fMRT der P300: Modifikation der klassischen EEG-Untersuchung für die fMRT

fMRT der P300: Modifikation der klassischen EEG-Untersuchung für die fMRT

Beschreibung

vor 20 Jahren
Die Psychiatrie und speziell die Neurophysiologie haben in den
letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte in der Erforschung von
Entstehungsmechanismen psychiatrischer Erkrankungen gemacht. Mit
neurophysiologischen Untersuchungs-methoden wie der EEG konnten
zeitliche und räumliche Zusammenhänge von neuronalen Aktivierungen
aufgedeckt werden. Jedoch stoßen die klassischen
neurophysiologischen Untersuchungsmethoden bei der Identifizierung
von morphologischen Strukturen sehr schnell an die Grenzen ihres
Auflösungsvermögens von wenigen Zentimetern. Es liegt nahe, moderne
hochauflösende Untersuchungsverfahren wie die MRT einzusetzen, um
weitere morphologische Informationen bei der Entstehung von
komplexen Nervenzellaktivitäten zu gewinnen. Ziel der vorliegenden
Arbeit war es, eine klassische neurophysiologische Untersuchung auf
dem Gebiet der Schizophreniediagnostik, nämlich die unter
standardisierten Bedingungen im EEG abgeleiteten
Ereignis-evozierten Potentiale der P300, mit der funktionellen
Magnetresonanztomographie (fMRT) zu untersuchen. Es wurde ein
spezielles für die fMRT geeignetes Paradigma, welches sich an dem
klassischen EEG-Paradigma orientierte, entwickelt, und an neun
gesunden Probanden getestet. Mit Hilfe von intensiven Analysen
verschiedener Versuchsaufbauten durch modernste statistische
Verfahren konnte schließlich ein Studienmodell entwickelt werden,
das in der Lage war, signifikante Nervenzellaktivierungen in
Regionen, die bereits aus der klassischen EEG bekannt sind,
hochauflösend darzustellen. Es handelt sich um Aktivierungen im
Gyrus supramarginalis, dem Gyrus cinguli und der Insel. Weiterhin
wurden Aktivierungen im motorischen Handareal nachgewiesen, die
durch gezielte Fingerbewegungen des Probanden im Rahmen des
Versuchsparadigma entstanden sind. Die Ergebnisse dieser Arbeit
stehen weitgehend im Einklang mit anderen zwischenzeitlich
veröffentlichten Studien zu dieser Thematik. Mit Hilfe der
Erkenntnisse dieser Arbeit konnten Entwürfe für zukünftige
fMRT-Untersuchungsansätze entwickelt werden, welche teilweise
bereits erfolgreich in anderen Studien innerhalb des Instituts
untersucht werden.

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