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Episoden
19.03.2025
1 Stunde 38 Minuten
Es ist Dezember 2024. Eine vorgezogene Bundestagswahl steht an.
Man wird das Gefühl nicht los, in einer Zeit des historischen
Epochenbruchs zu leben. Suchen wir in der Geschichte mal nach
Themen, die mit dem Jahre '24 verbunden sind und uns noch immer
betreffen! Und – wir sind fündig geworden: 1724, 1824 und
1924!
Nach einer Baby-Pause wagen wir im „Tiefgang“ mal einen „falschen
Jahresrückblick“. Wir waren 2024 zwar nicht unterwegs. Dennoch
lohnt es sich, auf das Jahr ’24 zurückzublicken – im 18., 19. und
20. Jahrhundert.
1724 wird Immanuel Kant geboren. Den 300. Geburtstag des großen
Philosophen der Aufklärung nehmen wir zum Anlass, um über
Bildung, die Widersprüchlichkeit der Aufklärung und die Schule
als Ort der Emanzipation, aber auch der Ausgrenzung zu
sprechen.
1824 wurde die erste Meinungsumfrage durchgeführt. Wir sprechen
über die Geschichte der Meinungsforschung und ihren Einfluss auf
Wahlen.
1924 wurde das Frankfurter Institut für Sozialforschung
gegründet. In Zeiten eines erschreckenden Wiedererstarkens
rechtsextremer Parteien blicken wir auf die Geschichte der
Soziologie. Sie versuchte im 20. Jahrhundert zu verstehen, warum
Menschen in modernen aufgeklärten Gesellschaften scheinbar
irrationalen politischen Bewegungen zulaufen
Wir sind wieder da und stimmen uns ein auf neue „Tiefgänge“ im
Jahr 2025.
Kapitel:
- Vorspann 0:00
- Baby-Pause und ein ganz anderer Jahresrückblick 1:10
- Was ist Aufklärung? Wie soll Bildung sein? 4:41
- Die Schule: Pflicht, Fortschritt und Herrschaftsinstrument
21:01
- Wofür Bildung? Emanzipation oder Distinktion 29:55
- Empirische Sozialforschung und Demoskopie - Einleitung
42:29
- 1824 - Die erste Wahlumfrage der Geschichte 45:47
- Anfänge der Sozialstatistik, Sozialreportagen und
Armutsforschung (vor allem in Großbritannien) 48:37
- 1924 - Institut für Sozialforschung und Empirische
Sozialforschung in Deutschland 58:41
- Die Arbeitslosen von Marienthal und der Weg zur amerikanischen
Sozialforschung 1:03:54
- Gallup, Allensbach und EMNID - Siegeszug der Meinungsforschung
von den USA bis in die BRD 1:12:48
- Meinungsforschung: "Demokratische Wissenschaft" oder
interessengeleitete Politikmanipulation? 1:20:39
- Schlussakkord und Versprechen für 2025 1:36:58
- Abspann 1:37:49
Auswahl Bibliografie:
Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte (1987-1998). 6 Bände.
München
Herrmann, Ulrich (1993): Aufklärung und Erziehung. Studien zur
Funktion der Erziehung im Konstitutionsprozeß der bürgerlichen
Gesellschaft im 18. Und frühen 19. Jahrhundert. Weinheim
Lepenies, Phillip (2017): Armut. Ursachen, Formen, Auswege.
München
O.A. (2014): Stichtag. 24. Juli 1824 – Erste Meinungsumfrage in
den USA. WDR
Sandig, Andreas (2025): Hintergrund. So werden Meinungs- und
Wahlumfragen gemacht. MDR Aktuell am 4.2.2025
Schnell, Rainer/ Hill, Paul B./ Esser, Elke (2008): Methoden der
empirischen Sozialforschung. München/Wien
Wiggerhaus, Rolf (1988): Die Frankfurter Schule. München
u.a.
siehe Folge 12 „Marienthal – Arbeitslosigkeit und das Schrumpfen
des Lebens“
E-Mail-Adresse: Tiefgang[at]kliopolis.de
#Deutschland #Großbritannien #Neuere_und_neueste_Geschichte
#Wissenschaftsgeschichte #Aufklärung #Bildung
#Geschichte_der_Soziologie #Geschichte_der_Meinungsforschung
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03.01.2024
1 Stunde 51 Minuten
2023 haben wir im Tiefgang viele der historischen Entwicklungen
durchforstet, die bis heute unser Krisenbewusstsein alarmieren:
Ungleichheit, Medienmacht, Krieg und zerbröselnde
Demokratie.
