Podcast-Produktion

Vermeide diese typischen Podcast-Fehler

Zuletzt aktualisiert: 7. Mai 2025
Erstellt: 21. Okt 2021

Wer diese typischen Podcast-Fehler kennt, kann sie vermeiden. Hier verraten wir Anfängern, worauf beim Podcast-Start zu achten ist. So wird dein Podcast langfristig zum Erfolg.

Bild: Pexels
Vermeide diese typischen Podcast-Fehler

Gerade in der Vorbereitung und Planung deines Pdocasts lohnt es sich, möglichst viel Rat und Tipps einzuholen. So kannst du von den Erfahrungen anderer Podcaster profitieren und typische Podcast-Fehler vermeiden.

Dabei geht es nicht nur um rein technische Probleme, sondern auch um Erwartungen an den Erfolg deines Podcasts. Denn mit der richtigen Einstellung und realistischer Planung werden Rückschläge unwahrscheinlicher.

Podcast-Fehler Nummer 1: Zu ungeduldig sein

Podcaster tun gut daran, sich in Geduld und Ausdauer zu üben. Was wir damit meinen?

Ein Beispiel: Wenn Du einen neuen Podcast für Dich entdeckst, hat dieser meistens schon einige Folgen veröffentlicht. Das freut natürlich Dein Hörer-Herz, denn so hast Du neben den Neuerscheinungen noch jede Menge ältere Episoden, durch die Du dich durchhören kannst. Und während Du dich also Woche für Woche durch das Material lauschst, fütterst Du fleißig die Statistik Podcasts. Entdeckst Du jedoch einen Podcast, der seit zwei Jahren nicht mehr aktualisiert wurde, heißt es meist: “Schade, dass da keine neuen Episoden kommen”. Dann ist das Interesse ist schnell verloren.

Genauso wird es sich mit Deinem eigenen Podcast verhalten. Nur wenn Du dran bleibst und über lange Zeiträume kontinuierlich neue Episoden veröffentlichst, kannst Du eine solide Reichweite aufbauen. Für konstante Produktivität hilft es, immer einige Episoden im voraus zu Produzieren.

Je länger Dein Podcast besteht, desto treuer und größer kann Deine Hörerschaft werden. Podcast-Urgesteine haben eben nicht nach der 6. Folge aufgehört, ganz egal, wie wenig Abonnenten sie zu dem Zeitpunkt hatten.

"Ein Like ist viel schneller vergeben, als eine Episode gehört."
Max, podcast.de

Geduld hat also mit Erwartung zu tun

Die Erwartung, innerhalb kurzer Zeit hohe Hörer- und Abonnenten-Zahlen zu gewinnen, ist vermutlich stark geprägt von Social-Media-Mechanismen. Follower und Likes steigen auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube verhältnismäßig schnell an. Daran hat man sich inzwischen gewöhnt und überträgt diese Erwartung automatisch auch auf seine Podcast-Projekte.

Aber Podcasts sind keine sozialen Medien und dieser Vergleich geht nicht so richtig auf.

Denn: Ein Like ist viel schneller vergeben, als eine Episode gehört. Für Facebook- oder Instagram-Profile gelten eben andere Regeln als für Podcast-Hörende. Podcasts sind weniger abhängig von Empfehlungsalgorithmen, ihr wachstum ist deshalb meist nicht viral, dafür aber nachhaltig.

Ungeduld als Podcast-Fehler: virales Wachstum erwarten.

Erwartungen anpassen und Enttäuschungen vermeiden

Erwarte nicht nach den ersten Wochen schon astronomische Hörerzahlen, sondern mach Dir bewusst, dass Dein Podcast sich erst durch Ausdauer und regelmäßige Veröffentlichungen nach und nach etabliert.

Einen Podcast zum Wachsen zu bringen und damit viele Leute zu erreichen, braucht eben Zeit. Wie lange genau, das lässt sich nicht sagen und ist bei jedem Podcast unterschiedlich.

Und sowieso: Wann ist Dein Podcast für dich eigentlich erfolgreich? Das muss ja nicht zwingend mit Hörern-Statistiken zusammenhängen. Vielleicht liegt die Erfüllung auch in anderen Aspekten, wie gutem Feedback, neuen Kontakten, oder womöglich findest Du den Audioschnitt einfach sehr erfüllend? ;)

Podcast-Fehler Nummer 2: Kein Tamtam machen

Einfach so einen Podcast starten und dies nirgends ankündigen nennt man auch Silent Launch. Tu das nicht, wenn Dein Kanal nicht untergehen soll.

Klassischer Fehler: Der Start Deines Podcasts erforderte so viel Aufmerksamkeit und Kapazitäten, dass du kaum Zeit findest, dich um Promotion zu kümmern. Dieses Fehler solltest du unbedingt vermeiden!

