International Ministry Training mit Dr. Tanja Küppers: „Leiten ohne Manipulation und Angst“

International Ministry Training mit Dr. Tanja Küppers: „Leiten ohne Manipulation und Angst“

37 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
International Ministry Training mit Dr. Tanja Küppers: Vortrag 1.
Timotheus 3,3 „Kein Schläger: Leiten ohne Manipulation und Angst“
Herzlich willkommen zum ICB International Bible Training Auch heute
machen wir wieder weiter mit unsere Mitarbeiter- und Leiterschulung
in der Lehrreihe „Leiten und Charakter“. Wie wir bereits in den
vorherigen Einheiten gelernt haben, sind Mitarbeiter und Leiter ein
Geschenk von Jesus Christus für die Gemeinde. Daher berufen sich
Mitarbeiter und Leiter zum Dienst nicht selbst, sondern Mitarbeiter
und Leiter werden von Jesus Christus eingesetzt. Da wir Jesus
Christus so dankbar sind, dass er uns zu seiner Ehre gebraucht,
möchte ich Euch einladen, mit mir zu beten: Mein geliebter Vater,
ich danke Dir von Herzen, dass Du mir Deinen Heiligen Geist
geschenkt hast. Dadurch bist Du stets so nah bei mir und ich ganz
nah bei dir. Bitte führe mich auch heute. Zeige mir Deinen Willen,
gebe mir ausdauernde Disziplin, meine Gedanken voll auch Dich
auszurichten. Fülle mich mit nicht enden wollender Kraft, um meiner
Bestimmung zu folgen. Du hast mich bei meinem Namen gerufen; ich
bin vollkommen Dein. Gebrauche mich zu deiner Ehre und segne dieses
Bibeltraining mit Deiner Weisheit. In Jesu Namen, Amen. Danke, dass
Du heute zugeschaltet hast. Falls Du heute zum ersten Mal dabei
bist, lass mich kurz erläutern, worum es in dieser
Bibeltrainingsreihe überhaupt geht. Diese Trainingsreihe befasst
sich umfänglich mit dem Thema „Leiten und Charakter“ und bezieht
sich dabei auf den 1. Brief Timotheus 3, 1-13. In diesem Brief
spricht Paulus, der Verfasser des Briefes, über die Voraussetzungen
für den Aufseher- und den Diakonendienst. Lasst mich nochmals kurz
das Kapitel 3, Verse 1 ff lesen, damit wir wieder alle ins Thema
kommen. In meiner Elberfelder Übersetzung steht geschrieben: „Das
Wort ist gewiss. Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so
begehrt er ein schönes Werk. Der Aufseher nun muss untadelig sein,
Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfrei,
lehrfähig, kein Trinker, kein Schläger, sondern milde, nicht
streitsüchtig, nicht Geld liebend, der dem eigenen Haus gut
vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält -
Wenn aber jemand im eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird
er für die Gemeinde Gottes sorgen?-„ Wir haben im Rahmen dieser
Bibelreihe jetzt schon viel von Yasu, Winston, Pastor Mario,
Joanna, und Romesh gehört. Da ging es um Themen wie, • Berufung zur
Leitung, • Leiten mit Freude, • Charisma & Charakter, • nicht
geldliebend, • Besonnenheit und Gastfreundschaft, sowie • Balance
zwischen Berufung, Dienst und deinem Beziehungsstatus – sei es in
der Familie oder als glücklicher Single. Bei all diesen Vorträgen
ist eins stets klar geworden, dass alle Qualifikationen, die ein
Leiter haben sollte, mit Charakter zu tun. Und ich wiederhole es
nur allzu gern: persönliche Integrität ist für Gott ein viel
größeres Anliegen als Bildung, Status, Beredsamkeit oder
mitreißende Ausstrahlung. Es ist ohne Frage, dass die Anforderungen
an jene, die berufen sind zum Dienst, hoch sind. Aber bitte
verstehe eins: Leiter in der Gemeinde stellen keineswegs eine
geistliche Elite dar; und sie haben nicht unbedingt einen besseren
Charakter als andere Christen! Was wir vielmehr verstehen sollten,
ist, dass Gott uns alle gleichermaßen dazu aufruft, Christus
ähnlich zu werden. Wir sind alle seine Jünger und somit auch alle
am Gemeindeauf- und ausbau beteiligt. Wer zur Leitung und zum
Dienst in der Gemeinde berufen ist, sind daher jene, welche die
Frucht des Geistes aufweisen. Wenn du dich jetzt fragst, was ist
denn die Frucht des Geistes?, dann lass mich bitte den Brief an die
Galater 5, 22-23 heranziehen; denn hier steht geschrieben: „Die
Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“
beziehungsweise Selbstbeherrschung. Jetzt haben wir ja bereits über
einige der Qualifikationen für Leiter in den vorherigen Einheiten
des Bibeltrainings gehört. Über welche Qualifikation werde ich
heute spreche? Ich beziehe mich auf eine Qualifikation, die im
Kapitel 3, Vers 3 beschrieben ist. Hier heißt es: „kein Trinker,
kein Schläger, sondern milde, nicht streitsüchtig, nicht
geldliebend“. Auf was lasse ich mich heute also ein? Auf den Passus
„kein Schläger“ ; und zwar mit dem Fokus auf „Leiten ohne
Manipulation und Angst“. Bevor es jetzt richtig los geht, lasst
mich bitte einige Begrifflichkeiten klären. Was versteht man
eigentlich unter Manipulation? Der Begriff Manipulation (latein.
