190418 Karwoche Gründonnerstag: Anteilgabe, Joh 13,1-15

190418 Karwoche Gründonnerstag: Anteilgabe, Joh 13,1-15

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Der letzte Satz des heutigen Evangeliums lässt Christen in der
Regel in die Moralisierungsfalle tappen: Weil er den Jüngern die
Füße gewaschen habe, sagt Jesus, sollen auch sie einander die Füße
waschen. In dieser Haltung sollen wir einander und der Welt
begegnen. Wetten, dass darüber heute Abend tausendfach gepredigt
wird? Davon handelt der Rest des Textes aber gar nicht. Der handelt
davon, dass sich die Jünger die Füße waschen lassen sollen. Für die
meisten Menschen ist Füßewaschen viel leichter, als sich die Füße
waschen zu lassen. Das ist aber das Entscheidende: dass die Jünger
zulassen, dass Jesus ihnen den niedrigsten Dienst tut und an den
buchstäblich letzten Dreck ihres Lebens rührt, von dem sie sich
selbst nicht befreien können. Als Petrus sich verweigert, sagt
Jesus ihm, wozu das ganze gut sein soll: „Wenn ich Dich nicht
wasche, hast Du keinen Anteil an mir.“ Es geht um seine Anteilgabe
und unsere Anteilnahme an der Liebe und am leiblichen Leben Jesu.
Deshalb gehören Fußwaschung und Eucharistie zusammen. In der
Fußwaschung bekommen wir Anteil an seiner Liebe zu uns und den
Anderen. In der Eucharistie bekommen wir Anteil an seinem Leib und
Leben, weil wir leiblich mit ihm verbunden lieben sollen. Davon
handelt das ganze Leben Jesu und der Kirche und unser ganzer
Glaube: dass wir schon hier Anteil am Leben Gottes und an seiner
leiblichen Liebe zur Welt bekommen. Fra' Georg Lengerke

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