190502 2. Osterwoche Donnerstag, Hoheit erniedrigen sich, Joh 3,31-36

190502 2. Osterwoche Donnerstag, Hoheit erniedrigen sich, Joh 3,31-36

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Am Ende des heutigen Evangeliums ist von denen die Rede, die „dem
Sohn nicht gehorchen“ und deshalb „das Leben nicht sehen“. Das sind
nicht irgendwelche Leute, die offensichtlich Böses wollen und tun.
Es sind zuerst jene, die den Sohn Gottes kennen, sein Wort hören
und verstehen und es dennoch nicht annehmen. Denn es gibt auch
einen scheinbar frommen Ungehorsam. Das Johannesevangelium spricht
sowohl von der Hoheit Jesu Christi, „der von oben kommt“ und „über
allen steht“ als auch von seiner Erniedrigung in unser Menschsein
hinein und bis in die Gottesferne am Kreuz. Es kann sein, dass
jemand beides anerkennt – Hoheit und Erniedrigung – und sich
trotzdem vor der Menschwerdung Gottes in Sicherheit bringt.
Entweder indem er die Hoheit so weit von sich wähnt und hält, dass
sie nicht nur Gott für uns, sondern uns für Gott unerreichbar
macht. Oder indem er die Erniedrigung Jesu derartig extremiert,
dass sie wiederum dem eigenen Leben nichts mehr zu sagen hat. Aber
in Jesus steigt die anbetungswürdige Hoheit Gottes in unser
wirkliches Leben hinab. Bis in Dunkelheiten, die wir uns ohne ihn
nicht wahrzunehmen trauten. Mit Jesus leben heißt, seine Gottheit
annehmen als jene Liebe, die in mein tägliches, vielleicht
belanglos scheinendes Leben hinein spricht und es zu seinem Leben
macht. Dann hat hier und jetzt meine Auferstehung und das
österliche Leben schon begonnen. Fra' Georg Lengerke

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