Ketamin – Neue Hoffnung in der Depressionstherapie

Ketamin – Neue Hoffnung in der Depressionstherapie

Fast ein Drittel aller Menschen mit einer Depression stehen vor einem Dilemma: Weder Psychotherapien noch Antidepressiva helfen. Der neue Hoffnungsträger heisst Ketamin – als Nasenspray oder Infusion. Doch der Zugang zum als Partydroge verrufenen Nark ...
22 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche
Fast ein Drittel aller Menschen mit einer Depression stehen vor
einem Dilemma: Weder Psychotherapien noch Antidepressiva helfen.
Der neue Hoffnungsträger heisst Ketamin – als Nasenspray oder
Infusion. Doch der Zugang zum als Partydroge verrufenen Narkotikum
gleicht in der Schweiz einem Hürdenlauf. Neue Hoffnung für
Therapieresistente Die Symptome einer Depression lassen sich oft
mit Psychotherapien oder Medikamenten lindern. Aber nicht allen
Betroffenen bringt dies die erhoffte Besserung: Rund 30 Prozent
aller Menschen mit Depressionen gelten als therapieresistent.
Ketamin hat sich für sie als alternatives Angebot mit guter
Ansprechrate erwiesen. Ketamin wurde 1970 als Narkosemittel
zugelassen und wird heute noch in Notfallsituationen und als
Pferdebetäubungsmittel eingesetzt. Die Ketamin-Behandlung erfolgt
als Infusion oder als Nasenspray und wird in vielen Kliniken der
Schweiz angeboten. Raus aus dem emotionalen Loch Einer der grössten
Vorteile von Ketamin: Es holt die Menschen aus ihrem tiefen,
emotionalen Loch heraus. So erleben es auch Melanie und Sabine, die
dem Alltag aufgrund ihrer Depressionen nicht mehr gewachsen waren.
Während Melanie Ketamin-Infusionen erhält, wird Sabine mit dem
Ketamin-Nasenspray «Spravato» therapiert, der seit 2020 in der
Schweiz zugelassen ist. Die Wirkung beschreiben beide als
lebensverändernd. Partydroge als Depressionstherapie Hoch dosiert
kann Ketamin dissoziative oder halluzinogene Zustände verursachen,
was ihr den zweifelhaften Ruf als Partydroge eingetragen hat.
Entsprechend schwierig gestaltet sich der Zugang zu einer
Ketamin-Therapie in der Schweiz. Das Nasenspray unterliegt einer
kontrollierten Abgabe und darf nur in Anwesenheit eines Arztes oder
einer Ärztin angewendet werden. Um diese Behandlung über die
Grundversicherung abrechnen zu können, ist zudem eine
Kostengutsprache von der Krankenkasse erforderlich. Die
Ketamin-Infusion wird von der Krankenkasse nicht übernommen.
«Puls»-Chat zum Thema «Ketamin in der Depressionstherapie» Prof.
Gregor Hasler aus Fribourg, Prof. Anne Brühl aus Basel sowie der
Chefarzt der Psychiatrische Dienste Aargau, Maxim Zavorotnyy, haben
Ketamin nicht nur selbst erforscht, sie wissen auch zum Einsatz im
klinischen Alltag bestens Bescheid. Alle drei sind ausgewiesene
Fachpersonen beim Thema Depressionen im Allgemeinen und wissen am
Montag von 21.00 bis 23.00 Uhr Rat – live im Chat. Fragen können
vorab eingereicht werden.

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