Der Namibia-Deutsche Harald Hecht im Gespräch

Der Namibia-Deutsche Harald Hecht im Gespräch

26 Minuten
Podcast
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In Das Gespräch kommen prominente Zeitgenossen aus Kultur und Gesellschaft zu Wort als Ort des interessanten Dialogs über Kunst, Kultur, Gesellschaft und Politik. Im Radio auf NDR Kultur: sonnabends von 13:00 bis 13:30 Uhr

Beschreibung

vor 1 Monat
Von 1884 bis 1915 war das heutige Namibia Kolonialgebiet des
Deutschen Kaiserreichs. 1904 erhob sich die Volksgruppe der Herero
gegen die Deutschen, ein Jahr später schloss sich die Volksgruppe
der Nama an. Der Aufstand wurde von den deutschen Kolonialtruppen
brutal niedergeschlagen, Konzentrationslager wurden errichtet,
Tausende von Herero und Nama starben. Das Geschehen gilt heute als
erster Völkermord des 20. Jahrhunderts. Noch immer aber sind die
Bemühungen um eine Versöhnung nicht erfolgreich gewesen. Ein
jahrelang verhandeltes Versöhnungsabkommen stand 2021 zur
Unterzeichnung bereit, doch Opferverbände der Herero und der Nama
lehnen es ab, sie seien in die Verhandlungen nicht ausreichend
eingebunden gewesen. Harald Hecht, Vorsitzender des „Forums
deutschsprachiger Namibier“, zeigt sich dennoch zuversichtlich:
„Die Versöhnungsbemühungen werden bis zu den namibischen Wahlen im
November vermutlich noch nicht zu Ende gekommen sein. Aber bis
September nächsten Jahres rechne ich uns gute Chancen aus.“ Harald
Hechts Vorfahren waren um die Jahrhundertwende ins damalige
„Deutsch-Südwestafrika“ gekommen, sein Urgroßvater war Mitglied der
deutschen „Schutztruppe“, später erwarb die Familie eine Farm. Zu
den fast 19.000 Objekten aus der Kolonialzeit, die noch immer in
deutschen Museen und Universitätssammlungen lagern, sagt Hecht:
„Natürlich müssen sie zurückgegeben werden. Bei manchen Objekten
wird das noch dauern. Auf namibischer Seite müssen gewisse Rituale
eingehalten, müssen Feierlichkeiten abgehalten werden, damit die
Gegenstände in Würde zurückgegeben werden können.“ Das Gespräch
führte Richard Klug, Auslandskorrespondent der ARD für das südliche
Afrika.

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