Zusammensetzung aus manus ‚Hand' und plere ‚füllen') bedeutet so
viel wie „eine Handvoll (haben), etwas in der Hand haben“.
Manipulation bezeichnet daher eine Form der Einflussnahme, bei der
Personen ohne ihr Wissen oder gegen ihren Willen beeinflusst
werden, um das Verhalten oder die Meinung in eine bestimmte
Richtung zu lenken. Dies kann durch verschiedene Methoden wie
Täuschung, Irreführung oder Ausnutzung von Informationen geschehen.
Manipulation untergräbt die Entscheidungsfreiheit der betroffenen
Person und erfolgt in der Regel zum Vorteil des Manipulators. Nehmt
daher bitte mit: wenn wir unter Vorspielen falscher Tatsachen
andere zu unserem Vorteil zu bestimmten Verhalten bewegen wollen;
dann sprechen wir von Manipulation. Wenn Du jemanden manipulieren
willst, dann fängt das schon mit deiner inneren Haltung an und
solche Personen schrecken dann auch nicht davor zurück, ggf. Dinge
zu erzählen, die nie passiert sind oder ggf. Dinge zu leugnen, die
passiert sind. Sie nutzen deine Schwachpunkte, um ihre Ziele zu
erreichen. Sie spielen mit deinem Gewissen, oder spielen die
Opferrolle. Alles nur, um etwas von dir zu erreichen, was Du
eigentlich nicht willst. Manipulation ist kein positiv besetzter
Begriff und kein positiv besetztes Verhalten! Was heißt Angst?
Angst sowie Furcht sind Emotionen, die bei einer Bedrohung (oder
der bloßen Vorstellung davon) bei Menschen auftreten können. Angst
und Furcht treiben zur Flucht an, aber auch zu aktiver oder
passiver Vermeidung von Situationen, die Schmerz, Verletzung und
Tod zur Folge haben können. Es wird also eine Gefahr erwartet, ohne
dass diese von einem bestimmten Objekt überhaupt ausgehen muss. Man
sagt, die Angst kommt "von innen", während die Furcht "von der
Außenwelt" kommt. Mir nehmen also mit: Angst kann als ein
unangenehmer, unlustbetonter emotionaler Zustand verstanden werden.
Aber wo finden wir denn jetzt Leiter in der Bibel, die mit diesen
Stilmitteln der Manipulation und Angst geführt haben? Und was
ebenfalls wichtig ist, was können wir daraus lernen? Hier fällt mir
das 1. Buch Samuel aus dem Alten Testament ein. Es erzählt vom
Propheten Samuel, König Saul und seinem Nachfolger König David.
Alle drei führen das Volk Israel von einzelnen Stämmen hin zu einem
vereinten Königreich. Dabei wird deutlich, wie ihre
unterschiedlichen Charaktere die Geschichte Israels auf
verschiedene Weise prägten. Falls Du das Buch Samuel noch nicht
gelesen hast, dann möchte ich Dich heute ermutigen, dies zu tun,
denn es ist ein sehr spannendes Buch, was neben äußerst
interessanten Erzählungen vor allem eine Charakterstudie liefert.
