“Wo Neugierde ist, ist auch Geld”: So war der turi2-Clubabend mit Schaller und Steingart.

“Wo Neugierde ist, ist auch Geld”: So war der turi2-Clubabend mit Schaller und Steingart.

1 Stunde 17 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Nicht nur Likes und Liebe: Gabor Steingart schippert während des
digitalen Live-Interviews mit Verleger Peter Turi am Dienstagabend
über die Spree in Berlin – und denkt dort laut darüber nach, den
"Presseclub" der ARD neu zu erfinden. Wenn es nach ihm geht, soll
sich eine Journalist*innen-Runde sonntags nicht mehr "in den
Katakomben des WDR", sondern an Deck seines Schiffs treffen,
"vielleicht mit einer Dixie-Band". Die Gewinnschwelle will der
Medien-Gründer mit seinem Pioneer-Unternehmen 2023 überschreiten,
bis dahin sollen jährlich Investments in Millionenhöhe in das
Unternehmen fließen, allein 2021 circa 8 Mio Euro. Dass die
Einnahmen durch zahlungsbereite Leser*innen oder die Beteiligung
namhafter Persönlichkeiten wie geplant sprudeln, daran zweifelt
Steingart nicht. Er meint: "Wo Neugierde ist, ist auch Geld". Was
andere über ihn denken, blendet er bei seiner Regatta um einen
Platz auf dem Medien-Siegertreppchen lieber aus. In Richtung der
Leute, denen er 2020 auf die Nerven gegangen ist, sagt er trocken:
"Genervt sein ist kein Zustand, da beginnt die Debatte". Richtig
"feindliche Gefühle" erlebe er persönlich nur beim Spiegel, gegen
den er im Verlauf des Gesprächs gleich mehrfach stichelt. Von
seinen eigenen Leser*innen werde er dagegen "in Wärme gebadet". Er
glaubt: "Jeder Journalist sollte sich daran messen lassen, dass er
Menschen gereizt hat mit dem, was er sagt. Wenn alle ihm nur auf
die Schulter klopfen, ist das doch traurig." Anders als Entertainer
wie Thomas Gottschalk (der in Media Pioneer investiert hat, wie
seit gestern bekannt ist), wolle und müsse er, Steingart, nicht auf
Beliebtheit hinarbeiten. Aus seiner Sicht sollten Journalist*innen
"wahrhaftig, glaubwürdig, kontrovers und geistreich" sein, "nicht
zwingend populär". Monika Schaller, Kommunikationschefin von
Deutsche Post DHL, schlägt im Gespräch mit Heike Turi dagegen
vergleichsweise ruhige Töne an. Sie berichtet aus ihrem Jahr 2020
und schlägt die Kritik von Globalisierungs-Skeptiker*innen wie
Zukunftsforscher Matthias Horx aus: "Mein persönliches Gefühl ist,
dass Globalisierung wichtiger ist denn je." Sie erklärt sich als
großer Podcast-Fan – und fragt Steingart, was den Kern vom Kern
eines richtig guten Podcasts ausmacht. Der antwortet mit einer
höher dosierten "Prise Zuversicht", die in anderen Medien aus
seiner Sicht zu kurz kommt.

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