Wirtschaft und Motivation

Lohnt es sich, 2024 einen Podcast zu machen? Zahlen und Vorteile

Zuletzt aktualisiert: 11. Jan 2024
Erstellt: 2. Jan 2024

Einen Podcast zu erstellen ist nicht nur eine kreative Möglichkeit, sich auszudrücken, sondern bietet auch zahlreiche Vorteile in verschiedenen Lebensbereichen. Hier beleuchten wir verschiedene Aspekte, warum es sich lohnt, einen Podcast zu machen und wägen Kosten und Aufwand mit den Vorteilen ab.

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Lohnt es sich, 2024 einen Podcast zu machen? Zahlen und Vorteile

Vielleicht hast du mal mit dem Gedanken gespielt, deine eigene Stimme in die Welt zu tragen, aber Zweifel und Fragen haben sich eingeschlichen. Ist Podcasting wirklich das Richtige für dich? Gibt es nicht schon zu viele Podcasts und lohnt sich der Aufwand überhaupt? Werfen wir einen Blick auf einige überzeugende Zahlen, die nicht nur den aktuellen Zustand des Podcast-Marktes widerspiegeln, sondern auch den Raum für Kreativität und Erfolg, den er weiterhin bietet.

Das sagen die Zahlen des Podcast-Markts

Bevor wir tiefer in die verschiedenen Möglichkeiten des Podcastings eintauchen, lohnt es sich, konkrete Zahlen und Fakten anzuschauen. Diese Zahlen bieten nicht nur Einblicke in die aktuelle wirtschaftliche Lage von Podcasts, sondern zeigen auch, warum das Medium seinen eigenen einzigartigen Raum behauptet.

Wachstum der Podcast-Hörerschaft
  • Der podcasthörende Bevölkerungsanteil stieg 2021 bis 2022 von 26,5% auf 32% (Durchschnitt mehrerer Studien). Im Jahr 2021 waren 19% sogar regelmäßige Hörer:innen und hörten ein Mal pro Woche Podcasts.

Monetarisierungsmöglichkeiten
  • Die Werbeausgaben für Podcasts steigen kontinuierlich. Im Jahr 2022 lagen die Nettowerbeerlöse mit Podcast-Werbung laut Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) in Deutschland bei rund 38 Millionen Euro. 2020 waren es noch 16 Millionen Euro.

Übersättigung in weiter Ferne
  • Gibt es nicht schon zu viele Podcasts? Im Vergleich mit Blog-Beiträgen und YouTube-Videos wird klar: Nein, im Bereich Podcasts ist noch jede Menge Platz für alle möglichen Themen, Stile und Charaktere. 2019 gab es etwa 600 Millionen Blogartikel bei rund 1,7 Milliarden Websites. Auf YouTube existieren über 51 Millionen Kanäle, die pro Minute 500 Stunden Video hochladen (Stand 2022). Podcasts dagegen gibt es Stand 2022 "nur" 2 Millionen. Davon lassen sich übrigens 1,5 Millionen kostenlos und ohne Registrierung auf podcast.de hören.

Diese Zahlen verdeutlichen die dynamische Entwicklung des Podcast-Marktes, das steigende Interesse der Hörer:innenschaft und die vielfältigen Möglichkeiten für Selbstständige, Unternehmen und Werbetreibende.

Zeitaufwand und Kosten

Die Kosten und der nötige Zeitaufwand können stark schwanken – je nach Umfang des Podcasts und Produktionsaufwand. Trotzdem möchten wir hier ein paar Richtwerte geben, damit du eine Vorstellung vom Kosten-Nutzen-Verhältnis bekommen kannst.

Kosten erwägen

Im günstigsten Fall landest du für Equipment und Hosting insgesamt etwa bei knapp 200 Euro. Der Großteil davon sind einmalige Kosten, also das Equipment. Laufende Kosten fallen nur für das Hosting an – sofern du alle Produktionsschritte selbst übernimmst und niemanden dafür einstellst.

Nimmst du weitere Zahlungspflichtige Software und eine Person für den Schnitt in Anspruch, können sich die Kosten pro Episode auf mindestens 400 EUR belaufen. Mehr kommt hinzu, wenn du ein Studio mietest, die Episoden aufwändig produziert sind, wenn es Fahrtkosten für Interviewgäste gibt usw.

Zeitaufwand einschätzen

Auch der Zeitaufwand kann stark variieren – je nach Komplexität der Produktion und Länge der Episoden. Bis ein rundes Podcast-Konzept steht, können einige Tage oder gar Wochen ins Land ziehen (schneller geht es mit unserer Vorlage Podcast Konzept). Zur Vorbereitung eines Interviewpodcasts zum Beispiel kannst du mit bis 2 bis 5 Stunden pro Episode rechnen. Dazu zählen Terminabsprache und Koordination sowie inhaltliche Vorbereitung und Recherche.

Die Aufnahme dauert ungefähr 1,5 Mal so lange wie die resultierende Episoden-Laufzeit. Die Nachbearbeitung braucht etwa das dreifache der Aufnahmezeit. Und für die Veröffentlichung (inklusive Shownotes schreiben und Social-Media-Posts) kannst du eine halbe Stunde bis zu drei Stunden einplanen. Verglichen mit Video-Produktion sind Podcasts jedoch wesentlich einfacher und schneller zu machen.