In dieser Folge erinnern wir uns an unsere diesjährigen Tiefgänge
in Wien, Cottbus, Königs Wusterhausen und Berlin. Es waren Themen
wie verantwortungsbewusste Wissenschaft, Gewaltgeschichte in
Stadtentwicklung, Ungleichheit und faschistische Gefahr,
Menschlichkeit und Barbarei in Kriegszeiten oder Chancen und
Gefahren von Medienrevolutionen, die uns 2023 bewegt haben. Wir
nehmen die Rekapitulation der Folgen zum Anlass, um über die
frappierende Relevanz der behandelten Themen in unserer Gegenwart
zu sprechen.
Wir diskutieren Fragen wie: Warum sind Kürzungen sozialer
Sicherheit eine Gefahr für die Demokratie? Warum haben
antidemokratische Bewegungen in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und
Unsicherheit Erfolg – und manchmal gerade nicht? Wie nimmt
Stadtentwicklung Einfluss auf Ungleichheit und Herrschaft? Warum
überdauern Denkmäler antidemokratischer historischer Figuren in
unseren demokratischen Städten? Wie ist die Situation von
Kriegsgefangenen in heutigen Kriegen? Warum stärken Technik- bzw.
Medienrevolutionen Faschismus, aber auch Demokratie?
Durchdenkt mit uns zusammen die Widersprüchlichkeiten unserer
modernen Zivilisation – in Geschichte und Gegenwart. Und HÖRT mit
uns zusammen genau hin, was uns „der Mann im Ohr“ eigentlich
sagen möchte…
Kapitel:
- Vorspann 0:00
- Einleitung - Der Tiefgang verlässt auch mal Berlin 1:09
- Aus der Mitte - Armut und Unsicherheit als Gefahr für die
Demokratie 4:41
- Wem gehört die Stadt? - Gewaltgeschichte und soziale Grammatik
von Metropolen 31:36
- Nichts gelernt? - Kriege, Gefangenschaft und Gewalterfahrung
zwischen Lokalgeschichte und internationaler Politik 49:06
- Mensch im Ohr - Zur Wirkung und Verantwortung von
Medienschaffenden in der Demokratie 1:10:01
- Podcast oder Radio in 2024? Tiefgänge im neuen Jahr
1:47:22
- Unterm Strich: Zur demokratischen Verantwortung an den
"Schalthebeln der Macht" 1:49:14
- Abspann 1:50:58
Wie versprochen der Hinweis auf Theodor Geigers Text von
1930:
Theodor Geiger (1930): Panik im Mittelstand. In: Die Arbeit.
Zeitschrift für Gewerkschaftspolitik und Wirtschaftskunde. H. 10.
S. 637-654. Link
E-Mail-Adresse: Tiefgang[at]kliopolis.de
#Deutschland #Europa #Neuere_und_neueste_Geschichte
#Zeitgeschichte #Jahresrückblick #Debatte
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23.12.2023
2 Stunden 39 Minuten
Radio begann in Deutschland 1920 mit einem Weihnachtskonzert in
Königs Wusterhausen (KW). Von dort wurde das erste deutsche
Radioprogramm versuchsweise ausgestrahlt. Während in den USA der
Siegeszug des Mediums längst begonnen hatte, wurde 1923 in Berlin
die erste offizielle Radiosendung Deutschlands ausgestrahlt
–allerdings hörte keiner zu, weil die Radios fehlten. In einer
rasanten Entwicklung jedoch konnte das neue Medium bis Ende der
20er Jahre Millionen Hörer:innen erobern.
Radiofunk war ursprünglich eine Militärtechnologie – man denke an
die Ursprünge des Internets. Nach dem ersten Weltkrieg wurde
diese Technologie zur Grundlage des ältesten
Echtzeit-Massenmediums. Von Anfang an schieden sich die Geister,
ob das Radio ein Instrument der Völkerverständigung, Bildung und
Aufklärung sein würde. Oder ob es vielmehr dazu beitragen könnte,
das Denken und Fühlen der Menschen zu normieren, und ob es sogar,
qua Manipulation und Reklame, als zur gefährlichen
Volksverhetzung eingesetzt wird.
In dieser Folge hört Ihr, wie sich beides bewahrheitet hat.
Außerdem erfahrt Ihr etwas über die Inhalte der ersten
Radioprogramme, über welche Ereignisse berichtet wurde, wie die
Musik ins Radio kam und die Rundfunkanstalten entstanden sind,
die es bis heute gibt.