Und auf diese Charakterstudie gehen wir heute einmal ein. Schon
einmal vorweg: Das 1. Buch Samuel demonstriert eindeutig, dass Gott
Stolz und Übermut missbilligt, und Demut und Treue belohnt. Lasst
uns einmal die wesentlichen Charaktere wie Samuel, Saul und David
näher betrachten, um auf das Thema „Leiten ohne Manipulation und
Angst“ weiter einzugehen. Wer war Samuel? Samuel war der letzte
Richter über Israel, bevor das Land ein Königreich wurde. Aber zu
seinen Aufgaben gehörte mehr als nur die Erledigung von
Rechtsstreitigkeiten. Die Richter waren typischerweise militärische
Führer, die auf Gottes Befehl das Volk in den Kampf gegen seine
Feinde und in die religiöse Erneuerung führten (1.Sam 7,17).
Inmitten des religiösen Chaos, welches damals in Silo und dem Rest
des Landes herrschte, machte Gott Samuel zu dem Propheten und
Führer, den das Volk brauchte (1. Sam 3,19-20; 1. Sam 4,1;
vergleiche Richter 21,25). Samuel führte das Volk in eine Erweckung
und Erneuerung; er tat das nicht nur durch sein weises Vorbild (1.
Sam 2,11; 2,18; 3,1; 7,15-17) und durch anhaltendes Gebet (1. Sam
12,23; 15,11; Psalm 99,6) sondern auch durch den Aufruf zum
Gehorsam Gott gegenüber (1. Sam 12,14-16; 15,22) und durch
begleitende Zeichen (1. Sam 10,7; 12,18). Wie hat Samuel also
geführt? Als ein Mann Gottes, hat Samuel durch seine Integrität und
sein Vertrauen in den Herrn geführt. Er ist ein Beispiel dafür, wie
wahre Führung aussieht. Samuel manipuliert nicht, er dient. Er
verbreitet keine Angst, er verbreitet Hoffnung. Samuel hat stets
Gott vertraut; er war entschlossen, auch dann unverdrossen
weiterzumachen, wenn sich alles gegen ihn verschworen zu haben
schien. Wenn wir also den Eindruck haben, dass all unser Engagement
umsonst ist, dürfen wir uns daran erinnern, dass wir einem guten
Gott dienen, der die Lage letztendlich unter Kontrolle hat. Kommen
wir nun zur zweiten Charaktere; zu Saul. Wer war Saul? Wie wir in
1. Samuel, Kapitel 8 lesen, fordern die Israeliten von ihrem
prophetischen Anführer Samuel einen Herrscher – einen König- ; und
so wird Saul der erste König Israels. Saul war ein Nachkomme aus
dem Stamm Benjamin, und wurde von Samuel zum ersten König Israels
mit den folgenden Worten aus 1.Sam 10,1 gesalbt: „…und Samuel nahm
den Krug mit Öl, und goss es auf sein Haupt, und er küsste ihn und
sagte: So hat der Herr dich nun zum Fürsten über seinen Erbteil
gesalbt!“. Wie wir in 1.Sam 9, 2 lesen können, war Saul ein
beeindruckender Mann, und der Wunsch des Volkes; auf den ersten
Blick ein geeigneter Kandidat, denn er war groß, gutaussehend und
stark. Aber Saul war auch jemand, der lieber seinen eigenen Weg
ging als den Weg Gottes. Und so lesen wir in 1.Sam 13,8 von einem
Ereignis, wo Saul im Krieg mit den Philistern steht und mit Samuel
vereinbart war, dass dieser kommen wird, um Gottes Startsignal –
ein Brandopfer – darzubringen, bevor der Angriff auf die Philister
gestartet werden sollte. Samuel kommt aber nicht zu der bestimmten
Zeit; und was macht Saul? Er bringt das Brandopfer selbst dar
(1.Sam 13,9). Warum macht Saul das? Warum wartet er nicht einfach
ein wenig länger; denn Samuel kam ja letztendlich nur wenig später?
