Computer-gestützte Aktivitätsmessungen bei Ratten unter Einfluss von Buprenorphin vor und nach einer Thorakotomie

Computer-gestützte Aktivitätsmessungen bei Ratten unter Einfluss von Buprenorphin vor und nach einer Thorakotomie

Beschreibung

vor 19 Jahren
In der vorliegenden Studie wurde die nächtliche Bewegungsaktivität
männlicher Wistar-Ratten unter Einfluss zweier therapeutischer
Dosierungen von Buprenorphin vor und nach einer Thorakotomie
untersucht. Die Registrierung der zehn zur Beurteilung ausgewählten
Bewegungsparameter erfolgte mit der ACTIFRAME-Infrarot-Anlage,
einem Computer-gestützten Aktivitätsmesssystem zur Registrierung
der Aktivität von kleinen Labornagern. Die Messungen erfolgten
jeweils kontinuierlich über die gesamten zwölf Stunden einer
Dunkelphase hinweg (19:00 Uhr bis 7:00 Uhr). 20 männliche
Wistar-Ratten wurden randomisiert auf zwei Dosisgruppen 0,05 mg/kg
s.c.(n=10) bzw. 0,1 mg/kg s.c. (n=10) verteilt. Für jede
Dosisgruppe wurden sechs aufeinander folgende Aktivitätsmessungen
durchgeführt: - Messung der Basisaktivität - Messung der Aktivität
nach der Gabe einer Kontrollinjektion (isotone NaCl-Lösung) -
Messung der Aktivität nach einer Einzeldosis Buprenorphin - Messung
der Aktivität nach mehrfacher Gabe von Buprenorphin im Abstand von
zwölf Stunden - Messung der Aktivität am ersten Tag nach einer
Thorakotomie unter Einfluss mehrfacher Gabe von Buprenorphin im
Abstand von zwölf Stunden - Messung der Aktivität am zweiten Tag
nach einer Thorakotomie unter Einfluss mehrfacher Gabe von
Buprenorphin im Abstand von zwölf Stunden Ein Vergleich der
Bewegungsdaten aus den sechs verschiedenen Messungen innerhalb der
einzelnen Dosisgruppen zeigte, dass Buprenorphin dosisabhängig
sowohl aktivierende als auch sedative Effekte hervorruft. So führte
eine Einzeldosis Buprenorphin in Höhe von 0,05 mg/kg s.c. zu einer
reinen Aktivitätserhöhung. Eine Einzeldosis in Höhe von 0,1 mg/kg
s.c. Buprenorphin verursachte dagegen einen biphasischen Effekt mit
einer anfänglichen sedativen Phase auf die eine Phase erhöhter
Aktivität folgte. Gegenüber der Aktivitäts-erhöhenden Wirkung
zeigte sich in der niedrigeren Dosierung bereits nach dreimaliger
Applikation im Abstand von zwölf Stunden ein Gewöhnungseffekt.
Dieser trat in der höheren Dosierung nach dreimaliger Applikation
nur gegenüber der sedativen Wirkung auf, wohingegen der
Aktivitäts-erhöhende Effekt sich eher noch verstärkte. Die
postoperativ erhobenen Aktivitätsdaten deuteten zudem auf einen
mangelnden analgetischen Effekt der höheren Buprenorphin-Dosierung
(0,1 mg/kg s.c. alle zwölf Stunden) gegenüber durch Manipulation
akut auftretenden Schmerz hin. Ursache hierfür könnte das Auftreten
des aus phasischen analgesiometrischen Tests bekannten
Ceiling-Effektes gewesen sein.

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