Wir sprechen über die Weimarer Republik, die NS-Zeit,
Westdeutschland, die DDR und die Nachwendezeit bis zu heutigen
Entwicklungen. Unser Weg führt uns vom Funkerberg in KW bis zum
Haus des Rundfunks in Berlin-Charlottenburg.
Surft mit uns durch die bewegte Geschichte und Gegenwart des
Radios – ohne das auch Podcasts nicht möglich gewesen
wären.
Kapitel:
- Vorspann 0:00
- War da nicht irgendwas mit Funk? 1:06
- 22.12.1920 - einst Militärtechnik nun Massenmedium 7:33
- 1923 - On Air und keiner hört erstmal zu - die ungemütliche
Technik 16:28
- Was sollte im Radio laufen, für wen und wozu? Musik, Bildung,
Nachrichten, Hörspiele 27:55
- Begeisterung oder Warnung, Manipulation oder Aufklärung der
"Massen" 35:32
- Siegeszug - Hörzahlen, Radioanstalten, internationale
Übertragungen, Live-Reportagen, Funkausstellung 45:42
- Völkerverständigung oder Volksverhetzung? Vielfalt oder
Gleichschaltung des Denkens und Fühlens? Hoffnungen und
Nazi-Zynismus 56:35
- Reklame und politische Propaganda? Von der Stille zur
Dauerbeschallung in der Medienmoderne 1:10:34
- ARD, Regionalsender, Deutschlandfunk - die Anfänge liegen in
den 20ern 1:15:51
- Entwicklung Weltweit - USA, Frankreich, UK, Sowjetunion und das
UNO-Radio 1:28:02
- GEMA, Urheberrecht und der Schallplattenkrieg 1:35:43
- Haus des Rundfunks - Rundfunktempel von den 30ern bis heute
1:46:44
- Funkturm - Denkmal des Technik- und Zukunftsoptimismus
1:59:12
- Radio in der NS-Zeit - Gift der Propaganda 2:05:38
- Radio in der Nachkriegszeit - Reeducation der NS-verseuchten
Deutschen und Kalter Krieg 2:14:12
- Radio in Westdeutschland bis heute - zwischen demokratischer
Aufklärung und biedermeierischer Amnesie 2:18:24
- Jugendradio Ost - DT64 2:23:39
- Problem der fairen Repräsentation der gesellschaftlichen
Vielfalt im Rundfunk 2:26:40
- Radioereignisse im DDR-Rundfunk 2:29:45
- Radio seit den 1990ern 2:31:13
- Zum Schluss ein Hoch auf die Audiomedien - Radio bis Podcast
2:32:56
- Abspann 2:39:03
Literatur:
Rainer Suckow: Radio! Geschichten aus 100 Jahren Rundfunk. Berlin
2023
Diemut Roether/ Hans Sarkowicz/ Clemens Zimmermann (Hg.): 100
Jahre Radio in Deutschland. Bonn 2022
E-Mail-Adresse: Tiefgang[at]kliopolis.de
#Deutschland #Europa #Neuere_und_neueste_Geschichte
#Zeitgeschichte
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25.10.2023
1 Stunde 7 Minuten
In dieser Folge interviewen wir den Cottbuser Museumspädagogen
Robert Büschel. Robert und sein Kollege Valerius kuratierten eine
Ausstellung zu den Kriegsgefangenenlagern Cottbus-Sielow und
-Merzdorf. Die letzten Spuren der Lager, in denen im Ersten
Weltkrieg Tausende Kriegsgefangene aus vielen Ländern interniert
waren, haben wir im letzten Tiefgang (Folge 14) ausführlich
erkundet. Thema war auch die Weiternutzung des Sielower Lagers
(bis 1923) als erstes „Konzentrationslager“ auf deutschem
Boden.
Ohne die Forschungsarbeit von Robert und anderen sowie deren
Vermittlung in der Ausstellung „Ankunft auf Zeit“ hätten wir nie
von dieser bemerkenswerten Geschichte erfahren. Daher haben wir
Robert auf dem ehemaligen Gelände des KGL Merzdorf ausführlich
interviewt.
Robert berichtet spannend und detailreich über seine Forschungen
zu den Lagern und deren Nachgeschichte. Er spricht über die
faszinierenden regionalen, aber auch überraschend weitläufigen
internationalen Bezüge. Er schildert die akribische, fast
kriminalistische Suche nach Quellen im Cottbuser Archiv oder in
Familiennachlässen. Er berichtet, dass bis heute Nachfahren aus
vielen Ländern Informationen über ihre möglicherweise in Cottbus
internierten Groß-, Urgroß- oder Ur-Urgroßvätern suchen, aber
auch geben können.
