LernXP: Der LernXplorer Podcast

LernXP: Der LernXplorer Podcast

Erfahrungsaustausch zum Lernen im Unternehmenskontext
Podcaster

Episoden

Meetings, die wirklich zählen: Weniger, aber bessere Termine
09.11.2025
1 Minute
Wie viele Meetings hast du heute schon überlebt? Und bei wie vielen hätte auch eine E-Mail ausgereicht? Wie Patrick Lencioni in Tod durch Meeting schreibt: „Wie sollen in fürchterlichen Besprechungen gute Entscheidungen getroffen werden?“ Im Gespräch mit Daniel Dubbel, Führungskraft bei DB Systel und Berater für Organisationsentwicklung, tauchen wir tief in das Thema Meetings ein. Zwischen ineffizienten Terminen und echten Momenten der Zusammenarbeit liegt eine große Spanne. Wir schauen darauf, was wir tun können, um Meetings wirklich wertvoll zu machen. Warum Meetings geliebt und gehasst werden Meetings sind das Rückgrat moderner Zusammenarbeit, aber gleichzeitig eine Zeitfalle. Oft nehmen wir aus reiner Routine an Meetings teil, ohne wirklich zu überlegen, warum. Häufig fehlt ein klares Ziel, eine Agenda oder die Antwort auf die Frage: „Warum bin ich eingeladen?“ Gleichzeitig stiften Meetings Zusammenhalt und soziale Integration – besonders in hybriden und remote-Arbeitswelten wichtig. Was gute Meetings ausmacht Einige Grundregeln sind simpel, werden aber selten konsequent umgesetzt: Klares Ziel: Jeder weiß, warum das Meeting stattfindet. Agenda: Struktur statt zielloser Diskussion. Teilnahme begründet: Jeder prüft, ob seine Anwesenheit nötig ist. Bewusste Vorbereitung, respektvoller Umgang mit Kalenderzeit und Moderation. Timeboxing und Meetingzeiten mit Puffer (25–50 Minuten). Persönliche Treffen für soziale Bindung. Sind Meetings der richtige Raum für Entscheidungen? Laut Daniel eignen sich Meetings eher zur Vorbereitung von Entscheidungen, nicht zum Treffen. Dezentralisierte Strukturen, kleine autonome Gruppen und asynchrone Abstimmungen fördern Geschwindigkeit, Eigenverantwortung und Vertrauen. Kultur, Mut und Verantwortung Meetingteilnahme sollte freiwillig sein. Wer teilnimmt, übernimmt Verantwortung; wer absagt, informiert transparent. Moderation bedeutet, Dynamiken zu erkennen – von Machtverhältnissen bis zu stillen Stimmen. Selbststeuerung und Vertrauenskultur stehen im Vordergrund. Einige Aha-Momente aus dem Gespräch Endlose Sitzungen schleichen sich oft ein, bis sie keiner mehr hinterfragt. Asynchroner Informationsaustausch erleichtert den Alltag. Filme als Vorbild: Spannung und Dramaturgie können Meetings lebendig machen.
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Gamification: Mehr als Punkte und Badges
28.09.2025
1 Stunde 4 Minuten
Manchmal ist Gamification einfach nicht die richtige Lösung. Um das herauszufinden und um zu verstehen, wie Gamification **richtig** angewendet werden kann schauen wir in dieser Folge auf typische Irrtümer, Praxisbeispiele und die **Drive-Methode**. Zu Gast ist dieses Mal **Roman Rackwitz**, der sich seit über 20 Jahren mit Verhaltenspsychologie und der Frage beschäftigt, wie Gamification-Elemente im Unternehmenskontext sinnvoll eingesetzt werden können. ### Fehler und Missverständnisse in Gamification Gamification ist kein Allheilmittel. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass **Punkte, Badges und Ranglisten** schon Motivation erzeugen. Tatsächlich wirken diese Belohnungen nur kurzfristig und können sogar gegenteilige Effekte haben: vom „Kobra-Effekt“ bis hin zu manipulativen Nebenwirkungen. Ein weiteres Missverständnis: Gamification müsse zwingend in Form von **Serious Games** umgesetzt werden. Oft führt das zu einem aufwändigen Transferproblem, weil sich die Spielergebnisse nicht in den Arbeitsalltag übertragen lassen. Manchmal reicht es, Prozesse klarer und nachvollziehbarer zu gestalten, um Motivation zu erzeugen. Es geht viel mehr um **Kontext-Design** als darum, Belohnungssysteme aufzubauen. Wenn in einer Organisation **Effizienz das oberste Gut** ist, ist Gamification meist fehl am Platz. Erfolgreich ist es dort, wo Lernprozesse, Motivation und Sinn im Vordergrund stehen. ### Die Drive-Methode im Detail Roman hat über die Jahre die **Drive-Methode** entwickelt, einen strukturierten Ansatz, um Motivation im Unternehmenskontext gezielt zu analysieren und zu gestalten. Dazu soll noch diesen Herbst sein neues Buch raus kommen. Die Drive-Methode umfasst fünf Schritte: 1. **Analyse des Status quo**: Welches Problem soll wirklich gelöst werden? 