Der Alchemist

Wenn wir das Herz öffnen und seine Energie kultivieren, zeigt sich nicht nur Weite und Liebe – oft treten auch alte Wunden an die Oberfläche. Wunden, die mit Wut und Hass verknüpft sind und aus Verletzungen der Essenz und damit des Selbstwertes entstanden sind. In der inneren Alchemie gehören diese Gefühle zum natürlichen Prozess: Das Herz klärt sich, indem es fühlt und seiner Natur gemäß nichts ausschließt, sondern Einheit und Eins-Sein verkörpert. Essenz, Energie und Geist – die drei Schätze – tragen unsere tiefste Kostbarkeit. Wurden sie durch biografische, transgenerationale oder soziale Erfahrungen verletzt, zeigt sich dies auch in der Herzmeditation. Diese Folge lädt dazu ein, Wut und Hass nicht abzulehnen oder ihnen mit weiterer Wut zu begegnen, sondern sie als Teil des alchemistischen Weges zu verstehen – zurück zum Gefühl der eigenen Kostbarkeit.

In dieser Folge spreche ich über Vertrauen – aus der Sicht des alchimistischen Weges ebenso wie aus der Perspektive des tibetischen Geistestrainings. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung der Energie des Vertrauens. Dabei liegt der Fokus weniger auf einem konzeptionellen Verständnis als vielmehr auf der gefühlten, unmittelbaren Erfahrung. Die Folge enthält Schlüssel und Perspektiven, die Dir helfen können, das in Dir wohnende Vertrauen zu stärken und freizulegen, sodass Deine natürliche Furchtlosigkeit – und damit auch Dein Mitgefühl für Dich selbst und für andere – immer stärker in den Vordergrund Deines Erlebens treten kann.

Heute geht’s tief – und gleichzeitig ganz klar und einfach. Ich spreche über Ben Shen, die Verwurzelung des Geistes, auf eine Weise, wie ich sie bisher noch nicht geteilt habe. Inspiriert von Ramana Maharshi und getragen von meiner eigenen Vorbereitung auf eine intensive Qigong-Ausbildung, nehme ich dich mit auf eine Reise: zurück zum Ursprung, zum mittleren Dantian, zum Herzen als Sitz des Geistes – und vielleicht noch ein Stück tiefer. Es geht um das "Ich"-Gefühl als Schlüssel, um Präsenz im Körper, um die Energie des Shen – und wie du durch diese bewusste Rückkehr Klarheit, Weite und Stabilität erfährst, egal wo du gerade bist. Wenn du dich schon länger mit Energie, Bewusstsein oder Meditation beschäftigst oder neugierig bist, was es bedeutet, wirklich in dir selbst anzukommen – dann ist diese Folge für dich. Jetzt reinhören – es könnte etwas in dir berühren, das schon lange auf dich wartet.

Eifersucht – Kontrolle oder Einladung zur Selbsterkenntnis? Eifersucht ist eine Energie, gespeist aus der Angst vor Verlust, aus alten Prägungen und tief verwurzelten Mustern. Sie kann das Denken verzerren, Wahrnehmungen erschaffen, die mit der Realität kaum etwas gemein haben, und uns dazu verleiten, nach Kontrolle zu greifen, wo eigentlich Loslassen gefordert wäre. Doch was, wenn wir Eifersucht nicht als Feind betrachten, sondern als Wegweiser? In der chinesischen Medizin lässt sie sich der Wandlungsphase Holz zuordnen – jener Kraft, die wachsen, gestalten und durchbrechen will, oft angetrieben von innerer Spannung. Eifersucht zeigt, wo Energie stagniert, wo alte Wunden berührt werden, wo wir unbewusst festhalten. Erst wenn wir nicht mehr gegen sie kämpfen, sondern sie in ihrer Tiefe betrachten, offenbart sie ihren wahren Kern. Sie fordert uns auf, uns der eigenen Unsicherheiten zu stellen, den Geist zu klären, die Emotion zu fühlen, ohne ihr blind zu folgen. So kann aus dem Drang nach Kontrolle eine neue Form der Präsenz entstehen – und eine Liebe, die nicht klebrig bindet, sondern Raum gibt. Ein Blick auf Eifersucht ist ein Blick in das eigene Innere. Wer sich traut hinzusehen, erkennt, dass sie weniger über den anderen sagt als über das eigene Verhältnis zu Verlust, Vertrauen und Freiheit.