190505 BDZ 3. Ostersonntag, Entgegenkommend Joh 21,1-19

190505 BDZ 3. Ostersonntag, Entgegenkommend Joh 21,1-19

2 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Zwischen Liebenden wäre ein solches Gespräch möglicherweise eines
der letzten gewesen. Wenn einer den anderen dreimal fragt, ob er
ihn liebt, wird der Gefragte vermutlich nicht bloß traurig sein,
sondern aus dem Zimmer gehen. Zwischen Petrus und dem
Auferstandenen knüpft die dreimalige Frage an die dreimalige
Verleugnung Petri an. Es scheint, als müsse die dreimalige
Verleugnung durch die dreimalige Frage, Antwort und Sendung geheilt
werden. Um jedoch den tieferen Sinn dieses Dialoges zu erfassen
müssen wir zwei unterschiedliche griechische Worte für „lieben“
richtig verstehen: „agapao“ (Gott lieben) und „phileo“ (den Freund
lieben). Beim ersten Mal fragt Jesus den Petrus: „Liebst Du mich,
wie es Gott gebührt (agapas me)?“ und Petrus antwortet: Du weißt,
dass ich dich liebhabe als Freund (philo se).“ Es steht also ein
Dissens im Raum: Jesus fragt nach der Gottesliebe und Petrus
bekennt sich zur Freundschaftsliebe. Darauf das gleiche noch
einmal: „Agapas me?“ – „Philo se.“ Beim dritten Mal ändert sich die
Frage Jesu: „Phileis me?“ – „Liebst du mich als Freund?“ Bei der
Frage nach der Freundschaftsliebe wird Petrus traurig, obwohl er
sich zu ihr bekennen kann. Jesus kommt ihm entgegen. Er fragt nicht
nach dem Ideal, sondern nach dem, wozu der Freund fähig ist. Petrus
ist traurig, weil sein Stolz gebrochen wird. Erst jetzt kann er
gesendet werden. Und später wird das seine ganze Seligkeit sein.
Fra' Georg Lengerke

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