Manchmal auch zur rechten Zeit schweigen!

Manchmal auch zur rechten Zeit schweigen!

Manchmal auch zur rechten Zeit schweigen!
3 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
"Herr öffne meine Lippen, damit mein Mund Dein Lob verkünde", so
beginnt bei uns im Konvent das erste Gebet am Morgen. Und wir
machen dabei mit dem Daumen der rechten Hand ein Kreuz auf den
Lippen. Zu Beginn meines Ordenslebens habe ich diese Geste
also gelernt und vollzogen. Je länger ich aber im Kloster lebe, und
das sind schon mehr als 40 Jahre, desto mehr mache ich mir Gedanken
über diesen Anfang jeden Tages. Ich bitte Gott, mir die Lippen zu
öffnen, damit ich überhaupt in der Lage bin, SEIN Lob zu
verkünden. Es ist also nicht nur mein guter Wille, das jetzt
zu tun, obwohl ich vielleicht müde oder erkältet, oder wie ich im
Moment allergisch auf Pollen bin, oder ob ich vielleicht heute
einfach keine Lust habe. Ich bitte Gott um seine Hilfe, dass aus
meinem Mund sein Lob verkündet werden kann. Und ich denke immer
mehr, dass es nicht nur für die 20 Minuten des Morgenlobes gilt,
sondern den ganzen Tag.Das heißt aber, dass ich den ganzen Tag über
das Lob Gottes verkünden kann. Nein, nicht den ganzen Tag laut
Gebete sprechen, sondern eher: den ganzen Tag lang, alles was ich
sage, zum Lob Gottes machen. Bei der Plauderei beim Essen, am
Telefon, beim Mailen und bei Haustürgesprächen, beim Einkaufen und
bei allem, was ich über den Tag tue.Wenn alles was ich sage, singe
und tue, dazu dienen kann, das Lob Gottes zu verkünden, dann geht
manches Dumme, Leichtfertige, Gehässige, Sinnlose vielleicht doch
nicht mehr so leicht über meine Lippen. Und wenn ich daran denken
kann, dass ich Gott gebeten habe, meine Lippen zum Lob zu öffnen,
dann schließe ich meine Lippen vielleicht auch öfter mal, wenn das,
was da raus will, nicht gerade seinem Lob dient. Es ist also
ein guter Gedanke, dieses Morgendliche: Herr öffne meine Lippen,
damit mein Mund Dein Lob verkünde. 

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