Detektion von bovinem Nervengewebe als Spezifiziertes Risikomaterial in Fleischerzeugnissen durch Etablierung eines speziesspezifischen ELISA für die Routinediagnostik unter Verwendung des Myelin Basic Protein

Detektion von bovinem Nervengewebe als Spezifiziertes Risikomaterial in Fleischerzeugnissen durch Etablierung eines speziesspezifischen ELISA für die Routinediagnostik unter Verwendung des Myelin Basic Protein

Beschreibung

vor 19 Jahren
Bis vor wenigen Jahren war es üblich, Gehirne von Rindern und
Schweinen in Fleischerzeugnisse zu mischen. Erst nachdem die Bovine
Spongiforme Enzephalopathie entdeckt worden war, wurde Rindergehirn
zum Spezifizierten Risikomaterial deklariert, da bei einer
Infektion vor allem in diesem Organ die pathogenen Prionen
vorhanden sind. Daraufhin entwickelte Testsysteme zum Nachweis von
ZNS in Fleischerzeugnissen ermöglichten keinen gezielten Nachweis
von bovinem Nervengewebe. Dies führte im Falle eines Testsystems zu
falschpositiven Ergebnissen bei Schweinefleisch und
Geflügelfleisch, begleitet von wirtschaftlichen Folgen für die
Hersteller von Fleischerzeugnissen. In dieser Arbeit wurde ein
speziesspezifisches Nachweisverfahren für bovines Nervengewebe in
Fleischerzeugnissen entwickelt. Dabei handelt es sich um einen
indirekten ELISA, der auf der Detektion des Myelin Basic Protein
(MBP) basiert. Unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers wird
ein kontinuierliches Epitop dieses Proteins nachgewiesen. Diese
Epitop ist wahrscheinlich auch dafür verantwortlich, dass der
Nachweis des MBP auch nach lang anhaltenden und hohen Temperaturen,
die zur Denaturierung anderer Proteine führen würden, noch möglich
ist. Die Nachweisgrenze konnte auf 0,1 % Rindergehirn in Brühwurst
bzw. Fleischerzeugnissen mit einem Cut-off von 0.500 festgelegt
werden. Damit stellt der etablierte MBP-ELISA ein sensitives
Verfahren dar, welches den speziesspezifischen Nachweis von bovinem
Nervengewebe in Fleischerzeugnissen ermöglicht. Für den
Verbraucherschutz wird mit dem MBP-ELISA die Möglichkeit eröffnet,
das Verwendungsverbot von Rindergehirn zu kontrollieren.

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