126 Mein Kind nervt mich

126 Mein Kind nervt mich

Die Frage einer Mutter zum Thema "Kind engt mich stark ein"
14 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Mein Kind nervt mich



.. …heute gehe ich auf die zweite Frage ein,
welche mich per Mail erreicht hat. Vor zwei Wochen habe ich dir
das Angebot gemacht, mir deine Frage, deine Herausforderung mit
deinem Kind in einer Mail an info@terrorkids.ch zu schreiben und
in 5 Episoden beantworte ich diese nacheinander für euch,
natürlich anonymisiert.


 


Das heutige Thema kommt von einer verzweifelten Mutter und trägt
den Titel "mein Kind nervt mich":


 


Bevor ich erkläre, wie die Situation der Mutter ausschaut, möchte
ich sagen, dass ich es von ihr sehr mutig finde, dieses Thema
offen auszusprechen.
Ganz ehrlich, wie oft schon waren wir total genervt von unseren
eigenen Kindern und gleichzeitig voller Schuldgefühle, weil wir
unsere Kinder lieben. Und im Aussen zuzugeben, dass wir von dem
eigenen Kind genervt sind, ist sicher nicht einfach und könnte
bei manchen auf Widerstand stossen. Bei mir nicht, denn ich
weiss, wie anspruchsvoll das Leben mit Kind sein kann – auch wenn
es wundervoll und erfüllend ist.



Also, hier ihre geschilderte Situation:


"Ich bin Mutter von zwei Kindern (3 und 5). Die Kleine war schon
immer total auf mich (die Mutter) fixiert. Wenn ich da bin,
möchte sie oft getragen werden und braucht die volle
Aufmerksamkeit von mir (der Mutter).
Aber seit ca. 4 Monaten ist es schlimmer geworden. Die ganze Zeit
ruft das Kind nach mir (der Mutter) und läuft Schritt auf Tritt
hinterher.

Mich nervt das Verhalten sehr. Habe ja auch noch ein zweites
Kind, dem ich auch gerne gerecht werden möchte! Die Kleine ist
einfach so einnehmend und unglaublich anhänglich. Aber mich stört
dies und ich empfinde es als eine Belastung, so eingeengt zu
sein.

Was könnte ich tun, damit der Alltag mit beiden Kindern wieder
entspannter und ausgeglichener wird? Ich bin oft genervt vom
ewigen Gerufe und dem Anhänglich sein!!!"


 


Zusammenfassend heisst das: die Mutter hat zwei Kinder und die
Kleinere ist sehr anhänglich und beansprucht die Mutter voll und
ganz nur für sich. Die Mutter leidet darunter, weil es sie
einengt und ihr auch die Zeit für ihr 2. Kind fehlt.


Hier braucht es unbedingt eine schnelle Lösung der Situation,
damit das Kind nicht beginnt, eine unbewusste Ablehnung
wahrzunehmen. Es ist das gute Recht der Mutter, sich mehr
Freiheit und Distanz zu wünschen, doch dieses Bedürfnis sollte
nicht mit Ärger zusammen vermittelt werden. Das könnte zu einer
unguten Prägung und tiefer Ablehnung der wichtigsten Bezugsperson
führen.


Wie? Mit einer klaren Kommunikation! Dem Kind klar aufzeigen,
dass man als Mutter auch freie Zeit hat. Und auch das Geschwister
reine "Mami-Zeit" beanspruchen darf. Dies kann dann in sehr
kleinen Zeitabständen geübt werden.



Z.B. mit einer visuellen Hilfeleistung: Immer wenn das blaue
Fähnchen im Wohnzimmer im Topf steckt, dann ist Mami-Zeit. Dafür
kann gemeinsam die Küchenuhr auf 5 Minuten gestellt werden.

Danach steckt das grüne Fähnchen – dieses steht für
gemeinsame "Familien-Zeit". Dabei wird für, sagen wir mal, 20
Minuten, etwas gemeinsam gemacht. Wie zum Beispiel ein Spiel,
kochen, basteln, Geschichte erzählen.

Danach kommt wieder 5 Min. Mami-Zeit

Dann das rosa Fähnchen für Töchterchen 1. (5 Minuten)

Dann das gelbe Fähnchen für das Geschwister (5 Minuten)



 


Das wirkst am Anfang mühsam und aufwändig. Doch so lernt das Kind
sehr schnell, dass die reine "Mami-Zeit" kurz ist und sich das
Warten lohnt. Denn danach "bekommt" es mehr Aufmerksamkeit am
Stück.


Mit der Zeit kann die Dauer der Mami-Zeit verlängert werden, mit
dem Ziel, dass auch mal eine Stunde nur Zeit für die Mutter
eingeplant werden kann.


 


Wichtig dabei ist, dass bei der gemeinsamen Familienzeit und bei
der einzelnen Zeit mit dem Kind, die Mutter ihre volle
Aufmerksamkeit dem Kind schenkt. Ohne Ablenkung. So kommt das
Kind voll und ganz auf seine Bedürfnisse und akzeptiert die Pause
danach viel besser.


 

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