Faszination Wildtier

Faszination Wildtier

Im Solothurner Jura soll der Wisent wiederangesiedelt werden. Das Urrind Europas hat hierzulande viele Freunde – und lässt bei anderen die Emotionen hochgehen. «Kulturplatz» widmet sich der Faszination Wildtier und geht unserem ambivalenten Verhältnis ...
28 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Im Solothurner Jura soll der Wisent wiederangesiedelt werden. Das
Urrind Europas hat hierzulande viele Freunde – und lässt bei
anderen die Emotionen hochgehen. «Kulturplatz» widmet sich der
Faszination Wildtier und geht unserem ambivalenten Verhältnis
gegenüber Wolf, Bär und Co. auf den Grund. Unterwegs mit dem
Wisent-Ranger Benjamin Brunner ist Biobauer und seit einem halben
Jahr auch Wisent-Ranger. Seit der Freilassung der Urrinder auf
seinem Landstück im Solothurner Jura macht er regelmässig Führungen
mit interessierten Besucherinnen und Besuchern. Er beobachtet, ob
sich die Tiere gut in das Ökosystem integrieren und ob die Idee des
Vereins Wisent Thal, die Tiere in zehn Jahren ganz der freien
Wildbahn zu überlassen, realistisch ist. Einige Bäuerinnen und
Bauern in der Umgebung stehen dem kritisch gegenüber und gingen
sogar bis vor Bundesgericht, das ihre Klage abgelehnt hat. Der
Wisent: ein sanftes Urrind, das polarisiert. Wie der Wildbiologe
Darius Weber auf den Wisent kam Seine erste Begegnung mit einem
freilebenden Wisent hat Darius Weber Anfang der 1990er-Jahre in
Polen. Der Wildbiologe ist im Wald von Bialowieza nahe der
weissrussischen Grenze unterwegs, um Wölfe und Marderhunde zu
beobachten und dokumentieren. Plötzlich sieht er in 70 Metern
Entfernung einen Wisent-Bullen, der ihm zunächst gehörige Angst
einjagt. Von diesem Tag an beginnt Weber, in Bialowieza nach
Wisenten Ausschau zu halten. In ihm reift ein Gedanke: Frei lebende
Wisente sollte es überall geben – auch in der Schweiz, wo sie
früher ebenfalls heimisch waren. Eine Kulturgeschichte der
Wildtiere in der Schweiz Der Mensch und die Wildtiere –
Beziehungsstatus: seit je her kompliziert. Einerseits ist der
Mensch fasziniert von ihrer Unzähmbarkeit, ihrer wilden Art.
Andererseits hat er genau aus dem Grund Angst vor ihnen. Das
ambivalente Verhältnis zum Wildtier findet seit Jahrhunderten
Ausdruck in Liedern, Filmen, Kunst und sogar in der Religion. Das
konnte aber nicht verhindern, dass zahlreiche Wildtiere auch in der
Schweiz bis vor einigen Jahrzehnten beinahe ausgerottet waren. Doch
seit einiger Zeit entsteht ein neues Bewusstsein für den Wert von
Wildtieren für Mensch und Umwelt. Wiederholung vom 19.04.2023

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