#39 Wie schütze ich mich als weibliche Führungskraft vor Mental Load, Dr. Maria Bergler?

#39 Wie schütze ich mich als weibliche Führungskraft vor Mental Load, Dr. Maria Bergler?

49 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Mental Load beschreibt die psychische Belastung, die im Alltag
auf uns lastet. Es beschreibt den Stress, der durch ganz
alltägliche Aufgaben und Verantwortungen entsteht, ganz.
Besonders durch Leistungen, die oft al „nicht der Rede wert“
befunden werden, in der Summe aber zu ernstzunehmendem Stress
führen. Deshlab wir der Begriff oft mit Mutter- und Elternschaft
verknüpft. Aber auch Führungskräfte können unter ihrer Mental
Load leiden und genau dem sind wir in dieser Folge nachgegangen.
Dr. Maria Bergler beobachtet das Phänomen vermehrt bei ihren
Coachees. Sie ist Executive Coach in München und unterstützt
in ihrer täglichen Arbeit Führungskräfte und Professionals dabei,
Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Nach Stationen
bei u.a. BMW und Kienbaum hat sie bei McKinsey gearbeitet
– aber auch den Personalbereich eines Startups aufgebaut.


Wir haben mit ihr darüber gesprochen,


wie man erkennt, dass man unter Mental Load leidet.


dass der Hang, sich um sein Team zu kümmern, oft von weilbichen
Führungskräften ausgeht.


dass man als Führungskraft zwischen Sorge und Fürsorge
unterscheiden sollte


Und dass man zwischen Vertrauen und Zutrauen unterscheiden muss.


Wie erkennen wir, dass wir zu viel Mental Load haben?


Es ist schwer, das selbst zu erkennen, weil wir manchmal so im
Hamsterrad sitzen, dass wir die Sensibilität nicht mehr haben, zu
erkennen, dass es uns nicht gut geht, wir Stresssymptome haben,
unser Puls ständig hochgeht, dass wir hektisch sind und in die
Brust atmen und nur noch mit der Gegenwart beschäftigen. „Ich
muss jetzt dies tun, jetzt schnell das tun.“ Wir schaffen es dann
nicht mehr, drei Tage im Voraus zu planen. Manchmal bemerken wir
auch, dass wir Dinge vernachlässigen, die uns früher sehr wichtig
waren oder unsere Ansprüche runterschrauben.


Eine McKinsey Studie „Women in the Workplace“ hat  2020
festgehalten, dass Frauen besonders in die psychische Gesundheit
ihrer Teams investieren, indem sie sich mehr kümmern, als etwa
männliche Teamleads. Warum wertschätzen wir das nicht?


Zum einen ist diese Leistung nicht sichtbar. Es ist selten
wirklich erkennbar, dass Frauen das tun. Das ist ja schon ein
kleines Nachfragen, das ein Bewusstsein für die Gesundheit und
Belastung der Mitarbeitenden ausdrückt. Zum anderen wird diese
Fähigkeit nicht unmittelbar mit Leistung verknüpft oder mit
Kosteneinsparungen. Wertigkeit ist im Unternehmen noch so stark
von Geld getrieben. Ohne messbare Zahlen ist der Zusammenhang
hier nicht klar.


 


Eine amerikanische Feminisimus-Expertin hat gesagt, die
kulturelle Prägung, sich zu Kümmern und in den Dienst der Gruppe
zu stellen, mache Frauen zu „designated worriers“ – also zur
ausgewiesenen Sorgenträgerinnen. Wie unterstützt Du Menschen
dabei, eine Balance zu finden zwischen Leadership und
Sorgenträgerin?


Ich glaube, Mitgefühl ist gut, richtig und wichtig. Empathie kann
dagegen zu viel sein. Wir dürfen mitfühlen, wir dürfen verstehen,
wir dürfen halten – wir dürfen uns aber nicht fremde Sorgen
zu eigen machen. Wir dürfen auch, weil wir es mit erwachsenen
Menschen zu tun haben, mit ihnen über alles sprechen.


Weiterführende Links:


Die Mental Load Falle - "Wir arbeiten dran"


McKinsey „Women ins the Workplace”-Studie 2020


Gallup Engagement Report 2022


 


 

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