Wertigkeit der Kernspintomographie beim Prostatakarzinom unter Verwendung einer endorektalen sowie einer externen Spule

Wertigkeit der Kernspintomographie beim Prostatakarzinom unter Verwendung einer endorektalen sowie einer externen Spule

Beschreibung

vor 20 Jahren
Hauptziel dieser Studie war, die Wertigkeit der endorektalen
Kernspintomographie unter optimalen Voraussetzungen, d.h. möglichst
unter Vermeidung aller bekannten Übertragungs- und Zuordnungsfehler
aufzuzeigen. Als Goldstandart diente dazu der histologische
Großflächenschnitt. Die korrekte Stadieneinteilung gemäß dem TNM-
System gelang in 68,5 % aller Fälle, das Overstaging lag bei 16,7
%, das Understaging 14,8 %. Bei der Samenblaseninfiltration lag die
Sensitivität bei 16,7 %, die Spezifität bei 92 %, die
Treffsicherheit bei 87 %. Die mittlere Größe aller pathologisch
nachgewiesenen Tumore betrug 15,5 mm². Die geringe Sensitivität
lässt sich durch die starke Vorselektion der Patienten durch die
erfahrenen Operateure und die einweisenden Urologen gut erklären,
die übrigen Fälle der nicht erkannten Samenblaseninvasion gehen bis
auf einen Patienten auf die nur mikrofokalen Herde zurück. Ab einer
Tumorgröße von 9 mm² konnten diese mit einer Wahrscheinlichkeit von
50 % erkannt werden, ab einer Tumorgröße von 15 mm² sogar von knapp
80 %. Fehlerquellen entstanden durch BPH, Fibrose, Hämorrhagie,
PIN- 3 Herde, Atrophie und Bewegungsartefakte. Welche Bedeutung hat
das eMRT für Patienten mit einem Prostatakarzinom ? Prognostische
Faktoren wie das Stage, Grading und die Kapselüberschreitung zeigen
zwar die beiden Enden des Spektrums, aber die meisten Karzinome
befinden sich dazwischen; so ist ein gutes Staging von großer
Wichtigkeit, um zu entscheiden, welche wie behandelt und welche
beobachtet werden müssen. Bei klinisch und / oder laborchemisch
vermutetem Prostatakarzinom hilft das eMRT bei der Lokalisation
zumindest der suspekten Areale, welche gezielt biopsiert werden
können; bei stanzbioptisch nachgewiesenem Prostatakarzinom hilft
das eMRT bei der Erkennung des Ausmaßes des Befalls. Die Erkennung
von Tumorgröße, Kapselüberschreitung, Samenblaseninfiltration,
Infiltration der neurovaskulären Bündel oder angrenzender
Strukturen wie Blase oder Rektum sind für die Entscheidung für oder
gegen ein operatives Vorgehen nötig. Auch bei der Frage nach einer
erektionsprotektiven Operationstechnik ist das endorektale Kernspin
ein wichtiges Kriterium. Die Wertigkeit der einzelnen bildgebenden
Verfahren wurde in verschiedenen Studien ausführlich verglichen,
und zusammenfassend und nach Durchsicht der vorhandenen Literatur
scheint das endorektale Kernspin vor allem bei Männern mit mäßiger
oder hoher Wahrscheinlichkeit eines Kapseldurchbruchs eine
kostensparende und sinnvolle präoperative Untersuchung zu sein. Für
ein Screening ist das eMRT unserer Ansicht nach nicht geeignet;
zwar werden klinisch relevante und damit therapiebedürftige
Prostatakarziome eher erkannt als irrelevante, jedoch ist es für
einen jeden einzelnen fragwürdig und zu kostspielig ( 40, 54, 77,
85 ). Das endorektale Kernspin ist nach unseren Erfahrungen ein
genaues Verfahren hinsichtlich der Bestimmung der Tumorlokalisation
innerhalb der Drüse, des Stagings und der Erfassung der Tumorgröße.
Ausblick Ein weiteres Feld für das eMRI kann das Vermeiden von
unnötigen Nadelbiopsien sein, bei einem suspekten Tastbefund und
mindestens einmaliger Nadelbiopsie ohne Karzinomnachweis kann das
Kernspin eventuell in der Zukunft die Rebiopsien ersetzen. In
einigen Studien wird mittlerweile die Ansicht vertreten, die DRU
und den PSA- Wert kombiniert mit TRUS und MRI könne unnötige
Nadelbiopsien ersetzen ( 105 ). Diese Ansicht teilen auch wir. Es
gibt viele Ansätze wie die Duplexsonographie, MR- Kontrastmittel.
MR- Spectroskopie, die Elastographie und die
Radioimmiunoszintigraphie, aber sie sind nicht überall verfügbar
und bedürfen zum Teil noch weiterer Validisierung.

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