Beschreibung

vor 19 Jahren
In dieser Arbeit handelt es sich um die Funktion der deutschen
Modalpartikeln (ja, eben/halt, auch, doch, schon, denn, etwa,
bloß/nur, aber, vielleicht und wohl) im Satzmodussystem. Um an die
Affinität zwischen Modalpartikeln und Satzmodus möglichst nahe
heranzukommen, wurden anhand von umfangreichen Korpora (die taz,
Freiburgerkorpus, Pfefferkorpus u.a.) fast alle Gebrauchsweisen
jeder Modalpartikel analysiert und systematisch beschrieben.
Aufgrund von Einzelanalysen wird hier vorgeschlagen, Modalpartikeln
als 'Satzmodusindikator' zu deklarieren. Hier wird davon
ausgegangen, dass die Bedeutungen bzw. Funktionen von
Modalpartikeln nur im Zusammenhang mit dem Satzmodus genau
identifiziert werden können. Dieser Ansatz wird zunächst dadurch
begründet, dass Modalpartikeln nicht mit beliebigen Satztypen oder
Illokutionstypen verträglich sind. Und dass Modalpartikeln für
bestimmte Satzmodi als konstitutives Merkmal angesehen werden
müssen. Versucht wird hauptsächlich, die Funktionen von
Modalpartikeln im Satzmodussystem zu ermitteln. Aus den Ergebnissen
dieser Ermittlung geht deutlich hervor, dass jede Modalpartikel
eine gewisse Affinität zu bestimmten Satztypen (Formtypen) hat. Das
heißt, es gibt ‚satztypspezifische’ Modalpartikeln. Sie
charakterisieren als kategorialer Füller im Satzmodussystem jeden
Formtyp und indizieren damit den Satzmodus. In diesem Sinne ist es
auch sinnvoll, von der ‚satzmodus-indizierenden’ Funktion von
Modalpartikeln (als ‚Satzmodusindikator') zu sprechen. In Bezug auf
die Funktion der Modalpartikeln in einzelnen Satzmodi werden drei
unterschiedliche Funktionen auseinander gehalten: die
‚satzmodus-konstituierende’, die ‚satzmodus-konvertierende’ und die
‚satzmodus-modifizierende’ Funktion. Die satzmodus-konstituierende
Funktion lässt sich in den Fällen erkennen, in denen das Auftreten
der Modalpartikel nahezu obligatorisch ist. In diesem Fall dient
die Modalpartikel genauso wie die anderen formalen Merkmale dazu,
wenigstens zwei Formtypen zu unterscheiden. Bei der
satzmodus-konvertierenden Funktion handelt es sich meist um die
Umwandlung der aufrichtigen Fragesätze in die rhetorischen
Fragesätzen. Die satzmodus-modifizierende Funktion wird von den
meisten Modalpartikeln übernommen. Hier geht es um die Verstärkung/
Abschwächung oder die Spezifizierung der propositionalen
Grundeinstellung. Hier dürfte man aber nicht übersehen, dass eine
Modalpartikel nicht immer nur eine bestimmte Funktion, sondern vom
verträglichen Formtyp abhängig gleichzeitig auch unterschiedliche
Funktionen ausführen kann.

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