Nachruf auf Max Klinger

Nachruf auf Max Klinger

8. Juli 1920
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 3 Jahren
Max Klinger, stellte jüngst die Süddeutsche Zeitung anlässlich des
einhundertsten Todestages des Malers fest, „ist immer noch zu
entdecken“, weil er im Grunde bis heute nicht der doppelten
Verfemung entkam, der er zu Lebzeiten ausgesetzt war: Zunächst im
prüden Kaiserreich wegen seiner revolutionär-überbordenden
Freizügigkeit angefeindet, wurde er später, nach dem Aufkommen der
künstlerischen Avantgarde-Bewegungen, so die SZ, nun als
„kitschiger Reaktionär” verschmäht. Belege für Letzteres finden
sich in der Tat schon in seinen Nachrufen. So hob die
kommunistische Parteizeitung ‘Rote Fahne‘ in ihrer Würdigung vom 8.
Juli 1920 zwar das malerische Talent und die Universalität seiner
Ausdrucksmittel hervor. Gleichzeitig ließ sie jedoch keinen Zweifel
daran, dass Klinger in einem bürgerlichen Künstlertum des 19.
Jahrhunderts steckengeblieben und die Zeit bereits vor seinem Tode
über ihn hinweggegangen sei. Eine streitbare Einschätzung – hier
gelesen von Frank Riede.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: