190414 6. Fastenwoche Palmsonntag Die Steine schreien Lk 19,28-40

190414 6. Fastenwoche Palmsonntag Die Steine schreien Lk 19,28-40

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Die Liturgie des Palmsonntages ist die spannungsreichste des
Kirchenjahres. Sie beginnt mit dem Evangelium des Einzuges nach
Jerusalem, auf dem Jesus das messianische „Gesegnet, der kommt im
Namen des Herrn!“ (Ps 118) entgegengerufen wird. Später wird die
Passion gelesen, in der das Volk den Tod Jesu fordert: „Ans Kreuz
mit ihm!“ (Lk 23,21) Die Masse ist leicht verführbar,
wetterwendisch und jeweils begeistert vom letzten Schrei und vom
größten Schreihals.


Heute wird das Eingangsevangelium nach Lukas (19,28-40) gelesen.
Die Jünger rufen das „Hosanna!“ und die Pharisäer sagen Jesus, er
solle seine Jünger zum Schweigen bringen. Er antwortet: „Wenn sie
schweigen, werden die Steine schreien.“ 


Das ist ein apokalyptisches Wort. Als wollte er sagen: Der Sohn
Gottes ist unwiderruflich in der Welt. Ihr werdet den Ruf niemals
zum Verstummen bringen. Wenn diese nicht schreien, werden es die
Steine tun. Die Steine des zerstörten Tempels werden schreien,
die Steine der Katakomben und Krypten, der Basiliken und Dome,
der Kathedralen und Kapellen, der Klöster und Dorfkirchen werden
schreien, dass Gott in die Welt, der Gesalbte Gottes in sein
Heiligtum und der gekreuzigte Auferstandene in die
Gottesfinsternis gekommen ist. Und wenn irgendwann
schlimmstenfalls selbst die Christen und die Hirten unserer Tage
schweigen – werden die Steine schreien.


Wird jemand da sein, der sie hört?

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