Wir sprechen über die regionale Erinnerungskultur und über das
wichtige ehrenamtliche Engagement in der
Regionalgeschichtsforschung. Zugleich problematisieren wir auch
die Nachteile ‚privater Heimatforschung‘. Dazu gehört im Falle
der Stadt Cottbus auch die bisher vergleichsweise noch
ausbaufähige Aufarbeitung ‚unangenehmer‘ Geschichtsthemen wie
etwa die Zeit des Nationalsozialismus. Problematisch sind auch
illegale ‚Schatzsuchen‘ von Privatpersonen, die durch solcherart
Plünderungen mit Metalldetektoren historische Artefakte und
Kontexte am Fundort für immer zerstören.
Besonders wichtig ist daher die gute, aber leider materiell
ungenügend ausgestattete Arbeit von Stadtmuseen bei Forschung und
Vermittlung; sowie die Arbeit der Archäolog:innen des
Landesdenkmalschutzes. Der beste Weg ist eine gute Verzahnung aus
ehrenamtlichem Engagement, familiärer Erinnerungsarbeit und
professioneller Begleitung durch ausreichend ausgestattete
regionalgeschichtliche Institutionen.
Wie bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Robert
Büschel!
Kapitel:
- Vorspann 0:00
- Einleitung: Am Weltfriedenstag über Kriegsgeschichte sprechen
1:13
- Interview mit Robert Büschel 6:43
- Vorstellung Robert 7:05
- Cottbus erinnert sich neu an die vergessenen Lager 8:40
- Nachfahren der Kriegsgefangenen melden sich immer häufiger
15:00
- Was geschah mit den Orten nach Lagerschließung bis heute?
16:40
- Wird es Gedenkorte und Schutzmaßnahmen für die letzten Spuren
geben? 20:36
- Was sind die wichtigsten Quellen für die Erforschung der Lager?
25:25
- Warum wurde Cottbus Standort des ersten KL? Wie haben die Lager
die Stadt verändert? 29:22
- Berühmte Persönlichkeiten als Wächter und Insassen der Lager
33:57
- Cottbus, die Lager und die Weimarer Zeit 37:06
- Regionalgeschichte als idealer Ausgangspunkt der
Geschichtsbildung 41:41
- Leerstellen der Geschichtskultur: "unangenehme Themen",
Ausstattung Museum, Archäologie, "Schatzsucher" 46:52
- Abspann 1:06:22
Links:
Robert Büschel/ Alexander Valerius: Ankunft auf Zeit
(Onlineausstellung von 2021). Link
Website des Cottbuser Stadtmuseums. Link
Tiefgang[at]kliopolis.de
#Deutschland #Europa #Neuere_und_neueste_Geschichte
#Erster_Weltkrieg #Interview
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31.08.2023
2 Stunden 26 Minuten
In Cottbus-Sielow und -Merzdorf wurden im 1. Weltkrieg 20.000
Kriegsgefangene interniert: aus Russland, Italien, Frankreich,
Großbritannien, „Indochina“, Tunesien, Senegal u.a. Ländern. Ihre
Schicksale sind fast vergessen. Dank einer Ausstellung in Raikos
Heimatstadt sind wir darauf gestoßen.
Sie ist reich an Schrecken, überraschenden Verknüpfungen – auch
mit NS-Geschichte. In den KGL von 1914-1923 kommen Aspekte der
Geschichte der Kriegsgefangenschaft, des Völkerrechts, des
Rassismus (gegen „Slawen“) und Antisemitismus zum Tragen.
Wir sprechen über Fleckfieber im Lager, über Hunger, Gewalt,
Zwangsarbeit, aber auch über Freizeit, Solidarität sowie
Humanität.
Wir erkunden letzte Spuren, die wir nur noch in Merzdorf finden.
Hier wurde 1915 ein zweites KGL errichtet, dessen Friedhof wir
besuchen.
Am Ende fragen wir uns, ob das Sielower Lager, das 1921-1923 noch
als Abschiebelager gegen sog. „lästige Ausländer“ weitergenutzt
wurde, das erste „Konzentrationslager“ auf deutschem Boden
war.
Entdeckt mit uns die leider auch aktuelle Geschichte der KGL in
Cottbus.
In der nächsten Folge hört Ihr zum Thema noch ein spannendes
Interview mit dem Ausstellungskurator Robert Büschel.
Wir bedanken uns herzlich bei Robert Büschel für seine fachliche
Unterstützung!