Die Antwort lesen wir in 1.Sam 13, 7; denn hier heißt es: „… und
das ganze Volk, das ihm (also Saul) folgte, war voll Angst.“ Und in
Vers 8 geht es weiter: „und er wartete sieben Tage bis zu der von
Samuel bestimmten Zeit; aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Und das
Volk , von ihm auseinanderzulaufen. Da sagte Saul: Bringt mir das
Brandopfer und die Heilsopfer her! Und er opferte das Brandopfer.“
In dieser Situation erkennen wir eindeutig, dass Saul selbst Angst
hatte. Sein ganzes Volk folgte ihm nicht mehr. Und so hatte Saul
Angst, die Schlacht gegen die Philister zu verlieren. Als Folge
seiner Angst tat er etwas, was nicht rechtens war: Er brachte
selbst das Brandopfer dar; etwas, was nur den Priestern vorbehalten
war! Ich frage Euch: Warum hat Saul nicht auf Gott vertraut? Warum
war er nicht gehorsam, und wartete auf Samuel? Denn dieser ist,
nachdem das Brandopfer fertig war, sofort eingetroffen. Sehr
einfach; Saul wurde von seiner Angst schlichtweg übermannt und dies
drückte sich dann in Ungeduld aus, um die Situation in seinem Sinne
zu manipulieren. Aber nicht genug, Saul versuchte dann auch noch
Samuel zu manipulieren, indem er versucht, ihm ein schlechtes
Gewissen einzureden. Denn Samuel sagt zu Saul in Vers 11: „…Was
hast Du getan! Saul antwortete: Weil ich sah, dass das Volk von mir
auseinanderlief, und du kamst nicht zur bestimmten Zeit, während
die Philister sich bei Michmas versammelt hatten, da dachte ich:
Jetzt werden die Philister zu mir nach Gilgal herabkommen, und ich
habe das Angesicht des Herrn noch nicht gesucht. Da wagte ich es
und opferte das Brandopfer.“ Aber Samuel lässt sich nicht
manipulieren, er lässt sich die Schuld des fehlerhaften Handelns
nicht unterschieben, sondern antwortet Saul in den Versen 13 und
14:“ … Du hast töricht gehandelt! Du hast das Gebot des Herrn,
deines Gottes, nicht gehalten, dass er dir geboten hat. Denn gerade
jetzt hätte der Herr dein Königtum über Israel für immer bestätigt,
nun aber wird dein Königtum nicht bestehen.“ Wow! Eindeutiger geht
es denke ich nicht! Was erkennen wir in Sauls Führungsstil? Wenn Du
von Angst und Unsicherheit übermannt bist, so sehr, dass sich diese
Angst bereits auf andere überträgt. Wenn Du weder auf Gott hörst
noch ihn fürchtest, was wiederum dazu führt, dass Du Alleingänge
ohne Gott machst. Und wenn Du dann auch noch versuchst, dass Du
andere manipulierst, dann verlierst Du auf ganzer Linie. Angst ist
kein guter Ratgeber; aber Gott ist es! Wenn wir weiter in 1. Samuel
lesen, dann erkennen wir auch, dass Saul leider nicht aus seinem
Fehlverhalten lernt! Denn er macht weiter mit seinen Alleingängen
ohne Gott! Und dies erkennen wir, wenn wir uns insbesondere seinen
letzten Feldzug gegen die Amalekiter nochmals bewusst machen. In
1.Sam 15, 8-9 verschont Saul das Leben des Königs Agags gegen den
Willen Gottes und behält somit den besten Teil der Beute für sich
selbst. Saul wurde erneut Gott ungehorsam! Und danach hat Saul auch
keine weitere Schlacht mehr gewonnen – er verliert auf ganzer
Linie. Er verliert den Zugang zu Gott (1.Sam 28,6). Kommen wir
jetzt zur dritten Charaktere: Zu David. Wer war David? David war
ein junger Hirte; er diente König Saul als Hofmusiker und Offizier;
und wurde von Gott zum ersten großen König Israels erwählt (1.Sam
16, 12-13). David besiegte Goliath, der riesenhafte Einzelkämpfer
der Philister; und das war der Beginn von Davids Aufstieg zum Thron
(1. Sam 17,4). David war der König, der das Königtum in Israel