Lohnt es sich, 2024 einen Podcast zu machen? Zahlen und Vorteile. (Beitragsbild zeigt einen Laptop und einen Kalender)

Darum lohnen sich Podcasts

1. Finanzieller Nutzen: Die Monetarisierung von Podcasts

Podcasts bieten eine vielfältige Palette von Monetarisierungsmöglichkeiten. Von Sponsorenschaften und Werbeanzeigen bis hin zu Mitgliedschaftsmodellen und Spenden können Podcast-Schaffende verschiedene Einnahmequellen erschließen. Der niedrige Einstiegsaufwand im Vergleich zu anderen Medienformaten macht Podcasts zu einer attraktiven Option für diejenigen, die ihre Leidenschaft in einen Nebenverdienst umwandeln möchten.

Sponsorenschaften und Werbeanzeigen:
  • Podcasts bieten die Möglichkeit, mit Sponsoren zusammenzuarbeiten und durch gezielte Werbeanzeigen Einnahmen zu generieren. Je nach Reichweite des Podcasts können diese Einnahmen im vierstelligen Bereich pro Monat liegen.

Mitgliedschaftsmodelle und Spenden:
  • Die Einbindung von Mitgliedschaftsmodellen oder Spendenschaltflächen ermöglicht es Hörer:innen, finanzielle Unterstützung zu bieten. Von der regelmäßigen Hörer:innenzahl hängt ab, wie viel gespendet wird. Das kann im zwei- bis dreistelligen Bereich sein.

2. Reichweite und Gemeinschaft: Aufbau einer engagierten Hörer:innenschaft

Podcasts ermöglichen es, eine persönliche Verbindung zu Hörer:innen aufzubauen. Durch konsistente Veröffentlichungen und ansprechende Inhalte können Podcaster eine loyales Publikum aufbauen. Diese Gemeinschaft kann nicht nur die Reichweite der Botschaft oder des Themas vergrößern, sondern diese auch unterstützen, verbreiten und von seinem Netzwerk profitieren. Das ermöglicht beispielsweise neue Arbeitsbeziehungen und Partnerschaften, neue Kund:innen oder Auftraggeber:innen, und gegenseitige Unterstützung in vielerlei Hinsicht.

3. Vertiefung von Themen: Podcasts als Bildungsmedium

Für diejenigen, die komplexe Themen vertiefen möchten, bieten Podcasts eine ideale Plattform. Sowohl Expert:innen als auch Lai:innen können durch Interviews, Diskussionen und vertiefte Analysen ein tieferes Verständnis für ihre Interessengebiete entwickeln. Podcasts dienen als effektives Werkzeug, um Wissen zu teilen und gleichzeitig unterhaltsame Inhalte anzubieten. Die Bildung und Informationen, die in Podcasts stecken, lohnen sich also für viele Menschen.

4. Selbstständige und der Podcast: Personal Branding und Expertenstatus

Podcasts sind eine effektive Möglichkeit für Selbstständige, ihre Persönlichkeit und ihre Fachkenntnisse zu präsentieren. Durch regelmäßige Veröffentlichungen können Selbstständige ihre persönliche Marke stärken, sich als Expert:innen positionieren und potenzielle Kund:innen anziehen.

Digitales Portfolio:
  • Podcasts dienen als digitales Portfolio für Selbstständige, um ihre Persönlichkeit und Fachkenntnisse zu präsentieren. In den Episoden wird die Vielseitigkeit und Authentizität der Schaffenden gezeigt.

Expertise zeigen:
  • Regelmäßige Veröffentlichungen helfen dabei, sich als Expert:in auf einem bestimmten Gebiet zu etablieren. Gleichzeitig findet eine Verknüpfung mit Fachkolleg:innen statt (siehe Abschnitt Reichweite und Gemeinschaft oben).

5. Unternehmer:innen und Unternehmen: Markenbekanntheit und Content-Marketing

Für Unternehmen bieten Podcasts eine einzigartige Möglichkeit, mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten. Durch die Erstellung von relevanten und ansprechenden Episoden können Unternehmen ihre Markenbekanntheit steigern, ihre Botschaft verbreiten und Kund:innenbindung fördern. Podcasts sind auch ein effektives Instrument im Content-Marketing, um komplexe Produkte oder Dienstleistungen auf verständliche Weise zu präsentieren.

Kontakt mit Zielgruppe:
  • Podcasts ermöglichen es Unternehmen, auf persönliche Weise mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten.

Effektives Content-Marketing:
  • Podcasts sind eine effektive Ergänzung im Content-Marketing, um komplexe Inhalte leicht verständlich zu präsentieren.

Fazit

Insgesamt zeigen diese verschiedenen Perspektiven, dass Podcasts nicht nur ein Medium für Unterhaltung, sondern auch ein vielseitiges Werkzeug für persönliches und berufliches Wachstum sind. Ob finanzieller Nutzen, der Aufbau von Gemeinschaften oder die Stärkung von Marken – Podcasts bieten zahlreiche Möglichkeiten, die es lohnenswert machen, sich in die Welt des Podcasting zu begeben.

Immernoch unsicher, ob du einen Podcast machen sollst? Buche eine kostenlose Beratung und erzähle uns von deiner Idee.