Beschreibung

vor 14 Jahren
Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zur
Leseschwäche-Therapieforschung leisten und spiegelt das Ergebnis
einer neunmonatigen Untersuchung von Kindern an drei Münchner
Regelschulen wider. Das Ziel dieser Dissertation besteht darin, ein
Lesetrainingsverfahren für leseschwache Kinder anhand einer
unselegierten Schulstichprobe auf seine Nachhaltigkeit hin
empirisch zu überprüfen. Dieses Leseförderprogramm ist als
PC-Programm unter dem Namen Celeco erhältlich. Die gesamte
Untersuchung und auch das nachfolgende Lesetraining wurden mit
Hilfe dieser Software durchgeführt. Die Stichprobe umfasste Kinder
(N = 128) mit einer Leseschwäche sowie eine altersgleiche
Kontrollgruppe bestehend aus guten Lesern der zweiten bis fünften
Klassenstufe. Untersucht wurden die unmittelbar zum Lesen
notwendigen Einzelleistungen während der Worterkennung anhand
tachystoskopischer Pseudowort-Darbietungen unterschiedlicher Länge
und unterschiedlicher Darbietungszeit. Im Mittelpunkt der Studie
stand die Frage, inwieweit sich die Leseleistung leseschwacher
Kinder ganz allgemein durch ein Training zur Verbesserung der
basalen Lesefähigkeit steigern lässt; insbesondere dann, wenn die
Kinder durch ein gezieltes Blicktraining am sprachlichen Material
ihre defizitären visuellen Funktionen mit Hilfe einer
kompensatorischen Lesestrategie individuell trainieren. Um den
nachhaltigen Erfolg dieser „neuen Lesestrategie“ zu überprüfen,
wurde im Rahmen der Studie für jedes leseschwache Kind ein
dreimonatiges Lesetraining gemäß dem Celeco-Konzept durchgeführt.
Bei den vorangegangenen Studien von Klische (2006) und Werth (2010)
beschränkte sich im Gegensatz zu der vorliegenden Studie der
dortige Untersuchungs- und Trainingsverlauf jedoch auf eine
einmalige Sitzung ohne Nachfolgeuntersuchungen. Als Resultat der
Studie muss festgestellt werden, dass sowohl die von Klische (2006)
referierten positiven Befunde als auch die positive Einschätzung
von Werth bezüglich einer Verbesserung der Leseleistung sowie einer
Lesetemposteigerung nach mehrwöchigem Training in dieser Arbeit
nicht bestätigt werden können.

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