Donnerstag kann ich leider nicht...

Bald ist Weihnachten! Das nutzen Christian und Daniel, um sich Gedanken darüber zu machen, welche Filme man an den Festtagen gemeinsam mit der Familie schauen kann, um die Stimmung so richtig schön zu ruinieren. Nackte Tatsachen und Gruppengefummel in "Shortbus", das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte in "Schindlers Liste" oder Familientrauma-Aufarbeitung in "Das Fest"? Alles bestens dazu geeignet, dass sich der Oma der Weihnachtsbraten im Magen umdreht und ihr im nächsten Jahr mit Sicherheit nicht mehr die Filmauswahl treffen dürft! Bevor sie zum anti-besinnlichen Teil der Folge kommen, besprechen Christian und Daniel erst aber "Sentimental Value" von Joachim Trier und die neue Serie "Pluribus". Welche Filme würdet ihr denn so überhaupt nicht an Weihnachten gucken wollen? Verratet es uns in den Kommentaren.

Nach einem Vorlauf mit einem YouTube Kurzfilm namens "Portrait of God" und dem chilenischen Historiendrama "Los Colonos" stolpern Manuel und Christian in die verstörende Nachricht, dass das alt-ehrwürdige (oder ehemalis ehrwürdige?) Filmstudio Warner Bros. offiziell zum Verkauf steht und Studios wie Netflix und Paramount schon mit den Geldscheinen wedeln. Ist es womöglich ein von WB Boss David Zazlav lange geplanter Weg, noch einmal groß abzukassieren und dafür eines der Hollywood Gründerstudios zu opfern? Weil das alles zu finster ist, schauen wir stattdessen auf die konkrete Zukunft und auf die spannendsten Filme der nahen Zukunft, die ganz aktuell neue Trailer erhalten haben. Kristen Stewarts Regiedebüt "The Chronology of Water" fasziniert mit ungewöhnlicher Inszeniert, während der neue David Lowery, "Mother Mary" mit Anne Hathaway, in spannende und ganz andere Richtungen zu geht, als erste Beschreibungen vermuten ließen. Das "Vaiana" Remake und "Ready or Not 2" machen konzeptionell vielleicht nicht viel Sinn, aber zumindest einer sieht gut aus. Und dann ist da die große Unbekannte rund um den neuen "Silent Hill" Film.

Liebling, wer hat die Farben geklaut? Beim Anblick vieler aktueller Großproduktionen aus Hollywood könnte man annehmen, die Verantwortlichen haben eine Allergie gegen Sättigung und farbenfrohe Bilder entwickelt. Alles nur noch grau und grauer, über die Bildschirme flackert eine langweilige Matschepampe. Selbst bei buntem Spektakelkino wie dem ersten "Wicked" scheinen die Kostüme und Kulissen zu heiß gewaschen worden zu sein. Dass Edelgrau die Filmfarbe der 2020er geworden ist hat Gründe. Technische, logistische, kulturelle. Und auch, wenn es am Ende der Zuschauer ist, der sich fragt, warum der neue Marvel-Blockbuster wie eingeschlafene Füße oder wie Durchfall mit Budget aussieht: Letztlich ist er ebenfalls Schuld an dieser Entwicklung. Kriegen wir am Ende schlicht und einfach das, wonach wir verlangt haben? Christian, Daniel und Manuel blicken in dieser Donnerstag-Folge mal hinter die endlose Flachheit des Grauschleiers, um die Stillosigkeit als Stil des modernen Hollywoods zu entlarven. Und sie halten Ausschau nach einer Gegenbewegung. Sind ihre zuletztgesehenen Filme - "Die Legende von Ochi", "The Ugly Stepsister" und "Wicked: Teil 2" - vielleicht sogar Teil dieser Rebellion der farbenfrohen Ästhetik? Oder gehören sie doch eher auch zur großen Farbverweigerung von Hollywood?

Kaum hat man das 100er Jubiläum erreicht, schon befindet sich einer von uns wieder auf Abwegen. Das soll Daniel und Christian aber nicht davon abzuhalten, u.a. zwei aktuelle Kinotitel zu besprechen. Warum im weiteren Verlauf die Worte (Warnung!) "Russo" und "Brüder" fallen ist etwas unklar, aber wir tauschen zunächst Eindrücke zum Jennifer Lawrence + Robert Pattinson + Lynne Ramsay Film "Die My Love" aus, der wie ein Beziehungsdrama klingt, es auch irgendwie ist, aber doch ganz eigene Wege geht. Auch die Neuverfilmung von "The Running Man" wurde gesehen. Basierend auf dem Roman von Stephen King und doch ziemlich anders - nämlich vorlagentreuer - als der Schwarzenegger-Film der 80er, wird Glen Powell von Edgar Wright durch ein tödliches Fernsehspiel geschickt. Und weil der Trailer zu "Good Luck, Have Fun, Don't Die" frisch erschienen ist, nehmen wir uns die Zeit, etwas genauer auf Gore Verbinskis Schaffen zu blicken, der nach fast 10 Jahren Pause endlich wieder einen Film gedreht hat. Dieser Trailer deutet bereits an, warum Verbinski so vermisst wurde und warum er der aktuellen Filmwelt vielleicht wieder frischen Wind einhauchen kann.