Den Frieden gewinnen - aller akuten Gewalt zum Trotz?

Den Frieden gewinnen - aller akuten Gewalt zum Trotz?

26 Minuten
Podcast
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In Das Gespräch kommen prominente Zeitgenossen aus Kultur und Gesellschaft zu Wort als Ort des interessanten Dialogs über Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik. Im Radio auf NDR Kultur: sonnabends von 13:00 bis 13:30 Uhr

Beschreibung

vor 1 Woche
„Es gab keine Zeitenwende, und es gibt sie nicht.“ Wenn Heribert
Prantl das Wort nimmt, hört man von Anfang an hin. Der Journalist
und Autor vertritt seine Positionen unerschrocken und mit
rhetorischer Verve. Es geht ihm dabei nicht um Effekte. Nach
gründlicher Überlegung und aus Überzeugung stellt er
weitverbreitete, als Konsens ausgegebene Denk- und Redeweisen
infrage. Er tut dies in der für ihn typischen kernigen und
bildkräftigen Sprache. Ausführlich in seinem neuen Buch „Den
Frieden gewinnen. Die Gewalt verlernen“ – und pointiert im Gespräch
mit Ulrich Kühn auf NDR Kultur: Das Wort „kriegstüchtig“ mache ihn
„allergisch“, sagt er da und erklärt: „Ich habe nichts gegen das
Wort tüchtig, und ich habe auch nichts gegen das Wort
Verteidigung“. Sehr wohl aber habe er etwas gegen die Verbindung
von „Tüchtigkeit“ und „Krieg“: „Ein Verteidigungsminister ist nicht
dann ein besonders tüchtiger Verteidigungsminister, wenn und weil
er möglichst markant das Wort Krieg wagt.“ Heribert Prantl
argumentiert mit doppelt geschärftem Blick. Er war nicht nur
Mitglied der Chefredaktion und 25 Jahre lang Leiter der
innenpolitischen Redaktion und des Meinungsressorts der
Süddeutschen Zeitung. Er ist zudem promovierter Jurist und
gelernter Richter und Staatsanwalt. Argumente für eine trotz allem
friedfertigere Politik schöpft er aus seinen reichen
politisch-historischen Kenntnissen, juristischer Expertise und
intensiver Beschäftigung mit der Religion. So verweist er auf das
wenig bekannte Friedensgebot des Grundgesetzes – und fordert,
wiewohl selbst kein radikaler Pazifist, Respekt und Raum im Diskurs
für pazifistische Gedanken.

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