190503 Philippus & Jakobus, Gottesbilder? Joh 14,6-14

190503 Philippus & Jakobus, Gottesbilder? Joh 14,6-14

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Anbetung in der Münchener Asamkirche. Vincent (7) stößt seine
Mutter an, zeigt auf den großen Gnadenstuhl über dem Altar und
flüstert: „Mami, schau mal! Die haben Gottvater dargestellt! Ich
dachte, das ist verboten.“ Ist es auch. Vincent hat recht. Zwar hat
das 7. Konzil von Nizäa 787 die Darstellung Christi, Mariens und
der Heiligen gegen die Ikonoklasten verteidigt. Aber später hat die
Kunst offenbar vergessen, dass wir uns von Gott selbst kein Bild
machen dürfen (Ex 20,4). Warum nicht? Erstens weil jedes
menschengemachte(!) Bild Gott nicht darstellt, sondern entstellt.
Zweitens weil es die Versichtbarung Gottes ja schon gibt: Zuerst
den Menschen, der „im Bild Gottes geschaffen“ ist (Gen 1,27), so
dass Adam der Eva und Eva dem Adam Gott offenbart. Dann, nach der
Selbst-Entstellung dieses ursprünglichen Bildes, indem Gott uns in
Jesus Christus das „Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15) gibt,
in dem er selbst für uns sichtbar wird. Es gibt Christen, die beten
gar nicht Gott an, sondern ihr Gottesbild. Mit dem Satz: „Das
entspricht nicht meinem Gottesbild!“ hat schon mancher das Gespräch
über Gott (oder mit Gott) beendet. „Zeig uns den Vater; das genügt
uns“, sagt Philippus, und klingt dabei ein wenig ungeduldig. „Wer
mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“, antwortet ihm Jesus. Das
Gottesbild der Christen ist Christus, in dem sich uns Gott selbst
zeigt. Wir kommen mit ihm an kein Ende. Bis wir ihn schauen von
Angesicht zu Angesicht. Fra' Georg Lengerke

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