Beschreibung

vor 19 Jahren
Die hämorrhagische Gastroenteritis des Hundes ist eine sehr häufige
Krankheit in der tierärztlichen Praxis. In einer retrospektiven
Studie, die sich über den Zeitraum von elf Jahren (1991 - 2001)
erstreckte, wurden Daten von Hunden zusammengetragen, die an der
Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität
München wegen einer hämorrhagischen Gastroenteritis stationär
aufgenommen worden waren. Insgesamt wurden 936 Patienten ermittelt.
Anhand der Ergebnisse der elektronenmikroskopischen Kotuntersuchung
wurde das Patientengut in acht Gruppen unterteilt. Gruppe I
umfasste alle Tiere, die mit Parvoviren infiziert waren (n = 156;
16,7 %). In der Gruppe II wurden Tiere mit Coronaviren
zusammengefasst (n = 109; 11,9 %). Tiere, bei denen Paramyxoviren
nachgewiesen werden konnten, wurden der Gruppe III zugewiesen (n =
87; 9,3 %). Bei Gruppe IV bis VII handelt es sich um Patienten, bei
denen Mischinfektionen aufgetreten waren. Die Gruppe IV
(Parvo-/Coronaviren) umfasste elf Patienten (1,2 %), Gruppe V
(Corona-/Parmyxoviren) 39 (4,2 %), Gruppe VI (Paramyxo-/Parvoviren)
acht (0,9 %) und Gruppe VII (Paramyxo-/Corona-/Parvoviren) vier
Tiere (0,4 %). In Gruppe VIII wurden Tiere ohne virale Ätiologie (n
= 522; 55,8 %) zusammengefasst. Durch die parasitologische
Kotuntersuchung von 537 Hunden wurden Toxacara canis bei 20 (3,7
%), Isospora spp. bei acht (1,5 %), Sarcocystis spp. bei vier (0,7
%) und Giardien bei zwei (0,4 %) der Patienten nachgewiesen. Hunde
mit einer Parvovirusenteritis waren signifikant jünger als Hunde
anderer viraler Ätiologie. Statistisch signifikante Unterschiede
bezüglich der Nachweishäufigkeit von Viren traten zwischen der
Gruppe der Parvoviren und der Gruppe der Paramyxoviren (p =
0,001)und der Gruppe der Mischinfektionen
(Parvovirus/Coronavirus)(p = 0,009) sowie der Gruppe ohne virale
Ätiologie (p < 0,001) auf. Labordiagnostisch zeichneten sich die
Parvovirusenteritiden durch signifikant niedere Leikozytenwerte im
Vergleich zur Gruppe de Corona- (p = 0,027) und Paramyxoviren (p =
0,018) aus. Auch im roten Blutbild unterschied sich die Gruppe der
Parvoviren nahezu konstant signifikant von den übrgen Gruppen (p
< 0,001). Statistisch signifikant Unterschiede zwischen der
Gruppe der Parvoviren und der Gruppe der Coronaviren in den
klinsich-chemischen Parametern traten vor allem im Gesamtprotein (p
> 0,001) und Albumin (p < 0,001) auf. Bei
Coronavirusenteritiden war der Säure-Basen-Haushalt signifikant
stärker gestört als bei Parvoviren (p = 0,005). Von 100 klinisch
gesunden Hunden wurden bei 18 Patienten Coronaviren nachgewiesen,
bei einem Hund wurden Parvoviren nachgewiesen. Bei 81 Hunden konnte
kein Virus nachgewiesen werden.

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