Beschreibung

vor 19 Jahren
Wenn in Rechtstexten Wissen über das Recht enthalten ist, dann
müsste in vielen Texten viel Recht zu finden sein. Die
Korpuslinguistik bearbeitet linguistische Fragestellungen anhand
großer Textmengen, die ausgewählt, erworben, aufbereitet
(annotiert) und dann durchsucht/bearbeitet werden. Die fünf Kapitel
dieser Arbeit widmen sich jeweils einem wichtigen Thema, zu dem
Methoden vorgestellt, in Werkzeugen implementiert und diskutiert
werden. Im ersten Kapitel (Dokumentklassifikation) wird eine
Methode vorgestellt, mit der gezielt Rechtstexte aus dem Internet
ausgewählt, akquiriert und geordnet in ein Korpus abgelegt werden
können. Auch hier sollen die Voraussetzungen so gering wie möglich
gehalten werden, damit möglichst breiter Gebrauch von der Methode
gemacht werden kann. Die Einteilung des Rechts in einzelne
Fachgebiete hat weitreichende Folgen. Sowohl Texte wie
Rechtskonzepte erlangen ihre spezielle Bedeutung durch ihr
Fachgebiet. Das zweite Kapitel (Fachgebietsklassifikation) gibt
einen Überblick über die Problematik der Fachgebietseinteilung und
stellt zwei automatische Fachgebietserkenner vor, die diese
Spezialaufgabe besser lösen als die in Kapitel 1 vorgestellte
allgemeine Dokumentklassifikation. Eine große Veränderung erfährt
die Rechtsterminologie und -terminografie durch den Übergang von
der physischen zur elektronischen Schrift. Damit muss nicht mehr
eine Darstellungsweise allen Anforderungen gerecht werden, sondern
die Darstellung kann dynamisch an die Umstände angepasst werden. Im
dritten Kapitel (Dynamische Termdarstellung) wird das Konzept einer
dynamischen Termdarstellung vorgestellt und seine technische
Umsetzung skizziert. Das vierte Kapitel Termextraktion durch
Beispielterme stellt eine automatische Termextraktionsmethode vor,
die mit relativ geringen Voraussetzungen gute Ergebnisse liefert
und damit für weniger stark verbreitete Sprachen eine Alternative
zu kommerziellen Programmen darstellt. Dieses Instrument kann bei
der zentralen Aufgabenstellung der Terminografie, dem Auffinden und
der Auswahl der Termini, eingesetzt werden. Hier wird aber auch
gezeigt, wie die Termextraktion zur Indizierung des in den meisten
terminografischen Projekten vorhandenen Hintergrundkorpus verwendet
werden kann. Das fünfte Kapitel (Organisation rechtlichen Wissens)
gibt einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der
Einteilung und Repräsentation von (rechtlichem) Wissen. Eine
Methode der Wissensrepräsentation mit formaler Sprache, die
logische Operationen ermöglicht, ist eine Ontologie. Es wurde eine
Ontologie für eine Rechtsdatenbank erstellt und alle damit
zusammenhängenden Aspekte diskutiert. Im Fazit wird schließlich
diskutiert, für welche Bereiche der Arbeit mit Rechtsdatenbanken
bereits jetzt relativ einfache Werkzeuge zur Verfügung stehen und
wo die Entwicklung von weiteren Werkzeugen ansetzen könnte. Die
Kapitel sind so geschrieben, dass sie auch einzeln gelesen werden
können, ohne jedoch allzu starke Überschneidungen zuzulassen.

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