Nico Semsrott übers EU-Parlament: "Merkwürdigster Job der Welt"

Nico Semsrott übers EU-Parlament: "Merkwürdigster Job der Welt"

32 Minuten
Podcast
Podcaster
In Das Gespräch kommen prominente Zeitgenossen aus Kultur und Gesellschaft zu Wort als Ort des interessanten Dialogs über Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik. Im Radio auf NDR Kultur: sonnabends von 13:00 bis 13:30 Uhr

Beschreibung

vor 3 Wochen
Der Kabarettist Nico Semsrott, bekannt für seine schwarze Kapuze
und sein trauriges Gemüt, ist an Depressionen erkrankt. Er lebt
damit und spricht darüber. 2019 trat Semsrott den nach eigenem
Bekunden „merkwürdigsten Job der Welt“ an. Als Abgeordneter der
Satirepartei „Die Partei“ zog er ins Europaparlament in Brüssel
bzw. Straßburg ein. Aber schon in dieser Pendelei zwischen den
beiden Parlamentssitzen, sagt Semsrott heute, stecke alles, „was
das Parlament im Kern ausmacht: Steuerverschwendung, Tragik und
grober Unfug." Dabei war der deutschlandweit bekannte Kabarettist
anfangs noch hellauf begeistert: „Das Europaparlament – eine
hervorragende Idee. Nur in der Realität leider ein Witz, und noch
dazu ein sehr schlechter.“ Nun kehrt Nico Semsrott dem EU-Parlament
nach fünf Jahren desillusioniert den Rücken: „An dem Ort, an dem
wir dringend auf Gerechtigkeit und Vertrauen angewiesen sind, wird
Korruption nur selten bestraft, sondern meistens belohnt.“ Im
Gespräch mit Sebastian Friedrich thematisiert Semsrott offen seine
Depression und kritisiert den gesellschaftlichen Umgang damit.
Warum er als Satiriker im EU-Parlament in der Politik fehl am Platz
war, thematisiert er in seinem gerade erschienenen
SPIEGEL-Bestseller und dem Bühnenprogramm „Brüssel sehen und
sterben. Wie ich im Europaparlament meinen Glauben an (fast) alles
verloren habe“. Seine Zeit in Brüssel will er nicht missen. Aber
auch nie wiederholen.

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