2. **Motivationstypen identifizieren**: Welche Art von Motivation passt zum Kontext? 3. **Design und Umsetzung**: Entwicklung passender Spielmechaniken oder von Kontextanpassungen. 4. **Capability (Fähigkeiten)**: Wissen im Unternehmen aufbauen, um Gamification langfristig zu verankern. 5. **Managementsysteme integrieren**: Sicherstellen, dass neue Motivationssysteme in bestehende Strukturen passen und nicht durch alte KPI-Logiken unterlaufen werden. ### Fazit Gamification ist weder Spielerei noch ein einfaches Belohnungssystem. Richtig eingesetzt, kann sie tiefgreifende Motivation freisetzen, Lernprozesse nachhaltig verankern und Bindung schaffen. Doch es braucht eine **bewusste Analyse** und die Bereitschaft, über kurzfristige Effizienz hinauszudenken. Roman Rackwitz zeigt mit der Drive-Methode, wie Unternehmen diesen Weg gehen können und warum die spannendste Frage am Ende bleibt: **Wie können wir unsere Realität so gestalten, dass sie wieder spielerisch herausfordert?**
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Strategisches Corporate Learning statt Kurskatalog
20.08.2025
1 Stunde 8 Minuten
## Lernen braucht Mut zur Veränderung – aber was heißt das konkret? Wie oft tun wir Dinge nur, „weil wir sie schon immer so gemacht haben“? In dieser Folge von **LernXP** spreche ich mit **Martina Hölscher** darüber, warum Lernen und Entwicklung (L&D) in Organisationen dringend mehr sein müssen als ein Seminarkatalog – und wie wir es schaffen, Lernen strategisch mit dem Geschäftserfolg zu verzahnen. ### Schwerpunkte des Gesprächs > Nur weil wir etwas tun und dafür bezahlt werden, ist die Tätigkeit nicht automatisch wertvoll und notwendig. > - Martin Gaedt - **Sinnstiftendes Arbeiten statt Beschäftigtsein** Daraus leitet sich die zentrale Frage ab: Beschäftigen wir uns in L&D mit den richtigen Dingen oder nur mit Traditionen wie zum Beispiel dem klassischen Seminarkatalog? - **Vom Operativen zur Strategie** Learning & Development sollte sich als **strategischen Partner** des Business verstehen: „Wir sind diejenigen, die Mitarbeitende dazu befähigen können, die Geschäftsziele zu erreichen.“ - **Loslassen und Fokus schaffen** _"Fokus heißt: lieber wenige Ideen wirklich umsetzen, statt viele parallel zu beginnen."_ Der Mut, Dinge nicht mehr zu tun, spielt eine wichtige Rolle. Methoden wie _Start–Stop–Continue_ oder _Ecocycle Planning_ helfen, bewusst zu entscheiden: Was bringt noch Wirkung und was kostet nur Zeit? - **Lernen in Prozesse integrieren** Lernen darf nicht „on top“ passieren, sondern gehört in die täglichen Abläufe. Ob im Onboarding, in Scrum-Sprints oder über Peer-Learning: Wissen teilen und anwenden sollte ein integraler Bestandteil der Arbeit sein. - **OKRs als Brücke zwischen Business und Lernen** Objectives & Key Results können ein kraftvolles Instrument sein, um Lernziele mit Unternehmenszielen zu verbinden. Statt abstrakter Pläne entstehen so konkrete, messbare Schritte, die Mitarbeitende und Organisation gleichermaßen voranbringen. Doch wie genau gelingt es, **Lernen so in die Organisation einzubauen**, dass es nicht mehr als Zusatzaufgabe empfunden wird, sondern selbstverständlich zum Arbeiten dazugehört? In dieser Episode bekommt ihr Tipps zur Umsetzung. ## Fazit: L&D braucht mehr Mut zur Strategie Die Zukunft von Learning & Development liegt nicht in der Verwaltung von Katalogen, sondern in der **Gestaltung von Wirkung**. Das erfordert Mut, den Status quo infrage zu stellen, und gleichzeitig die Fähigkeit, Lernen **dorthin zu bringen, wo Arbeit passiert**. Wie wir das schaffen? Tipps dazu bekommt ihr in dieser Podcastfolge.
