Morgens bitte nicht reden

Dieser Podcast heißt ja nicht umsonst "morgens bitte nicht reden". Nicht falsch verstehen, ich bin kein Morgenmuffel oder so. Eigentlich habe ich morgens sogar ziemlich gute Laune. Naja, jetzt vielleicht nicht übertrieben laut und witzig, aber doch freundlich und lächelnd. Aber es geht mir einfach unfassbar aufs Trommelfell, wenn ich frühmorgens Gesprächen ausgesetzt bin, denen ich eigentlich lieber nicht folgen würde. Ob jetzt im Bus, in der Bahn, an der Haltestelle - oder eben beim Frühsport.

Amerikanische Highschool-Serien. Gab's in den 80ern, 90ern, 2000ern, in den 1 0er Jahren, und heute immer noch. Kennste. Kennen wir alle. Da gibt es die Coolen, die Streber, die Cheerleader, die Football-Spieler, die Emos, die Nerds, und so weiter, und so meh. Etwas ähnliches gibt es auch bei den Frühmorgen-Schwimmern. Klingt komisch, ist aber so.

Wenn ich frühmorgens meine Bahnen entlang paddle, sehe ich auch ein oder zwei Damen, die Sonnenbrille tragen. Im Wasser. Beim Schwimmen. Ja okay, hier kann die Sonne auch mal blenden. Irgendwie. Morgens, um kurz nach 8 Uhr. Vielleicht. Aber, naja, es ist IM WASSER. Da wird man NASS. Und taucht auch mal mit dem Kopf unter (freiwillig oder unfreiwillig). Und selbst falls nicht, sind da leider jede Menge Mitschwimmer, die sehr um sich greifend schwimmen, sprich: da spritzt Wasser, ob man will oder nicht. Also ist das Tragen einer Sonnenbrille doch von Anfang an zum Scheitern verurteilt, und somit eher bekloppt.

Halb 8, Montagmorgen. Es ist der 19. Juli 2021, direkt am Beginn der vierten deutschen Corona-Welle, in einem Sommer, der sich nicht so richtig entscheiden kann, was er mit sich selbst anstellen soll. Und ich? Ich bin auf dem Weg ins Schwimmbad. Morgens. Ganz früh. Völlig bekloppt.