Beschreibung

vor 11 Jahren
Die Dissertation widmet sich dem populärwissenschaftlichen Phänomen
Forensik, einem Modetrend in Kriminalliteratur sowie Fernsehen, in
dem Mordermittlungen mittels rechtsmedizinischer Verfahren
stattfinden. Forensik meint in der Arbeit weniger die deutsche
Rechtsmedizin, sondern umfasst gemäß dem englischen Forensics eine
Ansammlung von vielen Wissensbereichen. Im Zentrum des Interesses
steht insbesondere die literarischen Ausprägung des Phänomens, die
Kriminalromane von Kathy Reichs und Jefferson Bass und die
Sachbuch-Krimis von Michael Tsokos, alle drei Autoren und
praktizierende forensische Wissenschaftler. Die Blickrichtung der
Untersuchung geht über das Literarische hinaus und bezieht auch das
‚Beiwerk‘ des Textes ein, die Paratexte, die wiederum ihrerseits
auf Kon- und Kotexte außerhalb der Fiktion verweisen, somit neue
Zusammenhänge entstehen lassen und neue Deutungsmöglichkeiten der
literarischen Texte anbieten. Es werden auch die Wurzeln des
forensischen Krimis erörtert, die in den kasuistischen
Schreibweisen in der Medizin und der Jurisprudenz gesucht werden.
Der Ursprung der 'Wissenschaftlichkeit' des forensischen Krimis
sowie seiner ausgeprägten Körpersemiotik sieht die Verfasserin in
den Sherlock-Holmes-Erzählungen von Arthur Conan Doyle,
insbesondere in deren vestimentär-vestignomischen
Signifikationssystem. Die Fallgeschichten von Samuel Warren werden
als Bindeglied zwischen der medizinischen und juristischen
Fallgeschichte und ihrer literarischen Ausformung der
Detektivgeschichte einbezogen. Das allgemeine Interesse der Arbeit
gilt dem Verhältnis von Literatur und Wissen.

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