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Community Driven: Communities - mehr als interne Netzwerke
20.07.2025
1 Stunde 7 Minuten
Kann Selbstorganisation ein Unternehmen zukunftsfähiger machen? In diesem Podcastinterview zeigen [Georg Holzknecht](https://www.linkedin.com/in/gholzkn/) von T-Systems und [Manuel Illi](https://www.linkedin.com/in/manuel-illi/) von QualityMinds, wie gelebte Community-Kultur über bloßes Networking hinausgeht und wie daraus Transformation entstehen kann. Dabei geht es nicht nur um Tools, Formate und Strukturen – sondern um ein neues Verständnis von Arbeit, Partizipation und persönlicher Entwicklung. Was treibt Menschen an, Räume zu öffnen und Verantwortung zu übernehmen, ohne offiziellen Auftrag? Und was unterscheidet eine echte Community von einem informellen Netzwerk?
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Intentional Forgetting – Warum Lernen auch Loslassen braucht
23.06.2025
1 Stunde 6 Minuten
## Warum wir besser vergessen lernen müssen Wie oft halten wir an Praktiken fest, weil sie früher funktioniert haben? Doch was uns einst erfolgreich gemacht hat, kann heute hinderlich sein. Im Gespräch mit Prof. Dr. Annette Kluge von der Ruhr-Universität Bochum tauchen wir ein in das Konzept des „Intentional Forgetting“ – dem bewussten Vergessen als aktive Lernstrategie. Denn: Wer sich nicht trennen kann, kommt nicht voran. ## Was ist Intentional Forgetting? Intentional Forgetting bezeichnet das bewusste Schwächen von Gedächtnisinhalten, um deren Abruf zu unterdrücken. Anders als das klassische Vergessen durch Zeit oder Inaktivität geht es hier darum, kognitiv zu entscheiden, etwas nicht mehr hervorzuholen. In Organisationen wie im persönlichen Lernen bedeutet das: Reize und Kontexte, die Altes triggern, müssen gezielt entfernt werden. > „Vergessen heißt nicht, dass etwas weg ist – es ist nur der Zugriff blockiert. Wie bei einer Datei ohne passenden Player.“ ## Konkrete Anwendungsfelder ### Lernen und Transfer Gerade beim Umlernen entstehen sogenannte *Vergessensfehler*: Menschen führen alte Schritte weiter aus, obwohl sie nicht mehr nötig sind. Routinen sind mächtig – aber nicht immer hilfreich. > „Das Problem ist nicht das Wissen, sondern die automatisierten Routinen.“ ### Organisation und Change Ob alte Poster, Prozesse oder IT-Systeme – Organisationen neigen dazu, Neues über Altes zu stülpen, ohne aufzuräumen. Dabei fördern alte Artefakte unbewusst das Erinnern und behindern Veränderung. > „Organisationen haben selten Ressourcen für das Wegräumen – nur für das Neue.“ Eine Methode aus dem Change Management: *Papierkorb, Museum, Schaufenster* – was wollen wir vergessen, würdigen oder aktiv zeigen? ### Strategie und Identität Veränderung bedeutet oft auch Identitätsarbeit. Wer seine Vergangenheit würdigt, kann sich leichter neu ausrichten. Manchmal lohnt sich auch der Blick zurück: Was früher nicht funktionierte, könnte heute – unter neuen Rahmenbedingungen – Erfolg haben. > „Nur weil etwas damals nicht funktioniert hat, heißt das nicht, dass es heute nicht relevant wäre.“ ## Psychologische Perspektiven Intentional Forgetting ist kein einfacher mentaler Befehl. Entscheidend ist das Schwächen der Bedeutung – zum Beispiel durch Ablenkung oder Neufokussierung. Und: Abruf wird stark durch *Retrieval Cues* – also Reize – beeinflusst. Musik, Gerüche, Orte können Erinnerungen reaktivieren. Auch kognitive Kontrolle spielt eine Rolle: Die Fähigkeit, bestimmte Gedanken zu unterdrücken, hilft beim Vergessen – ebenso wie eine starke Merkfähigkeit. > „Gute Gedächtnisleistung hilft beim Vergessen – weil neue Inhalte dominieren.“ ## Methoden und Beispiele für Learning Professionals - Veränderungen visuell oder strukturell markieren, z. B. durch veränderte Prozessbeschreibungen oder Farben am Fließband. - Alte Prozeduren nicht nur abschaffen, sondern bewusst in Kontrast zur neuen Methode setzen. - In Lernprozessen Schritt-für-Schritt-Änderungen vs. radikale Umstellung abwägen – beide haben Vor- und Nachteile. - Rituale für Teams: Was wird verabschiedet? Was kommt ins „Museum“?
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