klischees auf den Grund und besprechen mit Dr. Marco Wähner, kommissarischer Leiter des Teams „Research, Data & Methods“ am CAIS, die technischen Grundlagen, politischen Potenziale und gesellschaftlichen Herausforderungen des Darknet. Wie funktioniert das Tor-Netzwerk? Was sind Hidden Wikis und wie navigiert man überhaupt durch das Darkweb? Wir sprechen darüber, wie das Darknet als Schutzraum für Journalist:innen und Whistleblower in autoritären Regimen genutzt werden kann – und welche wichtigen Informationsangebote es dort tatsächlich gibt, etwa von der BBC oder der Deutschen Welle. Außerdem gibt Dr. Marco Wähner Einblicke in seine Forschung in Zusammenarbeit mit Felix Soldner vom GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften: Wie lässt sich das Darknet wissenschaftlich untersuchen? Welche Daten stehen zur Verfügung – und welche nicht? Was macht die Forschung besonders herausfordernd? Und wie werden Verschwörungserzählungen zum Argument für den Verkauf bestimmter Produkte?
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Hörbarer Impact? Wie Podcasts Forschung in die Welt tragen
25.03.2025
40 Minuten
Was macht einen erfolgreichen Wissenschaftspodcast aus? Und wie können Inhalte nachhaltig und wirkungsvoll in die Öffentlichkeit gebracht werden? Welche Themen eignen sich besonders für dieses Medium? In der 21. Episode der CAISzeit geht es darum, wie Podcasts Wissen nachhaltig in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen können. Dr. Charmaine Voigt und Birte Kuhle vom GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften geben Einblicke in ihr Projekt Wi4impact zur Wirkung und Verbreitung von Wissenschaftspodcasts. Sie erklären, welche Verbreitungsstrategien den Erfolg beeinflussen – von Social Media bis zu ausführlichen Shownotes und der aktiven Einbindung der Hör-Community. Im Gespräch mit Host Dr. Matthias Begenat geht es außerdem darum, wie sich Wissenschaftspodcasts im Laufe der Zeit verändert haben und welche Rolle KI-Tools zukünftig spielen.
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Über diesen Podcast

In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir eigentlich leben? Dieser Frage widmet sich die CAISzeit. Im Podcast des Center for Advanced Internet Studies (CAIS) diskutieren wir mit Forscher:innen aus verschiedenen Disziplinen, wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert. Welche Gefahren gibt es im digitalen Raum und welche Potentiale eröffnet er? Welche digitalen Innovationen bestimmen die Zukunft? Wie verändern digitale Technologien schon jetzt, wie wir arbeiten, uns informieren und uns unsere Meinung bilden? Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Forschung blicken Dr. Matthias Begenat und seine Gäste auf Phänomene der digitalen Transformation. Der digitale Wandel ist dabei mehr als eine rein technologische Entwicklung. Vielmehr ist er ein Prozess, der Politik, Wirtschaft, Medien, Kultur und unser gesamtes soziales Zusammenleben prägt.

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