Alexander Krawczyk über Laber-Podcast und Startup-Feeling bei ProSiebenSat.1.

Alexander Krawczyk über Laber-Podcast und Startup-Feeling bei ProSiebenSat.1.

"Man kündigt ja auch nicht seine Freundschaften."
52 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 1 Jahr
Podcast-Junkie: "Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt
Alexander Krawczyk im turi2 Jobs-Podcast. 2007, beim Studium in den
USA, kommt er erstmals mit Podcasts in Berührung, heute hört der
Senior Vice President von Seven.One Audio sechs bis acht Stunden
Podcasts am Tag. Mit Startup-Mentalität hat er die Podcast-Sparte
von ProSiebenSat.1 aufgebaut: "Nicht fragen, einfach machen,
Tatsachen schaffen", ist Krawczyks Devise. "Es ist viel schwieriger
für Bedenken­träger, 'Nein' zu sagen, wenn etwas bereits in der
Welt ist und erste Erfolge vorweist", sagt Krawczyk im Gespräch mit
turi2-Redakteur Björn Czieslik. Anfangs wurden seine
Podcast-Aktivitäten im Konzern noch belächelt, doch inzwischen
"sind wir ganz oben angekommen auf der Agenda, man nimmt uns wahr
im Haus, merkt dass unsere Podcasts gut laufen". Rund 35 Menschen
arbeiten inzwischen im Team von Seven.One Audio: Mindestens ein
Arbeits­tag in der Woche ist Office-Pflicht, wobei das nicht am
Konzern­sitz im Münchner Vor­ort Unterföhring sein muss, sondern
auch an den P7S1-Stand­orten in Berlin, Hamburg, Frankfurt oder
Düsseldorf möglich ist. Durch diese Flexibilität hat sich die Zahl
der Bewerbungen fast verfünf­facht im Vergleich zu früheren
Stellen, die an Unterföhring gebunden waren, erinnert sich
Krawczyk. Ein tägliches, digitales Morgen-Meeting, "das wir jeden
Morgen religiös durchziehen", schafft ein Verbundenheits­gefühl.
Gesucht sind Menschen, die Erfahrungen mit digitalen Medien haben:
"Wir sind auch total offen für Quereinsteiger. Es gibt ja
niemanden, der zehn Jahre Podcast-Erfahrung hat." Einen
Radio-Background dagegen findet Krawczyk fürs Podcasten nicht
hilfreich: "Meiner Meinung nach ist Podcast was ganz anderes als
Radio. Es ist kein Abfall­produkt von Radio, es ist was eigenes mit
eigenen Gesetz­mäßig­keiten." Wenn Alexander Krawczyk auf Podcasts
blickt, dann tut er das immer auch durch die Brille der
Vermarktbarkeit: Die Personality-getriebenen und oft gescholtenen
Laber-Podcasts eigneten sich dazu am besten. "Du baust mit deinen
Podcastern eine sehr intime Beziehung auf über die Zeit." Deshalb
seien die Hörerinnen von Laber-Podcasts auch die loyalsten: "Wenn
man es schafft, einen Laber-Podcast im Leben von einem Hörer oder
einer Hörerin zu etablieren, dann wollen die den auch nicht wieder
gehen lassen. Man kündigt ja auch nicht seine Freundschaften." Der
Markt der Laber-Podcasts mit Männern ist teilweise schon
übersättigt, Potenzial sieht Krawczyk vor allem für Laber-Podcasts
mit Frauen, etwa Bauerfeind + Kuttner. "Wir merken einfach, dass
weibliche Hosts sehr viel stärker nachgefragt werden von der
Werbebranche." Krawczyk wünscht sich, dass Podcasts noch mehr zum
Massen­medium werden und neue, auch ältere Ziel­gruppen erreichen.
Ein gutes Beispiel dafür sei Lanz & Precht. Durch den Podcast
von ZDF-Talker Markus Lanz und Philosoph Richard David Precht
hätten manche Menschen überhaupt erst zum Medium Podcast gefunden.
"95 % der Deutschen haben ein podcast-fähiges Gerät immer in ihrer
Tasche. Wir müssen sie dazu kriegen, dass sie das entdecken."
Außerdem erzählt Krawzcyk, warum Video-Podcasts aus seiner Sicht
viel Geld kosten, aber wenig Nutzen bringen, und für welche Zwecke
sich Podcast-Werbung besonders eignet. Das Gespräch erscheint im
Rahmen der turi2 Podcast-Wochen. Weitere Interviews, Podcasts,
Profi-Tipps und Hör-Empfehlungen gibt es täglich bis zum 9.
Oktober: https://www.turi2.de/podcastwochen Am 12. Oktober
erscheint außerdem die gedruckte turi2 edition #19 Audio:
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