Langzeitergebnisse nach operativer Versorgung degenerativer lumbaler Spinalkanalstenosen

Langzeitergebnisse nach operativer Versorgung degenerativer lumbaler Spinalkanalstenosen

Beschreibung

vor 20 Jahren
- Studiendesign und Methode: Hier liegt eine retrospektive
Beobachtungsstudie eines in 2 Hauptgruppen geteilten
Patientenkollektivs bei Dekompression einer Spinalstenose vor. Es
wurden in der Orthopädischen Klinik Großhadern von 1983 bis 1996
aufgrund der Indikation „degenerative Spinalstenose“ 113 Patienten
operiert, 59 klinisch Nachuntersucht. Follow up war im Mittel nach
61 Monaten, das Durchschnittsalter lag bei 64 Jahren. - Ziele:
Diese Studie soll die Resultate sowie die Prognose und ihre
Faktoren der operativen Therapie bestimmen. Es werden stabilisierte
Fälle mit nur Dekomprimierten gegenübergestellt. Die
Indikationsstellung für beide Therapiewege soll erleichtert und den
Behandelnden die Möglichkeit einer genaueren Vorhersage des
klinischen Ergebnisses geboten werden. - Ergebnisse: Es zeigt sich,
dass trotz postoperativ höherer Gefügeinstabilität die
Zufriedenheit der Patienten und die Bereitschaft zur erneuten
Operation in der nicht stabilisierten Gruppe höher ist. Die
ausgeprägtere präoperative Symptomatik sowie die stärkere
Bewegungseinschränkung postoperativ werden in der stabilisierten
Gruppe als Ursache des schlechteren Befindens angenommen. Anders
dagegen bei Patienten mit ausgeprägter Skoliose. Dort sind
tendenziell Vorteile der Stabilisierung erkennbar, eine Aufrichtung
wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild aus. Skoliosen bei reiner
Dekompression dagegen nehmen durch Gefügelockerung quantitativ zu.
Es werden postoperativ Anschlussinstabilitäten beobachtet, ein
Zusammenhang zur Durchführung einer zusätzlichen Spondylodese kann
nicht nachgewiesen werden. - Schlussfolgerung: Bei inkongruenten
Vergleichsgruppen ist die Aussagekraft in den einzelnen Messwerten
eingeschränkt. So bieten stabilisierte Patienten ein viel
ausgeprägteres Symptombild, die qualitativen und quantitativen
Indikatoren einer Gefügelockerung sind deutlich höher. Die
operative Strategie ist neben den klinischen Befunden großteils
beeinflusst durch radiologische Messungsergebnisse der Stenose und
der Olisthese. Aber Beachtung finden sollten auch oben erwähnten
Parameter der pathomorphologischen Ausgangssituation. Weitere Ziele
wären die eingehende Prüfung dieser Faktoren sowie eine
Weiterführung der Entwicklung von minimalinvasiven Methoden zur
schonenden chirurgischen Therapie mit Erhalt der physiologischen
Wirbelgefüge.

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