Osteoporosescreening mit quantitativer Ultrasonometrie bei Krankenhauspatienten

Osteoporosescreening mit quantitativer Ultrasonometrie bei Krankenhauspatienten

Beschreibung

vor 18 Jahren
Die Osteoporose ist heute mit Millionen betroffener Patienten ein
weltweites Gesundheitsproblem. Die WHO hat sie als eine der zehn
wichtigsten Volkskrankheiten eingestuft. Die Prävalenz zumindest
einer osteoporotischen Fraktur steigt bei Frauen im Alter von 70
Jahren auf nahezu 50%. Das vergleichbare Frakturrisiko für Männer
liegt zwischen einem Drittel und einem Sechstel desjenigen der
Frauen. Obwohl in den letzten Jahren eine Vielzahl von
diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen etabliert wurde, sind
viele Osteoporose–Patienten noch heute unterdiagnostiziert und
untertherapiert. Ziel der vorliegenden Studie war es, ein
Osteoporose-Screening bei Krankenhauspatienten mittels
Fingerultraschall durchzuführen und eventuelle Korrelationen
zwischen veränderten Knochendichtewerten und Einflussfaktoren zu
finden. Zusätzlich zur Hauptfragestellung nach Knochendichtewerten
eines durchschnittlichen Patientenkollektivs im Krankenhaus, sollte
die Praktikabilität des I.G.E.A. Bone Profilers, zur Messung der
Knochendichte mittels Ultraschall für eine Screening – Untersuchung
im klinischen Alltag getestet werden. Vergleicht man die
Knochendichtewerte von Patienten- und Kontrollgruppe (n = 345),
ergeben sich signifikant niedrigere Werte innerhalb der
Patientengruppe (p-AD-SoS = 0,000, p-T-Score = 0,000, p-UBPI =
0,000). Mit Ausnahme von Alter (p = 0,000), Geschlecht (p- AD-SoS =
0,02; p-T-Score = 0,006) und Bewegung (p-UBPI = 0,01) lassen sich
keine weiteren Einflussfaktoren innerhalb der Patientengruppe
finden. Das bedeutet, dass das durchschnittliche Patientenkollektiv
im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf internistischen,
allgemeinchirurgischen und gynäkologischen Stationen, sowie auf
Stationen der physikalischen Medizin keine normalen
Knochendichtewerte mehr aufweist, sondern im Bereich der Osteopenie
bzw. Osteoporose liegt. Trägt man dieser Tatsache Rechnung, sind
nahezu alle Patienten, unabhängig von ihrer Grunderkrankung und
bekannten Risikofaktoren, jenseits des 50. Lebensjahres gefährdet,
eine Osteoporose und nachfolgend Frakturen zu entwickeln.
Betrachtet man die demographische Bevölkerungsentwicklung in
Deutschland, wird deutlich, dass der sich entwickelnden Masse an
Osteoporosepatienten nur dann Einhalt geboten werden kann, wenn
nahezu alle Fachbereiche in die Diagnostik und Therapie eingebunden
werden. Schon wenige spezielle Fragen im Rahmen der Erstanamnese
können Hinweise auf die Entwicklung oder das Vorliegen einer
Osteoporose geben. Gefährdete Personen sollten sich dann einer
Knochendichtemessung unterziehen. In der vorliegenden Studie hat
sich der I.G.E.A. Bone Profiler als praktikables und einfach
anzuwendendes Gerät bewährt. Die Messung lässt sich in ca. 5
Minuten pro Patient durchführen und liefert gut reproduzierbare
Ergebnisse. Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung wird die
Knochendichtemessung mittels Ultraschall vom Patienten gut
toleriert und positiv bewertet. Die eingeschränkte Messgenauigkeit
des Bone Profilers bei sehr adipösen Patienten ist ein Nachteil der
Methode, stellt aber, wenn man sie berücksichtigt, kein
gravierendes Problem dar. Patienten, die weder an einer Adipositas
per magna leiden noch Ödeme an den Händen aufweisen, können
bedenkenlos mit dem Bone Profiler gemessen werden.

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