Kapitel:
- Vorspann 0:00
- Auch meine Eltern wussten davon nichts 1:13
- Septemberschrei in der Niederlausitz 5:47
- Bolzplatz, Stasi, Friedhof der Kriegsgefangenen von Sielow
15:45
- Erster Weltkrieg - Warum so viele Kriegsgefangene? 20:32
- September 1914: 10.000 Schutzlose auf die Rennbahn 27:20
- Katastrophale Zustände, tödliche Fleckfieber-Epidemie
33:51
- Cottbuser Blicke auf Kriegsgefangene? Neugier, Mitleid und
Rassismus 44:30
- Kriegsgefangenschaft und Völkerrecht: Haager Landkriegsordnung
47:55
- Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg 50:48
- Zwangsarbeit und Lager - Massenerfahrung der Deutschen und
ihrer Nachbarn 52:30
- Freizeit, "Stacheldraht-Krankheit", Religion und "Ehre"
1:03:22
- Kriegsgefangenschaft seit der Antike 1:11:36
- Humanitäre Hilfe, Pakete, Briefe: Rotes Kreuz, neutrale Staaten
1:16:01
- Ein Blick auf Karten und Fotos des Sielower Lagers
1:34:59
- Lager Merzdorf: letzte Spuren im Sand 1:38:05
- Panoptikum Merzdorf: architektonische Blaupause des KL
Sachsenhausen? 1:41:14
- Bericht des Roten Kreuzes Merzdorf 1915 1:46:38
- Bericht des RK 1916 1:57:41
- Tiefverwurzelter Rassismus gegen "Slawen", Repressalien,
Widerstand 1:53:10
- Ende der StaLags und Nachkriegszeit 1917-1921 2:02:53
- Lagerfriedhof von Merzdorf - Vergessene Schicksale
2:07:48
- Lagerfotos, Skulpturen und rassistische Völkerschauen
2:11:13
- War das erste Konzentrationslager Deutschlands in Cottbus?
2:12:56
- Rechtsextreme Freikorps von Cottbus aus koordiniert
2:21:45
- Fazit: "Cottbus hat's faustdick hinter den Ohren" 2:24:17
- Abspann 2:25:43
Auswahlbibliografie:
Robert Büschel/ Alexander Valerius: Ankunft auf Zeit
(Onlineausstellung von 2021). Link
Uta Hinz: Gefangen im Großen Krieg. Kriegsgefangenschaft in
Deutschland 1914-1921, Essen 2006
Ludwig Meidner: Septemberschrei, zit. in: Dorle Meyer:
Doppelbegabung im Expressionismus, Göttingen 2013,
S.311-313
Jochen Oltmer (Hg.): Kriegsgefangene im Europa des Ersten
Weltkrieges, München 2006
Rüdiger Overmann (Hg.): In der Hand des Feindes.
Kriegsgefangenschaft von der Antike bis zum Zweiten Weltkrieg,
Köln u.a. 1999
Otto Rückert: Zur Geschichte der Kriegsgefangenenlager in Cottbus
(Sielow, Merzdorf) 1914-1921, in: Niederlausitzer Studien 11,
S.23-48
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#Erster_Weltkrieg
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Über diesen Podcast
Tiefgang hat drei Bedeutungen: Man schürft tief an einem Ort und
trägt wie eine Archäologin tieferliegende Schichten aus der
Geschichte zutage. Ein Ort gewinnt zudem Tiefe, wenn man sich ihn
und die Themen, die mit ihm verbunden sind, vorsichtig tastend
aneignet. Mit den Füßen und alle Sinnen kann man ihn dabei am
besten erfassen. Schließlich kann man auch in Gedanken tief
eintauchen, wenn man sich im Gespräch von einem Ort in freier
Assoziation inspirieren und ohne Leitplanken zum Nachdenken
hinreißen lässt. Genau dies haben wir, Thomas und Raiko, uns in
unserem Tiefgang-Podcast vorgenommen. Wir erkunden Orte im
Spaziergang, lernen deren Geschichte kennen und denken dabei über
alle möglichen Themen nach, die uns der Ort sozusagen aufzwingt.
Dabei berühren wir historische, politische und gesellschaftliche
Themen überhaupt. In der Regel lernen wir die Orte im Tiefgang
selber erst (richtig) kennen und locken unsere Hörer:innen hinein,
tief in die Universen vor Ort. Euch erwartet also keine
Stadtrundfahrt mit gut belesenem Stadtguide, sondern eine Art
Roadmovie, das uns von Ort zu Ort und von Gedanke zu Gedanke führt.
Wenn man so will: Wissen auf unbekanntem und unebenem Terrain.
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