Beim Start Deines Podcasts: Mach Tamtam! Und nicht den Fehler eines 'silent launch'.

Mach' Tamtam vor dem Start deines Podcasts!

Lasse Deine Social-Media-Kanäle nicht stumm, wenn es um die Ankündigung und Verbreitung Deines Podcasts geht. Sorge dafür, dass Dein Podcast mehrfach angekündigt wird, bevor die erste Folge online ist. So gibt es gleich ein paar Leute, die ihn ab Stunde Null kennen, was für eine besondere Bindung sorgen kann.

Greife auch auf bestehende Kontakte aus Deinem Umfeld zurück und bitte Deinen Bekanntenkreis, den Podcast zu abonnieren sowie weiter zu empfehlen.

Podcast-Promotion: Es ist nie zu spät

Solltest Du Deinen Podcast bereits gestartet haben, dann arbeite fleißig weiter an der Sichtbarkeit auf Social Media. Sorge durch jede Menge Posts und Verlinkungen für Sichtbarkeit, um im Gedächtnis der Leute zu bleiben.

Interagiere mit der Community durch inhaltliche Fragen und Diskussionen. Erwähne Deinen Podcast so oft es geht (oder zeige das Cover immer wieder). Der Austausch mit anderen Menschen über deinen Podcast kann auch zu neuer Inspiration für Themen führen.

Manch ein Podcaster behauptet sogar, die Promotion und Verbreitung mache 50 Prozent der Arbeit aus – nach dem Aufnehmen und Hochladen der Episoden. Gehe also nicht davon aus, dass die Bekanntheit Deines Kanals ein Selbstläufer ist. Wenn Du mehr Reichweiten-Tipps lesen möchtest, bitte hier entlang.

Podcast-Fail: Was passiert, wenn Du Deinen Podcast nicht auf weiteren Kanälen teilst?

Wie würden Außenstehende auf Deinen Podcast aufmerksam werden, wenn Social Media wegfallen würde? Sie müssten gezielt in den Podcast-Apps oder auf Google nach dem Themenbereich Deines Podcasts suchen.

Selbst wenn sie das täten, wäre nicht garantiert, dass sie auch auf Deinen Podcast stoßen würden. Dann blieben noch die Charts von Apple Podcast und Spotify. Aber auch hierfür sollte Dein Kanal gut laufen, um höhere Listenplätze zu belegen. Und wie kriegst Du Deinen Podcast zum laufen? Richtig… Mach' Tamtam!

Nummer 3: Ein schlechtes Podcast-Coverbild ist definitiv ein Fehler

Ja, Dein Podcast-Cover sollte zwischen 1400x1400 und 3000x3000 Pixel groß sein. Aber es wird so gut wie nie in dieser Größe dargestellt. Die meisten Leute hören Podcasts mit dem Handy, und die dortigen Apps zeigen das Cover eher in einem Zehntel seiner eigentlichen Größe.

Alle Schriften und Symbole, die nicht GROSS UND FETT das Cover ausfüllen, sind also auf mobilen Geräten nicht mehr lesbar.

Faustregeln für ein gutes Podcast-Cover

Daraus ergibt sich der Grundsatz: Verwende fette Schriften, schlichte Hintergründe und klare Kontraste. Bei heller Schrift auf dunklem Grund darf die Schriftgröße noch weiter erhöht werden. Verwende nicht zu viele Elemente und gib dem Auge des Betrachtenden wenige klare Ankerpunkte.

Sehtest: Vermeide den Fehler unleserlicher Podcast-Cover.

Aber nicht nur Lesbarkeit ist wichtig. Auch zählt, dass Dein Cover ansprechend ist und was es transportiert. Natürlich darfst Du hier frei gestalten oder gestalten lassen.

Überlege Dir, was für einen Eindruck Du gestalten möchtest. Das Cover ist in der Regel die erste visuelle Verknüpfung, die die Leute mit Deinem Podcast haben. Daher solltest Du die Außenwirkung des Covers nicht vernachlässigen.

Im Zweifel kannst Du Bekannte fragen, wie Deine Entwürfe auf sie wirken. Idealerweise hast Du jemanden mit gestalterischen Fähigkeiten zur Hand, um Dir helfen zu lassen.

Fehleinschätzung Nummer 4 beim Podcast-Start: Kein roter Faden

"Einfach drauf los reden, was einem so in den Sinn kommt, es wird sich schon was ergeben!"
Zu viele Podcaster

So denken viele, die mit ihrem Podcast starten. Das kann funktionieren, kann aber auch dazu führen, dass die Hörerzahlen einfach nicht steigen.