letztendlich festigte. Eine noch bessere Charakterisierung von
David erhalten wir, wenn wir 1.Sam 13, 14 lesen; denn da heißt es
„Der HERR hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen.“ David
war als Mann nach Gottes Herzen ein totaler Gegensatz zu Saul, der
– wie wir ja vorher gehört haben - wiederholt von Gottes Wegen
abwich. Woran erkennen wir das? Dies erkennen wir u.a. an Davids
Bundestreue gegenüber Saul in der Höhle bei En-Gedi. Obwohl Saul
nach Davids Leben trachtete und ihn jagte, hat David Saul – obwohl
er es in dieser Höhle hätte tun können - nicht umgebracht! Wenn wir
uns diese Begebenheit in der Höhle in 1. Sam 24, 5-7 ansehen,
erkennen wir das David – obwohl er sogar von seinen Männern
aufgefordert wurde – Saul nichts antuen konnte, weil er Saul als
Gesalbten des Herrn ansah und ihn daher respektierte. David bekam
bereits ein schlechtes Gewissen, als er Saul ein Stück von dessen
Gewand abschnitt; schon dies kam ihm wie ein Angriff vor. Denn in
Verse 5-7 können wir lesen: „… und David stand auf und schnitt
heimlich einen Zipfel von dem Oberkleid Sauls ab. Aber danach
geschah es, da schlug dem David das Herz, weil er den Zipfel Saul
abgeschnitten hatte. Und er sagte zu seinen Männern: Das sei vor
dem Herrn fern von mir, dass ich so etwas an meinem Herrn, dem
Gesalbten des HERRN tun sollte, meine Hand an ihn zu legen, denn er
ist der Gesalbte des HERRN. Und David wehrte seinen Männern mit
Worten und erlaubte ihnen nicht, sich an Saul zu vergreifen.“ David
verschont hier das Leben Sauls, obwohl dieser David töten wollte.
David weigerte sich, selbst den Gesalbten des Herrn zu töten als
auch ihn durch seine Männer töten zu lassen. In Davids Verhalten
sehen wir den Respekt, dem er einen Gesalbten Gottes gegenüber
brachte. Was ebenfalls interessant ist, ist zu erkennen, dass David
keinerlei Angst gegenüber seinen eigenen Männern zeigte. David
hatte keinerlei Angst, den Respekt seiner Männer ihm gegenüber zu
verlieren; eher im Gegenteil, er vertritt Gottes Werte und tritt
schützend vor Saul. Mit diesem Verhalten erweist sich David als
gerecht! Was für ein gegensätzlicher Führungsstil zu Saul. Du
fragst Dich jetzt vielleicht, wie David mit Bedrängnissen umging;
also mit Situation, wo er um sein Leben fürchten musste. Auch hier
gibt es eine interessante Stelle in 1. Sam 30, 6; wenn wir lesen:
„… und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon,
ihn zu steinigen. Denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert,
jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter.“ Keine einfache
Situation als Anführer eines Volkes; wenn dein eigenes Volk dich
steinigen will. Aber wie reagiert David? Die Antwort lesen wir in
Vers 6: „Aber David stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott.“ Wow!
David hatte sicherlich Angst, denn er soll gesteinigt werden; aber
er sucht aktiv die Nähe zum Herrn, um Kraft zu erhalten. Auf der
einen Seite bestätigt Davids Demut, dass er ein Mann nach Gottes
Herzen (1. Sam 13,14) war. David vertraute Gott und versuchte
ehrlich, nach seinen Geboten zu leben. David kann daher sicherlich
als groß bezeichnet werden! Aber auf der anderen Seite war David -
wie alle anderen Menschen - nicht vollkommen und auch nicht frei
von Sünde. Aber David ging anders mit Verfehlungen um als Saul;
denn er suchte stets Gottes Führung, Hilfe und Vergebung. Davids
Leben war somit erfüllt von Triumph aber auch von Versagen. David
hatte geistliche Siege — wie wir an dem Beispiel in der Höhle bei
