Beschreibung

vor 12 Jahren
Gegenstand dieser Dissertation ist die Weiterentwicklung des
bereits bestehenden EMU Speech Database Systems, das Forscher und
Studierende der Phonetik und Linguistik beim Aufbau, der
Etikettierung, der Abfrage sowie der Analyse von Sprachdatenbanken
unterstützt. EMU kann akustische als auch artikulatorische Daten
verarbeiten und sticht besonders durch die umfangreichen
Strukturierungsmöglichkeiten für die Etikettierung, der darauf
angepassten Abfragesprache, der Schnittstellte zu R und durch die
zentrale Verwaltung der Daten gegenüber anderer vergleichbarer
Software hervor. In Hinsicht auf die Benutzerfreundlichkeit wurden
gänzlich fehlende oder lückenhafte Dokumentationen des Systems für
interne als auch externe Strukturen erstellt. Für bereits
vorhandene Funktionen, die nur textbasiert verwendet werden
konnten, wurden grafische Benutzerschnittstellen implementiert und
die Verwendung somit vereinfacht. Im Rahmen der
Funktionalitätserweiterung wurden u. a. die Scripting-Möglichkeiten
des Systems auf verschiedene Weisen erweitert und grundsätzlich
neue Funktionen hinzugefügt. Die Erweiterung der Interoperabilität
wurde durch eine Funktionalität zum Datenbankenimport und -export
über indirekte und direkte Schnittstellen zu den Programmen Praat,
WaveSurfer sowie Articulate Assistant realisiert. Weiterhin wurde
das Kiel Corpus in eine EMU-Sprachdatenbank überführt. In dieser
Form ist es nunmehr in einer hierarchischen Etikettierungsstruktur
sehr gut darstellbar, benutzerfreundlich abfragbar und damit
einhergehend analysierbar. Für die weitere Entwicklung des Systems
wird die Überführung des EMU-Datenmodells in ein relationales
vorgeschlagen, da bei geeigneter Modellierung nachweislich die
Abfrage auf große Datenkorpora zeitlich effizienter wird und die
Abfragemöglichkeiten erweitert werden. Die Weiterentwicklungen
haben die Software für die Lehre und Forschung effizient einsetzbar
gemacht. EMU kann damit für sehr viel mehr Anwender einen wichtigen
Arbeitsschritt innerhalb des eigenen Arbeitsprozesses zur Lösung
von Forschungsfragen darstellen.

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