Das Ding ist – wie bei Podcast-Fehler Nummer 1 schon angemerkt – die Community investiert ihre Zeit ins Podcasthören. Dafür wollen sie auch etwas bekommen. Zum Beispiel gut recherchierte Nachrichten, tolle Geschichten, Interviews, informativen Mehrwert oder richtig gute Unterhaltung. "Einfach mal so" reicht häufig nicht aus.

Diese Gedankenstützen helfen gegen Podcast-Fehler

Sollte man als Moderator nicht zum "Freestyle" aufgelegt sein, helfen einige vorbereitete Stichpunkte oder ein festgelegtes “Thema der Folge” ungemein. Es muss kein detailliertes Skript sein, aber einige inhaltliche Eckpunkte festzulegen, kann dabei helfen, langatmige und planlose Episoden zu vermeiden.

Allein schon für den Episodentitel ist ein roter Faden gut — denn der Name einer Folge kann entscheidend dafür sein, ob jemand in Deinen Podcast reinhört oder nicht.

Denke dran: Deine Hörerschaft möchte vorab wissen, wofür sie sich die kommenden 20 bis 60 Minuten Zeit nimmt.

Typischer Fehler Nummer 5: Grundregeln der Tonqualität missachten

Ein gewisser Anteil der Abbruchquoten von Podcast-Episoden geht auf minderwertige Tonqualität, Störgeräusche oder andere akustische Mängel zurück.

Ob die Sprechstimme eines Menschen gefällt oder nicht, ist sehr subjektiv. Aber gegen Rauschen, quäkigen oder blechernen Aufnahme-Klang, oder eine schlichtweg zu leise Mischung kann man was tun. Und zwar am besten ganz am Anfang der Aufnahmekette.

"Mist rein, Mist raus."
Weisheit zahlreicher Toningenieure

Dabei gilt nach alter Toningenieurs-Weisheit: Mist rein = Mist raus. Das heißt übersetzt, dass beispielsweise eine Handy-Aufnahme am U-Bahnhof auch mit der besten Nachbearbeitung niemals so gut klingen wird wie eine Podcast-Aufnahme im profesionellen Tonstudio.

Ja, moderne Software zur Audio-Restauration und Veredelung kann einiges in unschönen Aufnahmen vergessern. Aber am besten ist es, wenn Du keine Audio-Restauration brauchst. Also steck’ etwas Liebe in Deine Raumakustik und die Auswahl des Mikrofons. Deine Zuhörer werden es Dir danken.

Gute Podcasts klingen einfach angenehm

Hörbuch-Qualität muss auch nicht der Maßstab sein, tatsächlich wäre es vielleicht sogar langweilig, wenn jeder Podcast so nüchtern und trocken klingen würde. Beachte diese Leitfragen für gute Hörbarkeit deines Podcasts:

  • Ist die Sprache verständlich und hebt sich von Hintergrundgeräuschen/-Musik ab?

  • Ist die Stimme frei von starken Resonanzen, die womöglich vom Inhalt ablenken (Dröhnen, Quäken, Piepen, S-Laute)?

  • Ist der Klang der Stimme ausgewogen (“muffig” oder “bassig” vs. “flach” oder “zischend”)?

  • Sind die Stimmen gleichmäßig in Lautstärke und untereinander balanciert? Denn alle Sprecher sollten möglichst gleich laut klingen.

Du bekommst die volle Punktzahl für angenehmes Hören, wenn Du jede dieser Fragen mit Ja beantworten kannst!

Zum eigenhändigen Bearbeiten der Stimme mit einem Equalizer kannst Du die folgende Übersicht zu Rate ziehen. Jedes Frequenzband hat seine Vor- und Nachteile. Je nachdem, ob ein bestimmter Bereich über- oder unterbetont ist.

Der allgemeine Lautstärken-Pegel für Podcasts liegt übrigens bei -16 LUFS. Du kannst Deine Audiodatei mit deienr Schnittsoftware oder Onlinetools auf diese Lautstärke bringen.

Stimme mit dem Equalizer bearbeiten: Diese Übersicht hilft Dir, Podcast-Fehler bei der Tonbearbeitung zu vermeiden

Podcast-Fehler Nummer 6: Keinen Plan haben

Planst Du demnächst eine Podcast-Episode mit Gästen, die online dazugeschaltet werden? Beim remote recording gibt es ganz spezielle Dinge zu beachten. Damit alles glatt läuft, haben wir praxisorientierte Checklisten angelegt, um Dir und Deinen Gästen die Aufnahme zu erleichtern.

Du kannst sie hier schnell und kostenlos herunterladen: Checkliste Interview kostenlos herunterladen.