Untersuchung zum Vorkommen des Frühsommer-Meningo-Enzephalitis-Virus und Borrelia burgdorferi in ausgewählten Wildmaus-und Zeckenpopulationen Bayerns

Untersuchung zum Vorkommen des Frühsommer-Meningo-Enzephalitis-Virus und Borrelia burgdorferi in ausgewählten Wildmaus-und Zeckenpopulationen Bayerns

Beschreibung

vor 19 Jahren
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das Vorkommen der Erreger
FSMEV und Borrelia sp. in Zecken und Wildmäusen in ausgewählten
Gebieten Bayerns zu bestimmen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 836
Wildmäuse in den Gebieten Erlangen, Grafrath und Traunstein sowie
1552 Zecken in Münchens Parkanlagen und in Schöngeising gefangen.
Für die Untersuchung der Proben erfolgte die Etablierung neuer,
hochsensitiver nested PCRs. Für das FSME-Virus wurde das
Hüllgen-(E-) Protein als Zielgen verwendet und eine Nachweisgrenze
von 0,4 TCID50 ermittelt. Zum Nachweis von Borrelien DNS diente das
OspA-Gen, die Nachweisgrenze betrug 64 DNS Moleküle pro PCR Ansatz.
Die Spezifität konnte anhand von 11 Stämmen gezeigt werden. Eine
Inhibition der PCRs durch Probenmaterial wurden in Vorversuchen
ausgeschlossen. Um die Qualität der extrahierten RNS bestätigen zu
können, wurden interne Kontrollen durchgeführt, die sogenannte
house-keeping Gene (Zecke: 16sRNS; Maus: Cytochrom b) als
Zielsequenz hatten. Positive Proben wurden sequenziert und die
ermittelten Daten für phylogenetische Analysen verwendet. In keiner
der untersuchten 359 Wildmausproben und 1552 Zeckenproben konnte
FSMEV nachgewiesen werden, was auf ein niedriges Infektionsrisiko
mit FSMEV in den Landkreisen Erlangen, Fürstenfeldbruck, Traunstein
und München hinweisen könnte. In 836 Wildmausproben konnte in 91
Proben Borrelien DNS nachgewiesen werden, womit sich eine
Gesamtprävalenz von 11 % ergab. Für das Gebiet Traunstein wurde mit
34 % die höchste Borrelien-Prävalenz ermittelt. In Erlangen lag die
Prävalenz in den untersuchten Proben bei 26 % und in Grafrath ergab
sich eine Borrelien Prävalenz von 6 %. Dabei war B. afzelii in
allen Fanggebieten die am häufigsten isolierte Spezies (81 %). B.
burgdorferi wurde in 6 %, B. garinii in 2 % der untersuchten Proben
isoliert. Parasitenbefall, Gewicht und Gonadengröße konnten als
Einflussfaktoren für die Befallshäufigkeit mit Borrelien ermittelt
werden. Ebenso konnte eine jahreszeitliche Häufung der
Borrelien-Infektionen beobachtet werden, die sich jedoch in den
untersuchten Regionen unterschied. Da diese Untersuchung nur eine
Momentaufnahme des Erregergeschehens in den ausgewählten Gebieten
wiederspiegelt, werden in Zukunft weitere Studien erforderlich
sein, auch um Veränderungen in der Erregerdynamik und der
Erreger-Wirts-Beziehung erfassen zu können.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: