Unser Abfall: Problem und Ressource zugleich

Unser Abfall: Problem und Ressource zugleich

Die Abfälle der Konsumgesellschaft erzählen, wer wir wirklich sind. «Kulturplatz» zeigt, was der Kehricht über uns verrät, und wie aus Abfallstoffen, wie dem Staub des 3D-Druckers, aus dem Blut von geschlachteten Tieren, oder aus alten Stahlträgern ne ...
28 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
Die Abfälle der Konsumgesellschaft erzählen, wer wir wirklich sind.
«Kulturplatz» zeigt, was der Kehricht über uns verrät, und wie aus
Abfallstoffen, wie dem Staub des 3D-Druckers, aus dem Blut von
geschlachteten Tieren, oder aus alten Stahlträgern neue Dinge, und
gar Kunst entstehen können. «Kulturplatz» besucht den Künstler
Lukas Hofkunst in seinem temporären Atelier in der alten
Chemiefabrik in Uetikon am See ZH. Dort verwandelt er Bauabfälle
und nicht mehr gebrauchte Stahlträger zu einer riesigen, begehbaren
Skulptur. Lukas Hofkunst zeigt, wie aus ungenutzten Baustoffen
wahrlich grosse Kunst werden kann. Der Abfall und wir Jede Person
in der Schweiz produziert pro Tag 1.9 Kilogramm Abfall. Der
Historiker Roman Köster beschreibt in seinem neuen Buch «Müll –
Eine schmutzige Geschichte der Menschheit», was das, was
weggeworfen wird, über die Gesellschaft erzählt. Es ist die
Historie einer konsumwütigen Welt, deren Effizienz für immer
grössere Müllberge sorgt. Was tun? Weniger kaufen, weniger
wegwerfen und lernen, wie die täglichen Tonnen Abfall stärker als
Ressource genutzt werden können. Der Abfall als Ressource Recycling
könnte weit über das Wiederverwenden von Glas, Papier oder Metall
hinausgehen. Im Gewerbemuseum Winterthur sind aktuell Objekte zu
sehen, die aus dem hergestellt sind, was wir wegwerfen, oder was in
der industriellen Produktion abfällt und nicht mehr gebraucht wird.
Der Designer Fabio Hendry verwandelt den Staub des 3D-Druckers in
kunstvolle Wohnobjekte. Die Designerin Leonor Kotoun trocknet und
presst das Blut von geschlachteten Schweinen und stellt, zusammen
mit der Künstlerin Vanessa Billy, Objekte aller Art her. Die Schau
in Winterthur ZH macht klar, wir brauchen neue Ideen und vor allem
eine neue Haltung, unserem Abfall gegenüber. Weg mit der
Wegwerf-Architektur Das fordert Vittorio Magnago Lampugnani, der
ehemalige ETH-Professor für Geschichte des Städtebaus. In seinem
neuen Buch prangert er die Wegwerfmentalität im Bauen an, die
fatale Übertragung des Konsumismus auf die Architektur. Er sagt,
Häuser würden heute mit einem vorprogrammierten Wegwerfdatum
erstellt. Architekt Lampugnani plädiert für einen traditionellen,
nachhaltigen Städtebau, der mit Verstand und politischer
Verantwortung vollzogen wird.

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