Vergleich der Niedrigdosis-Spiral-Computertomographie mit der konventionellen Spiral-Computertomographie in der Akutdiagnostik von Flankenschmerzen

Vergleich der Niedrigdosis-Spiral-Computertomographie mit der konventionellen Spiral-Computertomographie in der Akutdiagnostik von Flankenschmerzen

Beschreibung

vor 22 Jahren
Die Bedeutung der nativen Spiral-CT für die Diagnostik akuter
Flankenschmerzen und speziell für die Detektion von
Harnleitersteinen ist nach heutigem Kenntnisstand unbestritten.
Vielfach wurden die exzellente Treffsicherheit und die
differentialdiagnostischen Fähigkeiten dieser Methode bestätigt.
Die Überlegenheit gegenüber den konkurrierenden Verfahren ist
eindeutig. Trotz der unbestrittenen diagnostischen Vorteile gilt
die verhältnismäßig hohe Strahlenexposition als bedeutender
Nachteil der Spiral-CT. Dieser Sachverhalt wiegt schwer, weil die
betroffenen Patienten vergleichsweise jung sind und infolge des
chronischen Verlaufs des Harnsteinleidens wiederholt untersucht
werden müssen. Aus diesem Grund, gibt es seit geraumer Zeit
Bestrebungen, Untersuchungs-Protokolle für die Spiral-CT zu
entwickeln, die mit einer minimalen Strahlenbelastung auskommen.
Selbstverständlich müssen bei einem Niedrigdosis-Verfahren eine
hohe Bildqualität und letztendlich eine den Standard-Protokollen
mit konventioneller Dosisbelastung ebenbürtige diagnostische
Aussagesicherheit gewährleistet werden. Für die native Spiral-CT
der ableitenden Harnwege gibt es diesbezüglich bisher kaum
Erfahrungen. Das Niedrigdosis-Verfahren wird bevorzugt zur
Beurteilung von anatomischen Regionen mit ausgeprägten
Unterschieden im Detailkontrast der einzelnen Strukturen
eingesetzt. Eine besonders geeignete Indikation ist demnach der
Nachweis von Harnleiterkonkrementen. Gegenstand der vorliegenden
Untersuchung ist die Überprüfung eines eigens entwickelten
Niedrigdosis-Protokolls zur Abklärung akuter Flankenschmerzen unter
dem speziellen Gesichtspunkt der Aussagesicherheit des
Harnstein-Nachweises. Zum besseren Verständnis dieser Fragestellung
werden die Grundzüge der Spiral-CT und des Niedrigdosis-Verfahrens
dargelegt. In der hier vorgelegten Studie wurde ein Kollektiv von
109 Patienten mit akuten Flankenschmerzen mit einer nativen
Spiral-CT nach dem Niedrigdosis-Protokoll untersucht. In 80 Fällen
(73%) lag ein akutes Harnsteinleiden vor. Die Prävalenz der
Urolithiasis ist bei diesen Patienten vergleichsweise hoch. In
anderen Studien zur Überprüfung des diagnostischen Stellenwerts der
nativen Spiral-CT liegt sie in einem Bereich von 39%-69% (26, 59,
54, 89, 100). Dies liegt daran, dass es sich hier um ein
hochselektiertes Kollektiv handelt, da die Indikation zur
Durchführung der nativen Spiral-CT ausschließlich von Urologen
unter dem Aspekt Urolithiasis gestellt wurde. Mit dem hier
vorgestellten Niedrigdosis-Verfahren wird pro Untersuchungsgang
eine Reduktion der effektiven Dosisbelastung des Patienten auf ein
Drittel bzw. ein Viertel der sonst gebräuchlichen konventionellen
CT-Protokolle erzielt. Der diagnostische Stellenwert des
Niedrigdosis-Verfahrens wurde anhand einer Beurteilung der
Sensitivität und Spezifität für den Nachweis von Harnleitersteinen
bestimmt. Daher wurden für einen direkten Vergleich entsprechende
Ergebnisse bewährter Standard-Protokolle mit konventioneller Dosis
herangezogen. Es zeigt sich, dass die diagnostische
Aussagesicherheit der nativen Spiral-CT nach dem
Niedrigdosis-Verfahren bei der Beurteilung durch einen erfahrenen
Untersucher im Bereich des für etablierte Standard-Protokolle
üblichen Niveaus liegt. Die native Spiral-CT ist auch im
Niedrigdosis-Protokoll ein hervorragendes Verfahren zur primären
Untersuchung von Patienten mit akuten Flankenschmerzen. Für diese
Methode konnte eine hohe Aussagesicherheit für den Nachweis von
Harnleitersteinen und weitere nicht steinassoziierte pathologische
Prozesse nachgewiesen werden. Der entscheidende Gewinn ist die
erhebliche Reduktion der effektiven Dosisbelastung. Mit dieser
Methode gelingt es, den wichtigsten Nachteil der konventionellen
nativen Spiral-CT - die verhältnismäßig hohe Dosisbelastung - zu
beseitigen. Die weitere Verbreitung dieses Verfahrens ist
wünschenswert. Dies gilt insbesondere auch unter dem Aspekt der
Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Methode. Sie ermöglicht eine
Beschleunigung der Diagnostik und somit ein zügiges Einleiten der
erforderlichen Therapie.

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