DMP26: Dr. Felix Wendenburg: Mediation mal wissenschaftlich betrachtet
35 Minuten
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vor 8 Jahren
DMP26: Dr. Felix Wendenburg: Mediation mal wissenschaftlich
betrachtet
Dr. Felix Wendenburg, Jurist, ist als Mediator bei Troja Partner
mit Schwerpunkt Wirtschaftsmediation insbesondere in
Gesellschafter- und Teamkonflikten tätig. Daneben betreut er zum
einen den Kernbereich Wirtschaft am Institut für
Konfliktmanagement (IKM) welches an die Europa Universität
Viadrina in Frankfurt (Oder) angegliedert ist, an der er darüber
hinaus noch den Masterstudiengang Mediation und
Konfliktmanagement leitet.
Inhalt dieser Folge:
Die vier Bereiche des IKM: Peace Mediation, Hochschule und
Wissenschaft, Justiz und Gesellschaft, WirtschaftSeine Aufgabe am
IKM: Der Bereich WirtschaftIn diesem Bereich wird u.a. der in 2008
gründete Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen
Wirtschaft (RTMKM) wissenschaftlich begleitet.Mitglieder des RTMKM
sind große und mittelständische Unternehmen, die sich drei bis
viermal im Jahr treffen, um sich über Innovationen im Bereich
Konfliktmanagement auszutauschen. Bemerkenswert ist hierbei, dass
diese Unternehmen sich ja sonst als Konkurrenten begegnen!Es geht
um Streitigkeiten zwischen Unternehmen (b2b) aber auch im
Unternehmen selbst. Daher sind bei den Treffen Vertreter der
Rechtsabteilung und auch der Personalabteilung vertreten.Das IKM
unterstützt das Strategieteam des RTMKM bei der Vorbereitung der
Sitzungen vor und führt Protokoll.Der RTMKM bot in der
Vergangenheit einen guten Untersuchungspool für Studienreihen, die
das IKM gemeinsam mit PriceWaterhouseCoopers (PWC) Studienreihe
durchführte.Die Studienreihe lief in 5 Phasen von 2005 bis 2016 und
untersuchte, wie sich die Konfliktmanagementlandschaft in
Unternehmen entwickelte.Zunächst wurde der Status Quo abgefragt:
Welche Konfliktbeilegungsverfahren nutzen Unternehmen im
b2b-Bereich und wie werden die einzelnen Verfahren bewertet?
Ergebnis: Unternehmen bewerten Verfahren, die sie nicht nutzen,
vorteilhaft, und bewerten Verfahren nachteilig, die sie
nutzen.Warum ist das so? Die Frage war Gegenstand der zweiten
Studie. Im Ergebnis lag es u.a. an der mangelnden Vertrautheit mit
den einzelnen Verfahren und der fehlenden Risikobereitschaft,
kooperative Verfahren erstmalig einzusetzen. Eine weitere
Erkenntnis bestand darin, dass es in den Unternehmen kein System
gab, das regelt, welches Verfahren bei welchem Konflikt einzusetzen
ist. Dies gab dem IKM den Anlass, eine Blaupause für
Konfliktmanagmentsysteme in Unternehmen und Organisationen zu
entwickeln.In der dritten Studie wurde das
Viadrina-Komponentenmodell eines Konfliktmanagement-Systems
entwickelt und vorgestellt.Gegenstand der vierten Studie war u.a.
die Frage, wie genau das System zur Realität des Unternehmens passt
und wo Anpassungen vorgenommen werden sollten.Die Abschlussstudie
stellte noch einmal die Frage aus der ersten Studie. Ergebnis: Eine
Steigerung der der Einsatzzahlen war zu verzeichnen, die allerdings
nicht explosionsartig, sondern sachte verläuft.Felix schließt die
Folge ab mit dem Hinweis, dass nicht erst die Mediationen da sind
und dann die Mediatoren folgen, sondern umgekehrt: Es sind die
Mediatoren, die über ihre Arbeit berichten, und dann kommen auch
die Mediationen.
Shownotes:
Homepage im wissenschaftlichen Bereich: Institut für
Konfliktmanagement
Homepage in der Praxis: trojapartner
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