Warum arbeiten so viele Frauen Teilzeit? (Elisa Aichinger)

Warum arbeiten so viele Frauen Teilzeit? (Elisa Aichinger)

37 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Mehr als 200.000 Jobs in österreichischen Betrieben wären sofort
zu besetzen – wenn sich Bewerber finden ließen. Der
Personalmangel wird immer größer. Ein wesentlicher Grund dafür
ist die hohe Teilzeitquote, vor allem bei Frauen. Gut die Hälfte
der erwerbstätigen Frauen in Österreich arbeiten Teilzeit. In
manchen Altersgruppen geht dieser Wert sogar über 70 Prozent
hinaus. 

Warum ist das so? Auskunft gibt Elisa Aichinger, die beim
Beratungsunternehmen Deloitte für den Bereich „soziale
Innovation“ zuständig ist – also Unternehmen zum Beispiel beim
Umgang mit dem Arbeitskräftemangel berät.

Betreuungspflichten seien noch immer der Hauptgrund, wenn Frauen
Teilzeit arbeiten, sagt die Expertin im Podcast. „Aber es gibt
auf dem Arbeitsmarkt auch eine Werteverschiebung. Die Frage ist
für viele Menschen, wie viel Platz die Arbeit im Leben haben
soll.“ Frauen seien davon auch deshalb stärker betroffen, weil
sie öfter in Branchen mit geringeren Löhnen tätig sind. Dazu
komme, dass Frauen die eigenen Karrierechancen oft als geringer
einschätzen. „Auch das kann dazu führen, dass die Entscheidung
für Teilzeit leichter fällt“, erklärt Aichinger. 

Was sagt die Beraterin Unternehmern, die nicht wissen, wie sie
ihre offenen Stellen besetzen sollen? „Die Machtverhältnisse auf
dem Arbeitsmarkt haben sich umgekehrt. Unternehmen müssen heute
wirklich darüber nachdenken, wie sie als Arbeitgeber attraktiv
werden“, sagt Elisa Aichinger. Dafür sei es wichtig, mit dem
Markt zu kommunizieren und ein authentisches Bild des eigenen
Betriebs zu vermitteln. Aichinger rät Personalchefs, nicht nur
nach fix und fertig ausgebildeten Mitarbeitern zu suchen, sondern
nach Menschen mit Potenzial, die noch etwas lernen wollen. 

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