190501 2. Osterwoche Mittwoch Geliebte Welt, Joh 3,16-21

190501 2. Osterwoche Mittwoch Geliebte Welt, Joh 3,16-21

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Die Welt ist ein zwielichtiger Ort. Hell in ihrer überwältigenden
Schönheit und ihrer unausdenklichen Wunderbarkeit. Dunkel in ihrem
schrecklichen Leid und dem raffiniert-mächtigen Bösen in ihr. Im
Johannesevangelium bezeichnet „Welt“ beides: Zum einen den Ort der
Abgewandtheit von Gott, an dem „die Menschen die Finsternis lieber
haben als das Licht“, an dem der Mensch sich selbst und seinen
Nächsten, seine Berufung und Begabung, Vergangenheit und Zukunft
allein nach inner-„weltlichen“ Kriterien und Maßstäben beurteilt
und an dem das Böse als „Herrscher dieser Welt“ mächtig ist. Zum
anderen ist sie Gottes Schöpfung. Versehrt, aber nie aufgegeben. Im
Gegenteil: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn
hingab“, um in ihr vom Vater her „Licht der Welt“ zu sein und sein
Leben für das „Leben der Welt“ zu geben, damit diese gerettet wird.
Das Kommen Gottes in die Welt als Mensch bricht ihre
Selbstherrlichkeit und ihre Deutungshoheit auf. Verbunden mit ihm
ordnet sich unser je eigenes Leben, das Leben der Kirche und der
Welt neu. „Entweltlichung“ (Benedikt XVI.) ist nicht Rückzug aus
der Welt. Sie bedeutet im Gegenteil Hinwendung zu ihr – jedoch in
der Mitliebe mit Gott, die sich nicht „weltlich“ verstehen oder
vereinnahmen lässt. Sie mag noch so kaputt sein. Gott liebt diese
Welt (und jeden von uns in ihr) um den Preis seines eigenen Lebens.
Fra' Georg Lengerke

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