Ethikerin Judith Simon im Gespräch: "KI ist nicht moralisch"

Ethikerin Judith Simon im Gespräch: "KI ist nicht moralisch"

25 Minuten
Podcast
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In Das Gespräch kommen prominente Zeitgenossen aus Kultur und Gesellschaft zu Wort als Ort des interessanten Dialogs über Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik. Im Radio auf NDR Kultur: sonnabends von 13:00 bis 13:30 Uhr

Beschreibung

vor 2 Monaten
Als Professorin für die Ethik der Informationstechnologie an der
Uni Hamburg und Mitglied des Deutschen Ethikrats beobachtet die
Philosophin Judith Simon die ethischen Standards der Künstlichen
Intelligenz kritisch. "In vielen, fast allen Bereichen kann KI von
großem Vorteil sein." Man müsse sich aber klar machen: "Es geht um
Statistik. Es geht um Mustererkennung. Es geht darum, dass ich aus
Daten etwas lerne, was mir zur Klassifikation, zu Vorhersagen
dient." Wenn jedoch im statistischen Material, auf das KI
zurückgreift, althergebrachte Benachteiligungen etwa wegen des
Geschlechts oder der Herkunft enthalten seien, würden diese von
KI-Programmen unkontrolliert übernommen und vervielfältigt - in
Wissenschaft und Wirtschaft, in Behörden und Medien. KI selbst habe
weder moralische Standards noch ein Bewusstsein. Deshalb müsse der
Mensch die entscheidende Instanz bleiben: "KI sollte zur
Entscheidungsunterstützung und nicht zur Entscheidungsersetzung
verwendet werden." Im Gespräch mit Jürgen Deppe weist Judith Simon
auf die Chancen, aber auch Gefahren beim Einsatz von Künstlicher
Intelligenz hin und begrüßt, dass mit dem AI Act auf EU-Ebene im
April ein gemeinsames, wenn auch ihrer Meinung nach verwässertes
Gesetz zur Reglementierung von KI verabschiedet werden soll.

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