Outdoor- Reporter Winterbräuche: Silvesterchlausen im Appenzell

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Wenn die «Schöne», die «Schön-Wüeschte» und «Wüeschte» ein gutes neues Jahr wünschen, sind die traditionellen Appenzeller Silvesterkläuse in der Gegend um Urnäsch unterwegs.
57 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten
Wenn die «Schöne», die «Schön-Wüeschte» und «Wüeschte» ein gutes
neues Jahr wünschen, sind die traditionellen Appenzeller
Silvesterkläuse in der Gegend um Urnäsch unterwegs. Wer mit dabei
sein will, muss früh aufstehen. Jeweils im Morgengrauen des 13.
Januars, dem Alten Silvester, machen sich die Appenzeller
Silvesterchläuse auf, um ein frohes neues Jahr zu wünschen.
Traditionelles Zuschauermagnet Der Anlass ist beliebt und zieht
jedes Jahr zahlreiche Schaulustige an, die, die einzelnen Gruppe,
Schuppel genannt, auf ihrem Weg von Hof zu Hof beobachten. Die
Chläuse werden in drei Gruppen unterteilt: die «Schöne», die
«Schö-Wüeschte» und die «Wüeschte». Die «Schöne» tragen
Samttrachten und aufwändig gestaltete Hüte und Hauben, auf denen
geschnitzte Alltagsszenen zu sehen sind. Die «Schö-Wüeschte» tragen
sorgfältig gestaltete Natur-Materialien wie Tannenreisig, Stroh
oder Laub. Die «Wüeschte» schliesslich tragen struppige
Naturgewänder und Dämonenlarven im Gesicht. Kirchliches Verbot Das
Silvesterchlausen geht auf ein kirchliches Verbot zurück, dass das
laute Herumlaufen und Singen in der Altjahreswoche verhindern
sollte. Zwischen 1776 und 1808 wurde dieses Vergehen im Kanton
Innerhoden mit fünf Talern Busse bestraft. Im Hinterland des
Kantons Appenzell Ausserrhoden blieb jedoch der Brauch erhalten und
auch im Kanton Innerhoden wurde das «Chlausen» bis um das Jahr 1900
mehr oder weniger stillschweigend toleriert. Weil die Pfarrherren
jedoch damit drohten, Knaben, die sich an diesem Brauch
beteiligten, nicht zu konfirmieren, begann man sich zu verkleiden.
Weitverbreiteter Anlass in der Region Der Alte Silvester mit dem
Silvesterchlausen wird in der ganzen Ausserrhoder Region
«Hinterland» gefeiert. Das heisst im grössten Ort Urnäsch, aber
auch in Waldstatt, Hundwil, Schönengrund, Schwellbrunn, Stein und
Herisau. Seit 2015 und 2022 auch in den Mittelländer Gemeinden
Teufen und Speicher. SRF 1 Outdoor Reporter Marcel Hähni stellt den
Brauch in den Mittelpunkt der Treffpunktsendung.

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