En-Gedi gesehen haben- , aber auch geistliche Niederlagen, als er
Ehebruch mit Batseba beginn und dann noch dazu ihren Ehemann in den
Tod schickte (vgl. 2. Sam, 11). Was erkennen wir in Davids
Führungsstil? Im Gegensatz zu Saul, der nicht auf Gott hörte,
seinen eigenen Weg ging und mit Manipulation und Angst führte, was
letztendlich dazu führte, dass er sein Königreich verlor; erkennen
wir in David eine Führungsperson, die trotz ihrer Fehler, ein Herz
nach Gottes Willen hatte und durch ihren Glauben und ihre Demut
führte. Und so lesen wir in 2. Sam 7,12-16, dass David Gottes Mann
für die Errichtung eines Königtums letztendlich war, welches für
immer bestehen sollte: Israel. Fassen wir einmal zusammen, was wir
durch die Charakterstudie von David und Saul als Leiter lernen
dürfen? Die beiden Figuren – Saul und David - stehen in einem
starken Kontrast zueinander: Sauls Charakterschwächen, wie die
Ungeduld und Missachtung der Regeln Gottes, hervorgerufen durch
Angst, die dann noch in manipulativen Verhaltensweisen endet,
kosten Saul letztendlich seine Krone. Er hat auf ganzer Linie
verloren! Saul hätte eigentlich nur gehorsam und auf Gott vertrauen
sollen anstatt dem Erfolg, um jeden Preis nachzujagen. Aber Saul
war unehrlich, wankelmütig und stolz, was ihn als Herrscher des
auserwählten Volkes zum Scheitern verurteilt. Sauls
Charakterschwäche sollten wir daher als eine Warnung verstehen,
sein Schicksal nicht zu unserem eigenen werden zu lassen. Dagegen
steht David als Beispiel für Geduld und Vertrauen in Gottes Plan
für unser Leben. David, der demütige Hirtenjunge, der auf Gott
vertraut und für seinen guten Charakter von Gott geführt und
gesegnet wird. David ist alles andere als vollkommen, aber er
erkennt seine Sünden und ist stets von Herzen bereit, Gott um
Vergebung zu bitten. Und wie wir wissen, vergibt Gott dem Sünder,
dem es mit seinem Schuldbekenntnis wirklich ernst ist, gerne!
Kritische Würdigung Naja, vielleicht sagst Du ja jetzt, ich habe
das Grundsätzlich alles verstanden - Gott missbilligt Stolz und
Übermut und belohnt Demut und Treue - aber in der Realität sieht
das ja alles ganz anders aus … … da brauche ich im Job schnell
sichtbare Erfolge, da habe ich keine Zeit, geduldig mit anderen zu
sein, da muss es auch mal `zack zack´ gehen, auch wenn ich dabei
mal Grenzen überschreite. Natürlich müssen wir im Beruf oder im
Studium Resultate erzielen, das ist mir vollkommen bewusst, aber
dabei sollten wir keine Kompromisse im Umgang mit Menschen
eingehen. Als Führungskraft sind wir nicht dazu da, selbst die
großen Helden oder die großen Macher zu sein, sondern eher ein
werteorientiertes Arbeitsklima zu schaffen, wo andere ihr Potential
voll entfalten können. Ein Klima, das von Respekt geprägt ist und
wo jeder ermutigt und befähigt wird, auf eigene Weise die gesetzten
Ziele zu erreichen; ohne dabei die durch Gottes Gebote gesetzten
Grenzen zu überschreiten. Wenn jedoch Manipulation und Angst zum
Einsatz kommen, dann wirken diese Kräfte zerstörerisch auf dieses
Klima. Ich weiß nicht, ob Du Dich schon einmal selbst in einer
Situation am Arbeitsplatz oder im Studium befunden hast, wo deine
Führungskraft – sei es der Chef/in am Arbeitsplatz oder der
Professor/in an der Universität – Angst und Manipulation angewandt
hat, um bestimmte Leistungen oder Verhaltensweisen von Dir zu
erhalten. Falls nicht, dann lass mich dir kurz erläutern, was da
mit dir in diesem Machtverhältnis bzw. Power Relationship passiert.
