Beschreibung

vor 10 Jahren
Der Philosophiedozent und Schriftsteller Aleksandr Sekackij ist
Mitglied der Petersburger Fundamentalisten, einem seit 2001
bestehenden Zusammenschluss Petersburger Schriftsteller, der dem
neoimperialen Lager zugerechnet wird. Bekannt ist die Gruppe vor
allem durch einen offenen Brief an Vladimir Putin aus dem Jahre
2001. Darin fordern sie Putin auf, Car’grad und die Dardanellen zu
erobern. Sekackij gilt als Vordenker der Gruppierung. Die Arbeit
untersucht den Zusammenhang zwischen dem Petersburger
Fundamentalismus und Sekackij und analysiert Sekackijs
Subjektpositionen, die dieser in seinen Werken anhand verschiedener
Figuren ausarbeitet. Im Ergebnis offerieren Sekackijs Texte einen
Umwertungsmechanismus, der Orientierung in Form eines vielfältigen
Überhöhungsprogramms für Individuen anbietet. Das Individuum kann
sich mit Bezug auf Sekackijs fiktionale Welten überzeichnen und
durch die dort geschilderten Subjektkonsolidierungen mit
verschiedenen Arten von Handlungsmacht ausstatten. Dergestalt wird
das Individuum, wenn auch nur fiktional, von aller Kontingenz
befreit. Im Petersburger Fundamentalismus wird dieses
Kompensationsprinzip zum Sekackij-Prinzip und dort nachhaltig mit
Vorstellungen einer imperialen Jüngerschaft verbunden, die sich um
den zum Seher oder zum Weisen stilisierten Sekackij gruppieren.

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