Das fliegende Lehrerzimmer

Nachdem Herr Zimt seine Korrektur- und Kopierstrafe abgesessen hat, kommen wieder die wichtigen Dinge im Leben: der In-Talk mit Frau K, die gleich kontinent ans Eingemachte geht. Was würden eure beiden Lieblingslehrer*innen mit zu „7 vs. Wild“ nehmen? Was hat Gina damit zu tun? Wieso checkt Herr Zimt sofort, dass ein gesamter LK bei der Klausur bescheißt? Und wieso kann es nur gut sein, dass Menschen wie Dieter Nuhr niemals Lehrer geworden sind?

Während Herr Zimt noch am Kopierer festhängt, spricht Frau K mit dem Filmproduzenten Fabian Gasmia über die Dreharbeiten mit den vier jugendlichen Hauptdarstellern, die autobiographischen Verknüpfungen zu Felix Lobrecht sowie über die Bedeutung des Films „Sonne und Beton“ für Berlin-Gropiusstadt und den Unterricht. Fabian Gasmia löst Schulaufgaben zum Film, während Frau K versucht, ihm eine Lizenz zum Zeigen von „Sonne und Beton“ im Unterricht aus dem Kreuz zu leiern. Auch auf die wichtigen Fragen (Hip Hop oder Reaggaeton? Sido oder Bushido? Reebok Classic oder Air Max? Nachgeben oder Nachtreten?) werden Antworten gefunden.

In der Schule werden oft Filme geschoben! Wird das Thema allerdings wirklich mal auf die große Leinwand gebracht, verliert man sich gerne in „Heul leise, Chantal“-Klischees und American Pie. Regisseur Ilker Catak versucht mit seinem auf der Berlinale prämierten Film „Das Lehrerzimmer“ diesen Bann zu brechen und richtet seine Linse auf das echte Leben zwischen den Mauern, die jeder kennt, aber keiner mehr sieht.

Als Kind eines berühmten Schlagersängers in einem kleinen Ort in NRW aufzuwachsen, bringt einem nicht unbedingt nur Standing Ovations im Schulalltag. Vor allem, wenn man zwar denselben Klassenraum, aber nicht die Bubble der einsamen Wölfin und aufstrebende Popsängerin Joelina teilt. Die 1 in Musik gab es vielleicht gratis, die Pubertät mit Latenz kostete zumindest ein paar Nerven.