Wenn jemand, der offensichtlich in einer Situation dir übergeordnet
ist, mit Angst und Manipulation führt, damit Du Dinge machst, die
Du eigentlich nicht willst oder vielleicht auch schlichtweg gar
nicht kannst, dann empfindest Du das, was da mit dir passiert, erst
einmal als beklemmend und die Person, die das mit dir macht,
empfindest Du als Bedrohung. Ich möchte einmal ein ganz profanes
Beispiel mit dir teilen: Ich hatte mal eine Lehrerin im Abitur, die
regelmäßig durch die Reihen ging und dann gefragt hat, „Wieso
kannst Du diese Aufgabe nicht lösen?“ – Dann wurde wiederholt
gefragt: „Wieso nicht?“ Und wenn Du es nicht konntest, schlichtweg,
weil Du etwas nicht verstanden hast; dann fragte sie zu guter Letzt
„Und wenn ich dir jetzt eine 6 gebe, schaffst Du es dann, die
Aufgabe zu lösen?“ Ich glaube, es wird deutlich, dass die Ausübung
von Angst und Manipulation schlichtweg ein furchtbares
Führungsverhalten ist. Solch ein Verhalten übt letztendlich ein
Gefühl der Bedrohung in dir aus – diese Furcht, die da von außen
auf Dich einwirkt und die durch das Abhängigkeitsgefühl dann auch
noch zur innerlichen Angst wird; Angst vor schlechten Noten oder
wenn Du älter bist, Angst vor Jobverlust – das alles treibt dich
letztendlich dazu an, dass du am liebsten aus dieser beklemmenden
Situation nur noch flüchten willst. Wenn Du jünger bist – wie in
meinem Beispiel mit meiner Lehrerin – hast Du noch die Möglichkeit,
deine Eltern mit einzubinden. Aber was machen wir denn, wenn wir
älter sind? Wenn da nicht mehr der Schutz der Eltern ist? Da bleibt
nur, dass Du den Schutz bei Jesus Christus – unserem Retter -
suchst, denn sonst läufst Du Gefahr, diesem Druck schlichtweg zu
erliegen. Du läufst Gefahr, dass Du zornig, wütend oder aggressiv
wirst. Du läufst Gefahr, ein Verhalten an den Tag zu legen, was
jegliche Grundsätze deines Glaubens über Board wirft. Du stehst
wortwörtlich mit dem Rücken an der Wand. Das ist keine angenehme
Situation! Aber es ist genau der Moment, wo Du zum Herrn beten
solltest. Es ist der Moment, wo Du dich verhalten sollest wie
Samuel es tat; der sich stets daran erinnerte, dass wir einem guten
Gott dienen, der die Lage letztendlich unter Kontrolle hat. Und
lass mich darüber hinaus noch eines hier klar stellen: Wenn solch
ein Klima der Angst herrscht, dann zerstört dieses Klima jegliches
Vertrauen und erstickt jegliche Leistungsbereitschaft; und
letzteres insbesondere auf lange Sicht. Wollen wir - als Leiter -
also nicht nur kurzfristigen, sondern auch langfristigen Erfolg
haben, dann sollten wir eher ein Klima ohne Angst und Manipulation
schaffen. Wir sollten andere so führen wie wir selbst gerne geführt
werden wollen, weil wir als Führungskräfte verinnerlicht haben,
dass das Fundament unseres Glaubens nicht menschliche Macht und
Kontrolle ist, sondern Gottes Gerechtigkeit, Gnade und Erlösung.
Danke für Dein heutiges Interesse an dem Thema: „Kein Schläger:
Führen ohne Manipulation und Angst“. Fassen wir nochmals kurz
zusammen, was Du heute mitnehmen solltest: • Wenn Jesus Leiter in
den Dienst beruft, dann schaut er nicht auf Gaben und/oder
Fähigkeiten; er schaut auf deinen Charakter • Um dich für diesen
Dienst zu qualifizieren, sei in der Frucht des Geistes wie Liebe,
Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und
Enthaltsamkeit (bzw. Selbstbeherrschung) • Wenn Du in einer
Leitungsfunktion dich befindest, dann denke stets daran: Gott
missbilligt Stolz und Übermut und belohnt Demut und Treue • Wenn Du
als Leiter nur auf den momentanen Sieg aus bist und dein
Führungsstil durch Angst und Manipulation geprägt ist, wirst Du
vielleicht bald langfristige Verluste bedauern Und falls Du einmal
in ein Klima kommen solltest, wo Du dich der Angst und Manipulation
ausgesetzt siehst, dann vergiss bitte nie: der wahre Herr ist stets
Gott allein! Danke, dass Du heute zugehört hast. Schaue gerne
wieder rein, um mehr über das Thema „Leiten und Charakter“ zu
erfahren. Bis dahin alles Gute & Gottes Segen, Tanja

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