Trauerschatten

Ich spreche mit dem Journalisten und Podcaster Carel darüber, wie es ist, woanders aufzuwachsen als die eigenen Eltern. In einem Land aufzuwachsen, in dem man ständig daran erinnert wird, dass man nicht dazugehört. Und darüber, welche Möglichkeiten man überhaupt hat, die eigene Familie in einem anderen Land sehen zu können. Wie häufig es möglich ist und wie viel man verpasst aufgrund von finanzieller oder bürokratischer Hürden. Wir sprechen über das Aufwachsen und das Lernen von Wertschätzung gegenüber der eigenen Kultur, Sprache und Herkunft. Wir lernen sowohl von außen als auch von unserer Familie, was Heimat bedeuten kann. Wir versuchen, irgendwo dazuzugehören, werden aber gleichzeitig von außen als etwas anderes abgestempelt. Und wie kann Community-Arbeit mit einem Ort von Zusammenkommen als auch kollektiver Trauer funktionieren? All das und mehr in dieser Folge von Trauerschatten.

Mit Rosa Jellinek, spreche ich über den Unterschied von Trauer und Traurigkeit. Sie ist politische Bildnerin, Content Creatorin und Aktivistin zu Themen wie Feminismus, Queerness, Verschwörungstheorien und Judentum. Wie lernen wir eigentlich den Unterschied kennen? Während wir bei traurigen Videos auf Social Media uns kurzzeitig traurig fühlen, wissen wir, dass es relativ zeitnah wieder vorbei ist. Was aber, wenn uns dann die Trauer trifft? Unser Aufwachsen hat einen großen Einfluss darauf, wie wir später in unserem Leben mit unseren eigenen Emotionen umgehen. Und ob wir diese ernst nehmen oder eben nicht. Wieso kommt es eigentlich, dass sich so viele Menschen an ihre Kindheit erinnern können, andere wiederum nicht? Wir sprechen darüber, wenn wir mit Eltern über unser Aufwachsen sprechen? Wir sprechen über den Verlust eines Elternteils und wie einzigartig dieses Gefühl sein kann. Wie schwer es ist, damit umzugehen, wenn es nicht nur einen selbst betrifft. Das alles und viel mehr, in dieser Folge von Trauerschatten

Mit Luca Mael Milsch, Autor:in, Übersetzer:in und Kurator:in, spreche ich über Trauer über Zeit. In unseren durchkapitalisierten Leben wird uns von außen gerne vorgegeben, wie lange wir brauchen sollen um etwas zu schaffen. Ein Studium, die Familiengründung und so weiter. Auch, wie lange wir überhaupt trauen dürfen. Wie lange dürfen wir eigentlich über Partner:innen, Elternteile, Familienangehörige oder Freund:innen trauern? Wie lange dürfen wir trauern, weil wir unser Coming Out nicht schon weitaus früher hatten? Dürfen wir eigentlich auch über beendete Freundinnenschaften trauern? Wie es aber mit nicht heteronormativen Lebensmodellen aussieht, darüber sprechen Luca und ich. Welche Herausforderungen Menschen haben, wenn ihnen die vermeintlich vorgegebenen Lebensläufe und Zeitfenster nicht ausreichen. Und welche Ereignisse diese vorgeplanten Lebensläufe aus der Bahn werfen können. All das und mehr in der neuen Folge von Trauerschatten.

Mit dem Autor und Lyriker Max Czollek spreche ich über die verlorene Hoffnung. Diese Hoffnung, dass sich etwas nach den 90igern, den sogenannten Baseballschlägerjahren, bessern würde, zerrinnt uns zwischen den Fingern. Angesichts des voranschreitenden Rechtsrucks, einer bröckelnden Solidarität und dem gegenseitigen Fingerzeig zwischen Fronten und einer vermeintlichen Aufarbeitung der deutschen Geschichte. Die Aufzählungen könnten unendlich weiter gehen und vieles davon macht traurig. "Eine Scheitern der Hoffnung auf allen Ebenen". All das und mehr in der neuen Folge von Trauerschatten.