So vergeht der Ruhm der Welt

So vergeht der Ruhm der Welt

72 Sekunden

Beschreibung

vor 4 Jahren
Von manchen Nächten erholt man sich nicht. Und am Morgen den
richtigen Zug zu erwischen, scheint unmöglich. Zuvor hat man den
Göttern geopfert, doch sie antworten nur mit Schweigen. Die
rostigen Güterzüge warten im Depot in Sichtweite, Wie gigantische
Bügeleisen auf die Wärme, Die nötig ist, um die Falten der Erde
glatt zu bügeln. Wie gläubige Menschen auf dem Sterbebett, auf ein
Leben danach. “Stirb jung und rette dich selbst.” Steht an einer
Wand. Die Stadt, eine Maschine aus Nägeln und Eisen, Ein Fließband,
das Schmerz in Hass verwandelt. Einsamkeit steht in keinem
Zusammenhang Mit der Menge an Menschen um einen herum. Jeder, der
den Schiffen auf Rädern lang genug Zugesehen hat, wie sie vor
Ampeln ankern, Kann dir sagen, Dass man sehr wohl in einem Meer aus
Asphalt ertrinken kann. So vergeht der Ruhm der Welt. Und es dauert
noch ewig, bis der Zug kommt. Kerim Mallée

Weitere Episoden

Die Welt in einer Manteltasche
2 Minuten
vor 3 Jahren
Wie ein Feuer am Waldrand
60 Sekunden
vor 3 Jahren
Lampenfieber
61 Sekunden
vor 3 Jahren
Von einem Kontinent zum nächsten
67 Sekunden
vor 3 Jahren
Die unverständliche Zeit
77 Sekunden
vor 3 Jahren

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: